Intraepitheliale Neoplasie
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 11. August 2021 16:21
Was ist eine intraepitheliale Neoplasie?
Bei der intraepithelialen Neoplasie, oft als IEN abgekürzt, handelt es sich um eine bösartige Veränderung der Schleimhaut. Zum Beispiel in der Gebärmutter, der Prostata oder eben auch im Darm. Die intraepitheliale Neoplasie gilt als Frühform von Krebs.
Was bedeutet das im Zusammenhang mit einem Morbus Crohn? Wird bei einer Untersuchung von Gewebeproben unter dem Mikroskop festgestellt, dass eine IEN bzw. eine Frühform von Darmkrebs besteht, sollte der betroffene Darmabschnitt entfernt werden.
Generell scheint Morbus Crohn das Risiko für Darmkrebs leicht zu erhöhen. Dies gilt insbesondere, wenn der Dickdarm befallen ist. Allerdings ist wichtig sich klarzumachen, dass es sich hier um ein relativ erhöhtes Risiko handelt. Soll heißen: Es ist etwas höher als sonst, aber absolut betrachtet immer noch sehr gering.
Kommentare
nach dem Tod meiner Mutter durch Darmkrebs mit 69 Jahren, war das bereits meine 2. Darmspiegelung. Die erste war vor 5 Jahren. Jetzt wurde ein 0.5 cm grosser Polyp entfernt.
Beurteilung: Tubuläres Kolonschleimhautadenom mit fokaler mässiggradiger Epitheldysplasie * low-grad intraepitheliale Neoplasie nach WHO; ICD 10: D12.6), nicht sicher komplett abgetragen.
Der Arzt rät die nächste Untersuchung in 3 Jahren. Aber, sollte der Darmabschnitt bei nicht vollständig abgetragenen Polypen vollständig entfernt werden? Besonders bei der Vorgeschichte meiner Mutter. Jetzt ist ja schon in 5 Jahren ein Polyp gewachsen. Was soll ich tun?
Danke im Voraus für Ihre Aufklärung.
das ist ein Grenzfall. medizinisch betrachtet ist die Gefahr bei dem Befund sehr gering, dass da was Schlimmes entsteht in den drei Jahren. Aber es gibt ja auch noch die menschliche Komponente, also die Gedanken daran. Ich würde an Ihrer Stelle nach etwa 1,5 Jahren nachkontrollieren lassen. Sonst sind Sie möglicherweise zu lange beunruhigt und unglücklich wegen der Angst vor einem Tumor.
Alles Gute, J. Zorn vom Navigator-Team
bei mir wurde in der Koloskopie ein Polyp abgetragen. Biopsie 0,6 cm. Histologie: Low-grade intraepitheliale Neoplasie( LGIEN, geringgradige Dysplasien, Wien, Kategorie 1), Absetzung dysplasiefrei.
Meine Frage: Ist das bereits ein Karzinom? Oder die Vorstufe eines Karzinoms? Wie verhalte ich mich – und muss ich mir jetzt Sorgen machen? Danke!
das ist kein Karzinom und der Befund spricht dafür, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen. Eine Kontrolluntersuchung in ein paar Jahren wäre aber trotzdem sinnvoll.
Viele Grüße vom Navigator-Team
In mehreren Teilen übersandtes Adenom mit schwergradiger "intraepithelialer Neoplasie" (HGIEN). Der Poly konnte aber nicht ganz abgetragen werden. Außerdem habe ich noch eine H. pylori-Infektion. LG
Ich möchte sehr gern wissen, was folgender Befund bedeutet. Aus meiner Sicht widerspricht er sich.
Intraepitheliale Neoplasie bedeutet doch eine Vorstufe von Krebs, während Low Grade doch gutartig heißt? Mein Arzt sagte mir, es wäre alles in Ordnung. Ich solle in 2 Jahren eine erneute Spiegelung durchführen lassen.
Histologie: Tubuläres Adenom mit einer intraepithelialen Neoplasie. Low Grade bei 60 cm.
Histologisch nicht eindeutig zu sagen, ob die Abtragung komplett erfolgt ist.
Ich wäre froh, wenn ich eine diesbezügliche Antwort bekäme!
Mit freundlichen Grüßen!
dieser Befund kommt häufig bei Ademomen vor: Eine intraepitheliale Neoplasie ist, wie Sie schon sagen, eine Vorstufe von Krebs. Niedriggradig beschreibt den Grad, in dem die Zellen der Neoplasie entartet sind: Sie zeigen zwar schon ein anderes wachstumsmuster als normale Darmzellen (sind also nicht völlig gutartig), aber nur in geringem Maße. Das heißt, die niedriggradig entarteten Zellen wachsen sehr langsam und neigen kaum zur Ausbreitung.
Zu Ihrem histologischen Befund: Grundsätzlich sollte immer eine vollständige Entfernung des Adenoms erreicht werden. Der Befund sollte eine Aussage darüber treffen können, ob dies nun vollständig erreicht werden konnte oder nicht. Da Ihr Befund aber nichts hierzu aussagt, ist es für uns schwierig, eine Nachsorgeempfehlung auszusprechen. Es stellt sich die Frage, was geschieht, wenn das Adenom nicht vollständig entfernt werden konnte und ob deshalb eine Nachresektion empfehlenswert ist. Aus der Ferne können wir dazu natürlich keine konkreten Ratschläge geben. Es würde aber nicht schaden, das Thema nochmals bei Ihrem behandelnden Arzt anzusprechen oder auch die Zweitmeinung eines weiteren Gastroenterologen einzuholen. Wir wünschen Ihnen alles Gute, Ihr Navigator-Team
bei meinem Mann wurde bei einer Endoskopie der Verdacht eines fokal hochgradigen Major Papillenadenoms geäußert. Nun soll laut histologischem Befund nochmals eine weitere Biopsie entnommen werden. Ist diese Veränderung schon als ein Karzinom zu verstehen?
ein Adenom ist per definitionem noch ein gutartiger Tumor. Also kein Karzinom. Hochgradig bedeutet, dass die Zellvermehrung und die Zahl unregelmäßiger Zellen in dem Adenom über dem Durchschnitt liegt und eine Veränderung in Richtung Karzinom nicht ausgeschlossen ist.
Normalerweise wird solch ein Adenom dann entfernt und in regelmäßigen Abständen wird zur Sicherheit noch mal endoskopiert.
Was jetzt aus Deinen Worten nicht ganz klar wird, ob sie das Adenom schon entfernt haben oder es drin gelassen haben, um noch mal von einer anderen Stelle aus eine Gewebeprobe zu entnehmen. "Verdacht auf" heißt bei Befunden eigentlich immer, wir sind uns noch nicht sicher.
Aber immerhin ist es der Verdacht auf ein Adenom und nicht auf ein Karzinom. Die zweite Endoskopie ist auf jeden Fall sinnvoll.
Alles Gute, J. Zorn vom Navigator-Team
warte lieber die zweite Biopsie und das histologische Ergebnis ab, bevor Du Dir große Gedanken über eine mögliche Whipple-Operation machst. Sollte die erneute Probeentnahme aber wirklich die Notwendigkeit der OP bestätigen, versuche trotz der Sorge vor der großen Operation auch an die Chancen zu denken. In einem sehr frühen Stadium kann der Eingriff eine rasche Tumorausbreitung verhindern. Und die Chirurgen, die eine Whipple-OP durchführen, zählen zu den sehr erfahren Operateuren. Dein Mann sollte also in guten Händen sein. Wir wünschen Euch beiden alles Gute und hoffen auf ein positives Ergebnis bei der erneuten Biopsie. Dein Navigator-Team.
Wer kann mir helfen, was das bedeutet ?
ich soll nach drei Jahre eine weitere Darmspiegelung machen.
ich freue mich über jede Antwort.
Sie müssen sich bei dem Befund keine Sorgen machen. Ein gutartiger Tumor, der komplett entfernt wurde.
Alles Gute, Ihr Navigator-Team
viele Dank für Ihr Antwort,
aber wenn ich noch fragen darf, warum muss ich nach 3 Jahren noch eine Darmspiegelung machen?
Und dieses Adenom, kurz gestieltes, tubulo-villöses Adenom der Sigmasschleimhaut mit niedriggradiger intraepithelialer Neoplasie, das ist eine
Vorstufe vom Adenomcarcinom?
Können Sie mir das noch sagen?
Und gibt es Medikamente zur Vorsorge gegen Polypen?
Vielen Dank im Voraus
wenn sich einmal ein kleines Adenom gebildet hat, ist es sinnvoll, alle paar Jahre noch mal nachzuschauen, weil das auch ein zweites Mal passieren kann.
Das heißt aber nicht, dass Sie in Angst leben müssen. Diese Polypen wachsen sehr langsam und können zwar nach vielen Jahren zu Krebs werden, oft werden sie das aber auch nicht. Wenn der Arzt Gefahr vermutet hätte, hätte er eine Kontrolle in einem Jahr empfohlen.
Medikamente dagegen gibt es nicht wirklich. Mit regelmäßiger Vorsorge, sprich Darmspiegelung, schützen Sie sich am besten.
Viele Grüße, Ihr Navigator-Team
PS: Schauen Sie im Inhaltsverzeichnis auch noch mal unter Darmpolypen nach.
wie können leider keine verbindliche Aussage treffen, da uns nicht die gesamte Krankengeschichte und alle Befunde Ihres Freundes vorliegen. Aber es könnte sein, dass sich bei der Untersuchung des Adenoms unter dem Mikroskop der Verdacht auf eine high-grade intraepitheliale Neoplasie (high-grade IEN) ergab. In der anschließenden immunhistochemischen Analyse ließ sich dann doch keine IEN nachweisen. An sich ist das eine gute Nachricht. Bezüglich der notwendigen Nachuntersuchungen sollte sich Ihr Freund nach den Empfehlungen seines behandelnden Arztes richten. Wir wünschen Ihnen alles Gute, Ihre Navigator-Medizin-Redaktion
Intraepitheliale Neoplasie Low Grade am ösophagokardialen Übergang, dazu im Magen und Zwölffingerdarm überall leichte bis mittelschwere Entzündungen. Barrettmukosa.
Meine Oma ist an Speiseröhrenkrebs gestorben, ich selber hatte ein schwarzes Melanom. Muss ich mir große Gedanken machen? Habe seit Jahren Brennen im Mund und auf der Zunge, keiner konnte mir helfen... Vielen Dank für eine Antwort im Voraus
ich habe gerade die gleiche Diagnose bekommen und wollte erfragen, wie es sich bei dir in der Zeit entwickelt hat? LG - Katja
die Neoplasie ist eine Krebsvorstufe, also noch kein Krebs. Low Grade bedeutet, noch nicht weit fortgeschritten.
Die Barrettmukosa ist ebenfalls kein Krebs, gilt aber als Risikofaktor.
Wir können aus der Ferne natürlich keinen konkreten Rat oder Einschätzungen geben, aber Tatsache ist, dass bei dem Befund kein bösartiger Tumor vorliegt. Und das kann auch so bleiben, nur in einigen Fällen entwickelt sich daraus Krebs. Du wirst aber sicher regelmäßige Kontrolluntersuchungen machen müssen, um im Falle des Falles schon kleine Veränderungen zu sehen und reagieren zu können.
Sinnvoll ist in jedem Fall, Sodbrennen zu vermeiden, ggf. dauerhaft zur Vorsorge Magensäurehemmer einzunehmen (Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol, aber bitte mit Deinem Arzt abklären) und nicht zu rauchen.
LG, J. Zorn vom Navigator-Team