Schulter-Arthrose: Symptome und Behandlung
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 29. Juni 2022 12:06
Wann muss bei einer Arthrose der Schulter operiert werden? Welche Salben können die Schmerzen lindern? Hilft Krankengymnastik und was kann man selber tun? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Schulter-Arthrose beantworten wir im folgenden Beitrag.
Einführung
Was ist eine Schulter-Arthrose?
Eine Schulterarthrose (Omarthrose) ist eine Verschleißerkrankung im Schultergelenk. In einem schleichenden Prozess baut sich im Laufe der Zeit Knorpel durch Abrieb im Gelenk ab und degeneriert.
Der Gelenkspalt verschmälert sich, die Knochen reiben aneinander und es entsteht eine Arthrose. Die Arthrose ist eine nicht entzündliche Erkrankung im Gelenk.
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk (Kugelgelenk) im ganzen Körper. Im Gegensatz zu anderen Gelenken, wird dieses Gelenk wenig belastet. Das Schultergelenk wird hauptsächlich über die Muskulatur der Arme und anteilig von einigen Rückenmuskeln bewegt. Ist die Muskulatur um das Schultergelenk schwach, ist eine optimale kraftvolle Bewegung nicht möglich.
Aus diesem Grund ist eine Schulterarthrose (Omarthrose) nicht sehr häufig anzutreffen und nicht zu verwechseln mit dem drüber liegenden Schultergelenk. Das ist das Akromioklavikulargelenk, indem häufig eine Schulterarthrose durch Belastung entsteht. Das Akromioklavikulargelenk ist über dem Schultergelenk, auf der Schulterhöhe anzutreffen. Die Verbindung vom Schlüsselbein zum Schulterblatt und gut zu ertasten.
Bei einer Schulterarthrose (Omarthrose) sind die Muskeln um das Gelenk mit betroffen und verliert an Muskelkraft durch schmerzhafte Bewegungseinschränkung.
Ursachen
Was passiert bei einer Schulter-Arthrose im Gelenk?
Die Ursache für eine Schulterarthrose ist ein Knorpelabrieb im Gelenk. Ein schleichender Prozess, der über mehrere Jahre erfolgt.
Im Gelenk ist der hyaline Knorpel von Bedeutung. Eine feste, elastische Substanz, um Gelenke zu schützen, Druck abzufangen und zu polstern. Knorpel haben keine Nerven und keine eigene Blutversorgung. Um Knorpelabbau zu verhindern, müssen über Bewegungen dem Knorpel Nährstoffe zugeführt werden.
Der Knorpel wird durch Kompression und Dekompression in der normalen Bewegung mit Flüssigkeit ernährt. Das ist notwendig, um Gelenkflüssigkeit aufzubauen, vor Verschleiß zu schützen und so ein reibungsloses Gleiten zu garantieren. Daher ist es enorm wichtig, sich gut und richtig zu bewegen, damit der Knorpel kontinuierlich versorgt wird und sich nicht abbaut.
Mit zunehmenden Alter tritt eine Schulterarthrose auf, wenn keine ausreichende Bewegung mehr gewährleistet ist.
Welche Ursachen hat eine Schulter-Arthrose?
Ursachen für eine Schulterarthrose:
- Altersbedingter Verschleiß
- Durchblutungsstörungen
- Arthritis
- Überbelastungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Nach Entzündungen
- Nach Traumen
- Als Spätfolgen von Knochenbrüchen, Unfälle oder Verrenkungen.
- Gefährdet sind Arbeiten über Kopf und mechanische Überlastung bei ständig wiederholten Bewegungsabläufen.
- Nach Unfällen, wenn sich im Gelenk Schwellungen oder Ergüsse bilden, und dadurch die Schulter über längere Zeit unbeweglich bleibt und versteift. Durch die Beeinträchtigung der Beweglichkeit kann sich keine Gelenkflüssigkeit bilden.
- Unbehandelter Schaden am Gelenkknorpel führt zum Abbau des Knorpels, woraus sich eine Arthrose entwickeln kann.
- Es ist möglich, dass nach abgeheilte Frakturen eine Schulterarthrose entsteht.
Es ist nicht selten, dass für eine Schulterarthrose keine Ursache gefunden. Das nennt sich idiopathische Schulterarthrose.
Symptome
Welche Symptome hat man bei Schulter-Arthrose?
Typische Symptome bei einer Schulterarthrose gibt es im Anfangsstadium nicht. Die ersten Anzeichen stellen sich im fortgeschrittenen Stadium ein.
Das sind dumpfe, diffuse Schmerzen in der Schulter, die auch auf andere Schultererkrankungen hinweisen können.
Die Schmerzen lassen sich nicht genau lokalisieren. Im Anfangsstadium treten weniger Beschwerden auf, weil im Gegensatz zu anderen Gelenken, die Gelenkbewegungen von den Muskeln übernommen wird.
Im späteren Stadium treten folgende Schmerzen auf:
- Durch die ständig weitere Abnutzung des Gelenkknorpels ist ein reibungsloses Gleiten in der Gelenkkapsel nicht möglich. Die nächtliche Ruhe ist durch Schmerzen gestört, wenn Sie auf der Seite liegen. Das liegt daran, dass das Schultergelenk komprimiert wird und sich der Gelenkspalt zusammen drückt. Schmerzfrei hingegen sind Sie, wenn der Arm nach unten gestreckt wird, weil sich in dem Moment der Gelenkspalt auseinander zieht.
- Schweres heben oder tragen, über Kopf arbeiten und Gelenkbelastungen aller Art überfordern das Schultergelenk. Die Bewegungen werden schmerzhafter und in Schonhaltung ausgeführt. Im weiteren Verlauf stellen sich Schmerzen in der Ruhephase ein. Der Arm ist nicht voll funktionsfähig und wird geschont. Durch die automatische Schonung des Armes, bauen sich die stabilisieren Muskeln weiter ab und der Arm verliert an Kraft. Das bemerken Sie, wenn Sie versuchen Sie den Arm zu heben. Alle Bewegungen oberhalb der Schulter können nur eingeschränkt ausgeführt werden. Das Kämmen und Zähneputzen fällt Ihnen schwer. Heben Sie den Arm, bewegt sich das Schulterblatt mit. Durch die allgemeine eingeschränkte Bewegung verhärtet sich mit schmerzhaften Verspannungen die Nackenmuskulatur.
Die Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.
Bei stechenden Schmerzen, die von der Schulter bis in die Arme oder Hände ausstrahlen, kann eine Schulterarthrose ausgeschlossen werden.
Behandlung
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Arthrose der Schulter?
Eine Arthrose der Schulter ist nicht heilbar, aber im frühen Stadium bestehen gute Aussichten auf Besserung und Schmerzfreiheit.
Mit konservativen Therapien wird die Beweglichkeit deutlich verbessert und weiterer Gelenkverschleiß verhindert.
Das wichtigste Ziel eine Arthrose der Schulter zu behandeln, ist die Beweglichkeit, Schmerzfreiheit und die Dysbalancen der Muskulatur wieder herzustellen. Dazu gehört ein Muskelaufbau der Arme und Rückenmuskulatur.
Das Schultergelenk ist auf die Muskulatur angewiesen, weil die Schulter über die Muskulatur bewegt wird, während das Hauptgelenk die Bewegungen mehr passiv als aktiv mit ausführt. Durch die Beeinträchtigung von Bewegungsabläufen der Arthrose kommt es zu einem Muskelabbau, Verkürzungen der Muskulatur und Kapselverkürzungen.
Die konservative Behandlung richtete sich nach Schweregrad und Alter. Bevor mit entsprechend Maßnahmen begonnen wird, muss sichergestellt sein, dass keine Entzündung und Schwellung im Gelenk vorhanden ist. Zur Unterstützung der Therapie werden entzündungshemmende Medikamente und Infiltration verabreicht. Um muskuläre Dysbalancen auszugleichen, ist eine gezielte gymnastische Behandlung notwendig. Die Behandlungen werden vorsichtig und schmerzfrei ausgeführt.
Je größer der Schmerz und die Bewegungseinschränkung, je vorsichtiger wird behandelt.
Zu den Behandlungsmaßnahmen gehören:
- Muskelaufbautraining
- Bewegung ohne Belastung
- Bewegung im Wasser
- Dehnung der Gelenkkapsel
- Dehnung der verkürzten Muskulatur
- Fehlhaltungen werden korrigiert
- Das Schulterblatt wird mobilisiert um die Armbewegungen zu erleichtern, wobei die Arme in der Außenrotation gefördert werden.
Das sollten Sie wissen:
- Statische Übungen zum Muskelaufbau
- Dynamische Übungen zur besseren Durchblutung und vergrößertes Bewegungsausmaß
Die Behandlung in der Physiotherapie richtet sich nicht nur auf die Schulter. Durch das Ungleichgewicht einzelner Muskeln ist der gesamte Körper betroffen, der bei allen Behandlungen mit einbezogen wird. Nur so ist es möglich, die durch Schonhaltung entstandenen Schäden auszugleichen und neues Alltagsverhalten zu üben.
Welche Behandlungsmethoden aus der Physiotherapie helfen bei einer Schulter-Arthrose?
- Ultraschall
- Wassergymnastik
- Wärmepackungen
- Infrarotlicht zur Linderung der Schmerzen
Alternative Heilmethoden als unterstützende Maßnahme:
- Magnetfeldtherapie
- Homöopathie
- Akupunktur
- Pflanzen
Eine Operation ist erst in Erwägung zu ziehen, wenn alle Maßnahmen keinen Erfolg bringen.
Das sollten Sie meiden:
Alle Arbeiten und Freizeitaktivitäten, die über Kopf ausgeführt werden oder zu große Krafteinwirkung auf das Gelenk haben.
Muss eine Schulter-Arthrose operiert werden?
Ist eine Schulterarthrose (Omarthrose) diagnostiziert, werden für eine Behandlung zuerst konservative Maßnahmen ergriffen.
Ziel ist es, die eingeschränkte Beweglichkeit wieder herzustellen, die Muskulatur aufzubauen und Schmerzfreiheit zu erreichen. Die ersten Maßnahmen sind entzündungshemmende Medikamente, physikalischen Anwendungen und Krankengymnastik.
Krankengymnastischen Bewegungen und weitere Anwendungen sollen bewirken, dass Knorpelmasse im Schultergelenk wieder ausreichend durchblutet und mit Nährstoffen versorgt wird. Das erzeugt Gelenkflüssigkeit für ein verbessertes Gleiten im Gelenk.
Sind den konservativen Maßnahmen Grenzen gesetzt und weitere Faktoren für die Schulterarthrose verantwortlich, ist eine Operation in Erwägung zu ziehen. Die meisten Schulteroperation werden arthroskopisch durchgeführt. Die sogenannte Schlüsselloch Methode.
Situationen, in denen eine Operation in Betracht kommt:
- Sind durch länger anhaltende Durchblutungsstörungen am Schultergelenk eine Gewebeschädigung (Osteonekrose) eingetreten, ist eine Operation in Erwägung zu ziehen.
- Ist die Ursache der Schulterarthrose durch Verklebungen der Rotatorenmanschette entstanden, werden operativ die Verklebungen gelöst.
- Ist der Gelenkknorpel zerstört, wird der Knorpel geglättet. Bei einer gleichzeitigen Entzündung wird das entzündliche Gewebe mit entfernt.
- Eine Schulterarthrose kann auch durch Verkalkung entstehen. War eine Stoßwellentherapie nicht erfolgreich, werden die Verkalkungen entfernt und der Knorpel geglättet.
- Ständig wieder kehrende Luxation (Auskugeln) kann eine Arthrose auslösen. Eine Operation stabilisiert das Schultergelenk.
- Durch knöcherne Auswüchse im Gelenk (Osteophyten) kann eine Schulterarthrose entstehen. Der Oberarmkopf und die Gelenkpfanne sind eingeengt und reiben schmerzhaft aufeinander. Sind konservative Mittel nicht möglich, werden die Osteophyten operativ entfernt.
Die meisten Operationen an der Schulter werden nach Frakturen der Schulter oder des Oberarms durchgeführt. Wobei zu sagen ist, dass auch hier seltener operiert wird. In sehr schweren Fällen wird eine Teilprothese (Hemiprothese) vorgezogen, anstatt einer Schultervollprothese (Endoprothese).
Typische Gründe für eine Schulter-Operation:
- Schwere Brüche oder Verletzungen des Oberarmkopfes (Humerusfraktur) oder Schulterpfanne (Glenoidfraktur)
- Schwere Durchblutungsstörungen des Oberarmkopfes (Humeruskopfnekrose)
- Rheumatische Erkrankungen (chronische Polyarthritis)
- Bei ausgeprägten Gelenkinfektionen durch Bakterien
Eine Schulteroperation ist oft der letzte Ausweg, um wieder beschwerdefrei an Lebensqualität zu gewinnen.
Medikamente oder Salben: Was hilft am besten gegen die Schmerzen?
Gibt es hilfreiche Medikamente bei Schulter-Arthrose?
Eine Schulterarthrose lässt sich nicht heilen, aber mit Medikamenten lindern bis zur Schmerzfreiheit, je nach Schwere der Arthrose.
Die Auswahl an Salben oder Spritzen ist groß und richtet sich nach dem Stadium der Arthrose und der Schmerzen. Ziel ist es, Schmerzfreiheit und Beweglichkeit zu erreichen, damit sich durch Bewegung der Schultergelenke wieder Gelenkflüssigkeit bilden kann.
Es gibt viele hochwirksame Medikamente
Ob Salben, Spritzen oder Tabletten. Sie alleine reichen für eine dauerhafte Beschwerdefreiheit nicht aus. Sie können nur wieder eine gute Lebensqualität erreichen, wenn Sie bereit sind, aktiv für Ihre Schulterarthrose etwas zu unternehmen. Medikamente sind notwendig und eine gute Wahl zur Unterstützung Ihrer Beschwerden.
Zögern Sie nicht, bei der Schulterarthrose frühzeitig Salben oder Tabletten einzunehmen. Fragen Sie Ihren Arzt. Nur bei Schmerzfreiheit ist es möglich die Schulter zu bewegen, damit sich neue Gelenkflüssigkeit bilden kann, ohne dem ein reibungsloses Gleiten im Gelenk nicht möglich ist.
Eine kleine Auswahl wirksamer Salben, Gels und Tabletten:
- Diclofenac Gel (Wirkstoff: Diclofenac und Diclofenac-Natrium):Diclofenac Gel wird eingesetzt bei leichten bis mittelschweren Schmerzen und Entzündungen bei Arthrose und andere Ursachen. Diclofenac gibt es auch in Zäpfchen, Salben und Tabletten
- Ibuprofen Tabletten (Wirkstoff: Ibuprofen):Ibuprofen Tabletten helfen schnell bei akuten Beschwerden. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend.
- Voltaren-Gel (Wirkstoff: Diclofenac):Voltaren-Gel ist ein beliebtes Mittel bei Arthrose und allen Gelenkschmerzen mit einer kühlenden Wirkung. Der enthaltene Wirkstoff Diclofenac wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.
- Glucosamin (Wirkstoff: Glucosamin):Glucosamin ist ein Antiphlogistika (Medikament mit entzündungshemmenden Wirkstoffen) und hat einen großen Vorteil. Glucosamin enthält Nährstoffe die den Knorpel im Gelenk wieder Aufbauen. Bei Arthrose im Anfangsstadium und bei chronischen Gelenkschmerzen. Um den Knorpel aufzubauen, muss Glucosamin über einen langen Zeitraum eingenommen werden.
- Kollagen Hydrolysat-Hyaluronsäure Bios Kapseln (Wirkstoff: Hyaluronsäure):Der Wirkstoff Hyaluronsäure fördert die Produktion von Gelenkflüssigkeit. Gelenkflüssigkeit ist notwendig, um ein reibungsloses Gleiten im Gelenk zu ermöglichen. Mit Hyaluronsäure kann eine schnellere Beweglichkeit wieder hergestellt werden.
- Kortison Salbe ist ein Steroidhormon mit einer entzündungshemmenden Wirkung. Kortison Salbe wirkt bei starken Schwellungen im Gelenk die schnell abklingen. Sie erreichen eine schnelle Schmerzfreiheit.
Bei fortgeschrittener Arthrose kann sich die Gelenkstruktur verändern und versteifen. Ist die Knorpelmasse im Gelenk stark reduziert, reiben die Knochen aneinander. Dabei können sich Knochen oder Knorpelfragmente lösen, die operativ entfernt werden müssen.
Schulter-Arthrose: Was kann man gegen die Schmerzen tun?
Um die muskulären Dysbalancen auszugleichen, ist eine gezielte Gymnastik notwendig. Die Behandlungen werden vorsichtig und schmerzfrei ausgeführt.
Je größer der Schmerz und Bewegungseinschränkung, je vorsichtiger wird behandelt.
Zu den Behandlungsmaßnahmen gehören:
- Muskelaufbautraining
- Bewegung
- Bewegung im Wasser
- Dehnung der Gelenkkapsel
- Dehnung der verkürzten Muskulatur
- Fehlhaltungen werden korrigiert
- Das Schulterblatt wird mobilisiert, um ein reibungsloses gleiten der Armbewegungen zu erreichen. Zusätzlich werden die Arme in der Außenrotation gefördert.
- Statische Übungen zum Muskelaufbau
- Dynamische Übungen zur besseren Durchblutung und vergrößertes Bewegungsausmaß
Die Behandlung in der Physiotherapie richtet sich nicht nur auf die Schulter. Durch das Ungleichgewicht einzelner Muskeln ist der gesamte Körper betroffen, der bei allen Behandlungen mit einbezogen wird. Nur so ist es möglich, die durch Schonhaltung entstandenen Schäden auszugleichen, um neues Alltagsverhalten zu üben.
Hilfreich sind:
- Ultraschall
- Wassergymnastik
- Wärme oder Kältepackungen. Das ist von Patient zu Patient verschieden und muss ausprobiert werden.
- Infrarotlicht zur Linderung der Schmerzen
Eisabreibung
Legen Sie um die Schulter ein großes Handtuch. In Ihrer Hand halten Sie ein kleines Gästetuch. Nehmen Sie mehrere Eiswürfel in einen kleinen Beutel (Waschhandschuh) und tupfen und reiben Sie fünf Minuten auf und um das schmerzende Gelenk. Zwischendurch trocken tupfen. Nach Beendigung wickeln Sie für 30 Minuten das große Handtuch um die Schulter.
Eiswürfel sollten nicht länger als fünf Minuten benutzt werden, um einen wirkungsvollen Effekt zu erzielen. Ein kurzer kalter Reiz fördert stark die Durchblutung. Wird das Eis länger benutzt, erwärmt sich das Gelenk und das Gegenteil wird erreicht.
Hausmittel
Arnika und Rotöl Einreibungen haben sich bei Arthrose bestens bewährt. Das Rotöl, aus Johanniskraut, können Sie selber herstellen:
- Frisches Johanniskraut mit Olivenöl übergießen und sechs Wochen in der Fensterbank stehen lassen. Abgießen und fertig zum Gebrauch. Das Öl hilft bei allen Gelenkerkrankungen.
Nebenwirkung: Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit.
Schulter-Arthrose: Gibt es Salben, die helfen?
Salben sind eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung bei einer Schulter-Arthrose.
Wichtig ist darauf zu achten, dass die Wirkstoffe der Salbe gut über die Haut eindringen, eine schmerzlindernde Wirkung haben und entzündliche Prozesse bekämpfen.
Salben, die Sie rezeptfrei bekommen:
- Voltaren Schmerzgel Wirkung: Schmerzlindernd und entzündungshemmend Wirkstoff: Diclofenac
- FLEXISEQ - Geel Wirkung: Schmerzlindernd bei schwerer Arthrose. Schützt den Knorpel. Wirkstoff: Phospholipidvesikel
- Kytta Salbe Wirkung: Schmerzlindernd und entzündungshemmend. Abklingen bei Schwellungen. Wirkstoff: Beinwellwurzel- Extrakt
- Pferdesalbe Wirkung: Durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, Wirkstoff: Menthol, Rosmarin, Kampfer, Arnika
- Ibuprofen Schmerzgel Wirkung: Schmerzlindernd und entzündungshemmend. Wirkstoff: Ibuprofen
- Proff SchmerzcremeWirkung: Schmerzlindernd und entzündungshemmend. Abklingen bei Schwellungen. Wirkstoff: Ibuprofen
- Arnika als Creme, Salbe Tinktur oder Gel Wirkung: Schmerzlindernd und entzündungshemmend. Für eine lokale Erwärmung sorgen die ätherischen Öle Wirkstoff: Kampfer, Cumarin, Inulin, Helenalin und Bitterstoffe. Arnika ist ein richtiges Allroundtalent und vielseitig einzusetzen. Bei rheumatischen Erkrankungen und Arthrose. Sowie ein hilfreiches Mittel bei Verletzungen mit antibakterieller Wirkung.
Schulter-Arthrose: Hilft mir Krankengymnastik?
Um keine steife Schulter bei Schulter-Arthrose zu bekommen, ist Krankengymnastik unabdingbar. Hierbei muss auch auf Kräftigung und Beweglichkeit für Nacken und Schulter geachtet werden.
Ziel ist es, durch Beweglichkeit und Kraftaufbau der Muskulatur die Regeneration der Knorpelmasse anzuregen.
Es gibt unzählige Übungen für die hilfreich bei einer Schulter-Arthrose sind. Das Trainingsprogramm richtet sich nach Schweregrad und Alter des Patienten und wird individuell erstellt.
Komplizierte und kraftvolle Übungen sind nicht von jedem durchführbar. Darum hier ein kleiner Auszug mit einfachen aber wirkungsvollen Übungen.
Übungen im Sitzen
- Übung Nr. 1: Setzen Sie sich aufrecht auf einen Hocker und beugen Sie den Kopf nach vorn. Das Kinn zur Brust ziehen. Ihre Halswirbel ergeben eine gerade Linie. In dieser Position drehen Sie den Kopf nach rechts und sehen mit den Augen hinter die Schulter in Richtung Boden. Einen Moment in dieser Position bleiben und in die Ausgangsstellung zurückgleiten.
- Übung Nr. 2: Setzen Sie sich gerade hin und ziehen Sie das Kinn leicht nach unten in Richtung Brust. Ihre Halswirbel ergeben eine gerade Linie. Strecken Sie die Arme zur Seite aus und drehen Sie die Handflächen abwechselnd von oben nach unten aus dem Schultergelenk heraus. Wen das gut funktioniert, bewegen Sie dabei beide Arme in Richtung Rücken.
Steigerung: Gleichzeitig bewegen Sie in der oben genannten Position Ihren Kopf langsam von rechts nach links und sehen dabei auf die jeweils geöffnete Hand. - Übung Nr. 3: Sitzen Sie gerade. Strecken Sie die Arme und Handfläche nach vorne aus, als wollten Sie einen Gegenstand wegdrücken. Dabei langsam im Wechsel die Schultern nach vorne herausschieben.
Übung im Sitzen oder im Stehen
- Übung Nr. 1: Langsam und gleitend ausführen! Legen Sie Ihre rechte Hand auf die rechte Schulter, die linke Hand auf die linke Schulter und kreisen Sie nach hinten Ihre Arme. Die Ellenbogen und Schulterblätter nähern sich dabei immer an.
Kreisen Sie nun nach vorne, dann nach hinten. Schließlich kreisen Sie beide Arme im Wechsel.
Diese Übung unbedingt langsam ausführen, damit Sie bewusst große Kreise ziehen. - Übung Nr. 2: Ziehen Sie ohne Kraftanstrengung beide Schultern gleichzeitig zum Ohr und lassen Sie die Schultern nach hinten gerollt fallen.
- Übung Nr. 3: Nehmen Sie in jede Hand eine kleine Hantel oder eine handliche, kleine gefüllte Wasserflasche. Fangen Sie mit langsamen, kleinen Pendelbewegungen an, die schneller und größer werden. Und wieder langsamer und kleiner ausführen.
- Übung Nr. 4: Nehmen Sie ein Ball in Ihre Hände. Strecken Sie die Arme nach vorne aus und heben die gestreckten Arme hoch über den Kopf.
Senken Sie die Arme angewinkelt ab und legen den Ball in den Nacken. Ihre Ellenbogen zeigen nach hinten.
Anschließend die Arme wieder in Richtung Decken strecken und nach vorne mit gesteckten Armen absenken bis zum Körper. - Übung Nr. 5: Legen Sie Ihre Hände gefaltet in den Nacken.
Führen Sie Ihre Ellenbogen langsam und gleitend nach außen und wieder zurück, sodass sich die Ellbogen sich vorne vor Ihrem Gesicht berühren.
Übung im Stehen
- Nehmen Sie in jede Hand eine kleine Hantel oder eine handliche, kleine gefüllte Wasserflasche.
Spreizen Sie die Arme vom Körper etwas ab und kreisen Sie aus dem Schultergelenk heraus. Nach innen kreisen 10x wiederholen und anschließend 10x nach außen kreisen. Anschließend: Spreizen Sie die Arme vom Körper ab, soweit das ohne Mühe möglich ist. Und wieder zurück zum Körper führen. Nun spreizen Sie die Arme vom Körper ab, soweit das ohne Mühe möglich ist und führen Sie die gestreckten Arme bis hinter Ihren Rücken und wieder zurück.
Mein Rat
Führen Sie jede Übung langsam mit einer gleichmäßigen Atmung aus.
Um Ausweichbewegungen zu vermeiden, üben Sie nur in dem Bereich, was leicht und flüssig möglich ist. Mit dem Üben wird das Bewegungsausmaß automatisch größer.
Selbsthilfe
Schulter-Arthrose: Was kann ich selber tun?
Ist die Diagnose Schulter-Arthrose gestellt, ist es höchste Zeit selber etwas dagegen zu unternehmen. Wichtig ist, den abgenutzten Knorpel wieder aufzubauen und die krankengymnastischen Maßnahmen zu Hause unterstützen.
Wenn der Knorpel im Gelenk noch nicht so weit abgenutzt ist, dass eine Operation notwendig wird, ist die Prognose für eine Schmerzlinderung und mehr Beweglichkeit gut.
Das können Sie selber tun:
- Wassergymnastik Unter Aufhebung der Schwerkraft sind Bewegungen im warmen Wasser schmerzfrei und leicht durchzuführen. Wichtig ist, dass die Gelenke die bewegt werden sollen, sich im Wasser befinden. Was nützt es, wenn Sie im Wasser stehen und die Schulter befinden sich außerhalb? Dann können Sie die Übungen auch im Wohnzimmer durchführen. Auch als Nichtschwimmer haben Sie die Möglichkeit sich im Wasser zu bewegen. Nutzen Sie die Angebote zur Wassergymnastik.
- Warme Packungen Warme Packungen sind für Gelenke ideal und leicht selber zu machen. Dazu gehören Fango -und Moorpackungen, die bei Schulter-Arthrose bevorzugt werden. Diese Packungen werden sehr heiß angelegt und sind gewöhnungsbedürftig. Für den Hausgebrauch gibt es einmal und mehrmals zu verwendeten Packungen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Inhaltsstoffe Ihre Haut berühren. Ein Vlies ist durchlässig und kann unter der Packung, auf Ihrer Haut, liegen. Nur so ist es möglich, dass die Inhaltsstoffe durch die Poren in die Haut dringen und ihre volle Wirkung erzielen. Liegen Sie auf Folie, hat das nur eine wärmende Wirkung. Ohne Probleme können Sie die Packungen mit einer Temperatur von über 40° anlegen. Anschließend gut abdecken und 30 Minuten wirken lassen. Die Packung entfernen und die Schulter warm einpacken. Möglich ist auch Naturmoor im Eimer zu kaufen. Dabei ist zu bedenken, dass der Moorschlamm anschließend abgespült werden muss. Haben Sie sich für eine Moor -oder Fangopackung entschieden, würde ich mit zusätzlichem angereicherten Paraffin empfehlen. Der Körper bleibt sauber und muss nicht abgespült werden.
Fango wird aus vulkanischem Schlamm gewonnen. Die im Handel erhältlichen Fango-Packungen können zusätzlich Moorerde enthalten. Das ist für eine Behandlung nicht relevant. Bäder mit Kräuterzusätzen und Gymnastik gehören zu einer erfolgreichen Behandlung unbedingt dazu.
Mein Rat
Wenn Sie von Eisanwendungen gehört haben. Von Eispackungen würde ich bei Arthrose für den Hausgebrauch abraten. Nur auf Anweisung des Arztes. Eis um das Gelenk gelegt fördert zwar auch die Durchblutung und wirkt schmerzlindernd, aber nicht im jedem Fall. Nur auf Anraten des Arztes bei Entzündungen, Arthritis und nach Operationen. Keine Wärme auf heiße, entzündete Gelenke!
Schulter-Arthrose: Helfen warme Bäder?
Bäder mit duftenden Kräuterzusätzen können in der häuslichen Badewanne durchgeführt werden.
Warme medizinische Bäder lindern schmerzende Gelenke und fördern die Beweglichkeit und sind ideal bei Schulter-Arthrose. Die Wirkung der Bäder ist nicht zu unterschätzen und können sehr anstrengend sein. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt.
Besonders bei herzkranken Patienten ist Vorsicht geboten. Sie können zwar Vollbäder nehmen, das Herz darf jedoch nicht mit Wasser bedeckt sein.
Damit Sie Ihren Körper nicht überfordern und die Wirkung des Bades sich voll entfalten kann, ist es notwendig, nach dem Bad mindesten 30 Minuten warm eingepackt ruhen.
Achten Sie beim Einkauf auf Qualität der Kräuterzusätze!
Nur bei hochwertigen Kräuterextrakten erzielen den gewünschten medizinischen Nutzen. Synthetische Badezusätze sind wirkungslos.
Bei Arthrose eignen sich besonders folgende Bäder:
- Heublumen-Bäder 20 Minuten bei 36°- 38° Wirkung: Durchblutungsfördernd, entspannend und beruhigend.
- Moorlauge-Bad 20 Minuten bei 36° - 38° sollten nicht überschritten werden. Wirkung: Stark durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Das Bad ist sehr anstrengend. Mindestens 30 Minuten danach ruhen.
- Rheuma-Bäder 20 Minuten bei 36° - 38° sollten nicht überschritten. Wirkung: Stark durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Ein Rheumabad ist genauso anstrengend wie ein Moorlauge-Bad. Mindestens 30 Minuten danach ruhen.
- Rosmarin-Bäder 20 Minuten bei 36°-38° Wirkung: Belebend und entzündungshemmend. Durch die belebende Wirkung kann ein Rosmarin-Bad am Abend zu Einschlafstörungen führen. Mindestens 30 Minuten danach ruhen
Mein Rat
Die hier aufgeführten Bäder können noch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden. Grundsätzlich hat jedes medizinische Bad auch Kontraindikationen. Deshalb ist es wichtig, kein medizinisches Bad ohne ärztliche Rücksprache.
Muss ich meine Schulter bei Arthrose schonen?
Schonung bei einer Schulter-Arthrose ist nur bei einer sehr schmerzhafte Entzündung zu empfehlen und möglichst nur für eine kurze Zeit.
Eine Schulter-Arthrose (Omarthrose) ist eine Verschleißerkrankung im Schultergelenk, indem sich der Zeit Knorpel durch Abrieb im Gelenk und degeneriert.
Im Gelenk ist der hyaline Knorpel von Bedeutung. Eine feste, elastische Substanz, um Gelenke zu schützen, Druck abzufangen und zu polstern. Knorpel haben keine Nerven und keine eigene Blutversorgung. Um einen Knorpelabbau zu verhindern, müssen über Bewegungen dem Knorpel Nährstoffe zugeführt werden.
Der Knorpel wird durch Kompression und Dekompression in der normalen Bewegung mit Flüssigkeit ernährt. Das ist notwendig, um ein reibungsloses Gleiten zu garantieren, Gelenkflüssigkeit aufzubauen und vor Verschleiß zu schützen. Daher ist es enorm wichtig, sich gut und richtig zu bewegen, damit der Knorpel kontinuierlich versorgt wird und sich nicht abbaut.
Bei Schonung kann sich keine Gelenkflüssigkeit aufbauen. Die Schulter wird unbeweglich und versteift. Trotz Schmerzen ist Bewegung die einzige Möglichkeit die Beweglichkeit zu erhalten und einen weiteren Abbau zu verhindern.
Vorbeugung
Wie kann ich eine Schulter-Arthrose vermeiden?
Einer Schulterarthrose vorzubeugen ist möglich, wenn die Arthrose nicht durch eine sekundäre Ursache entstanden ist.
Regelmäßige Bewegungen der Schulter in alle Richtungen verbessern die Durchblutung und die Beweglichkeit der Gelenke. Auf diese Weise wird der Knorpel mit Nährstoffen versorgt. Bei einer Unterversorgung baut sich der Knorpel ab und führt zu einer Arthrose.
Ein Gelenk besteht aus einem Zusammenspiel zwischen Bändern, Faszien, Knorpel, Gelenkkapsel und Gelenkflüssigkeit (Synovia).
Der Knorpel hat die Aufgabe, das Gelenk zu schützen und Stöße abzufangen.
Der Knorpel hat keine Nerven und eigene Blutversorgung. Um den Knorpel zu erhalten, muss über Gelenkflüssigkeit (Synovia) dem Knorpel Nährstoffe zugefügt werden. Die Flüssigkeit gewährleistet ein reibungsloses Gleiten im Gelenk. Sie können sich vorstellen, dass immer genügend Gelenkflüssigkeit vorhanden sein muss, damit der Knorpel sich nicht abbaut. Die Versorgung kommt durch Bewegung. Je mehr ein Gelenk bewegt wird, mit mäßiger Kraft, je besser ist die Versorgung mit Nährstoffe. Wird das Gelenk zu stark beansprucht oder zu wenig bewegt, wird nicht genügend Synovia gebildet und der Knorpel schrumpft.
Eine Arthrose kann auch bei einer Fehlstellung im Gelenk entstehen, wenn der Knorpel nicht gleichmäßig belastet wird.
Im Gelenk ist der hyaline Knorpel von Bedeutung. Eine feste, elastische Substanz, um Gelenke zu schützen, Druck abzufangen und zu polstern. Knorpel haben keine Nerven und keine eigene Blutversorgung. Um Knorpelabbau zu verhindern, müssen über Bewegung dem Knorpel Nährstoffe zugeführt werden.
Damit sich die zähflüssige Gelenkflüssigkeit (Synovia) ständig erneuert und somit der Knorpelschicht ausreichend Nährstoffe zugeführt werden, muss das Schultergelenk bewegt werden. Nur so ist ein reibungsloses Gleiten im Gelenk möglich. Das funktioniert durch Bewegung der Schultergelenke. Dabei ist wichtig, dass alle Bewegungen leicht, fließend und ohne übermäßige Kraftanstrengung in alle Richtungen ausgeführt werden. Die täglichen Arbeiten, indem Sie Ihre Arme und Schulter bewegen, sind nicht annähernd ausreichend.
Wir arbeiten mit den Armen und Hände vor den Körper und nicht zum Rücken. Durch die einseitigen Bewegungsabläufe können Verklebungen im Gelenk entstehen. Die Bewegungen nach vorne müssen ausgeglichen werden, indem Sie die Schulter zwischendurch nach hinten bewegen. Dazu gehört Armkreisen mit einem weit ausholenden Radius. Im warmen Wasser Gymnastik oder Rückenschwimmen mit ausholenden Armbewegungen helfen Gelenkflüssigkeit zu produzieren. Hilfreich sind alle Bewegungen ohne Belastung, indem das gesamte Schultergelenk bewegt wird.
Um einer Arthrose vorzubeugen und die für die natürliche Regeneration der Knorpelmasse zu sorgen, sind nicht nur Bewegung wichtig, sondern auch Dehnungsübungen um Verklebungen im Gelenk zu vermeiden.
So können Sie einer Arthrose vorbeugen oder verlangsamen.
Quellen:
- Herold, G et al. Innere Medizin (2016).
- Leben mit Arthrose: Ein Ratgeber für Betroffene. 2018. Herausgeber: Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband. e. V. www.rheuma-liga.de.
- Was ist Arthrose? Herausgeber: Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. www.arthrose.de.
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