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Was genau versteht man eigentlich unter einer Arthrose? Wodurch entsteht eine Arthrose in der Hüfte? Welche Gelenke sind am häufigsten betroffen und was kann ich selbst zur Vorbeugung tun? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im folgende Beitrag rund um das Thema Arthrose.

Basiswissen

Was genau ist bei einer Arthrose eigentlich kaputt?

Bei einer Arthrose kommt es zu einer Schädigung des Gelenkknorpels. Der Knorpel geht allerdings nicht auf einmal “kaputt“, sondern verliert nach und nach an Substanz, wodurch er brüchig und spröde wird und seine Elastizität verliert.

Dazu muss man Folgendes wissen: Unsere Gelenke bestehen aus zwei Knochen, die aufeinandertreffen. Dazwischen liegt eine Knorpelschicht, die wie eine Art Stoßdämpfer dient. Das heißt, sie federt den Druck ab und verteilt ihn gleichmäßig auf die Gelenkknochen. Sie schützt also die empfindlichen Knochen bei jeder Bewegung, damit diese nicht aneinander reiben. Mit zunehmendem Alter nutzt sich diese Knorpelschicht ab (bei manchen früher, bei anderen später) und verliert an Substanz. Diese Prozesse sind natürlich (altersbedingter Verschleiß) und bedürfen meist noch keiner Behandlung.

Wenn der Stoßdämpfer abgenutzt ist

Bei starkem Verschleiß der Gelenke hingegen kann der Knorpelabbau so weit führen, dass die Knochen direkt aneinander reiben, wodurch es zu unangenehmen Schmerzen kommt. Eine Arthrose ist entstanden. Im weiteren Verlauf nimmt die Beweglichkeit ab und das Gelenk verformt sich. In einigen Fällen können die Betroffenen das Gelenk gar nicht mehr bewegen. Zudem kann sich auch der Knochen verformen, weil er durch die fehlende “Schutzschicht“ besonders großen Belastungen ausgesetzt ist.

Von einer Arthrose sind daher nicht nur Knorpel und Gelenke betroffen; auch die umliegende Knochen, Muskeln, Bänder und Sehnen werden geschädigt.

Nicht der Knorpel selbst tut weh

Außerdem wichtig zu wissen: Knorpel haben keine Nerven. Das heißt, Knorpelschäden als solches spürt man nicht. Erst wenn der Knorpel stark geschädigt ist und dadurch auch andere Bereiche (wie die Knochenhaut, Gelenkinnenhaut, Sehnenansätze oder Muskel) einen Schaden davontragen, machen sich die Beschwerden bemerkbar. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht nach einem Vorteil. Es ist aber eher ein Nachteil, weil dadurch eine Arthrose oft erst diagnostiziert wird, wenn der Gelenkverschleiß schon weit fortgeschritten ist.

Arthrose: wichtige Begriffe und Zahlen

Sind Gelenkverschleiß und Arthrose dasselbe?

Ja. Eine Arthrose bezeichnet die Schädigung von Knorpelgewebe im und am Gelenk – und zwar durch Verschleiß. Eine Arthrose entsteht praktisch ausschließlich auf dem Boden einer Überlastung von Gelenken. Auch die Bezeichnung Gelenkabnutzung wird mitunter verwandt und stimmt ebenso.

Damit ist die Arthrose auch etwas komplett anderes als die Arthritis. Letztere ist eine Gelenkentzündung, wie sie bei Rheuma & Co auftreten kann. Eine Begriffszerlegung macht das deutlich:

  • arthros = Gelenk
  • ose = nicht-entzündlicher Prozess
  • itis = entzündlicher Prozess

Primäre Arthrose

Die Gelenke können im Laufe der Zeit aus unterschiedlichen Gründen verschleißen. Verschleiß bedeutet, dass sich die Knorpelsubstanz, die zwischen den Gelenken liegt und wie eine Art Stoßdämpfer wirkt, zerfasert und sich langsam abbaut. Dies kann je nach genetischer Veranlagung bei manchen früher und bei anderen später geschehen. In der Folge leiden die Betroffenen unter typischen Arthrose-Schmerzen. Fast jeder Erwachsene über 60 Jahre ist - mehr oder minder spürbar - vom altersbedingten Gelenkverschleiß (primäre Arthrose) betroffen.

Sekundäre Arthrose

Zudem haben auch äußere Ursachen einen großen Einfluss auf die Gelenkabnutzung. Bei jungen Erwachsenen spielt vor allem der persönliche Lebensstil (z.B. Beruf, Ernährung sowie körperliche Fitness) eine wesentliche Rolle, ob es zu einem frühzeitigen Verschleiß der Gelenke kommt. Denn Risikofaktoren wie Übergewicht, Fehlstellungen, Überbelastung der Gelenke oder mangelnde Bewegung können eine Arthrose begünstigen. Daher kann es sein, dass auch schon Menschen mit 30 oder 35 Jahren von einer Arthrose betroffen sind. Sogar Kinder können eine Arthrose bekommen. Bei ihnen ist dann aber meist eine angeborene Erkrankung der Gelenke die Ursache, da in jungen Jahren eine normale Abnutzung praktisch ausgeschlossen ist.

In welchen Gelenken kommt eine Arthrose am häufigsten vor?

Prinzipiell kann jedes Gelenk von einer Arthrose betroffen sein. Denn ein Gelenkverschleiß kann überall dort entstehen, wo Gelenkknorpel vorhanden sind. Allerdings gibt es einige Körperbereiche, die besonders anfällig für eine Arthrose sind. Sehr häufig von der chronischen Gelenkerkrankung betroffen sind:

  • Finger
  • Knie
  • Hüfte
  • Fuß- und Zehengelenke
  • Schulter
  • Ellenbogen
  • Wirbelsäule

Zudem können auch mehrere Gelenke gleichzeitig von einem Verschleiß betroffen sein. Man spricht dann auch von Polyarthrose.

Kniearthrose

Eine Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose) gehört zu den häufigsten Abnutzungserscheinungen der Gelenke. 75% aller über 50-Jährigen haben zumindest Anzeichen der Kniearthrose. Der Grund dafür leuchtet ein: Das Kniegelenk ist das komplizierteste Gelenk in unserem Körper. Es muss wichtige Funktionen erfüllen: Es sorgt für Stabilität und Beweglichkeit und trägt gleichzeitig das meiste Körpergewicht.

Die ständige Belastung macht das Gelenk aber auch besonders anfällig für Verletzungen und Probleme. Häufige Ursachen für eine Knie-Arthrose sind: andauernde Belastungen, Übergewicht, Leistungssport, Knieverletzungen oder Fehlstellungen des Knies. In Deutschland werden im jährlichen Durchschnitt über 100.000 Knieprothesen (Knietotal-Endoprothesen) eingesetzt.

Hüftgelenks-Arthrose

Noch häufiger ist die Arthrose der Hüfte. Im Alter über 60 Jahre sind ca. 5% der Bevölkerung davon betroffen. Arthrotisch verändert ist hier das Gelenk, in dem der Oberschenkelkopf in die Gelenkpfanne des Beckens mündet. Die sogenannte Coxarthrose ist auch zugleich die häufigste Arthrose-Form, bei der ein künstliches Gelenk eingesetzt wird.

Finger-Arthrose

Auch die Finger-Arthrose oder Fingergelenks-Arthrose sind relativ weit verbreitet. Meist sind mehrere Fingergelenke einer Hand gleichzeitig (Polyarthrose) befallen. Vor allem Frauen (90% der Patienten mit Fingergelenks-Arthrose sind Frauen) sind häufig davon betroffen. Die Ursachen für die Entstehung einer Finger-Arthrose sind meist nicht belastungsabhängig. Das heißt, sie wird nicht durch Arbeit oder körperliche Aktivität ausgelöst. Vermutet wird, dass genetische Faktoren (Vererbung) und hormonelle Auslöser für das Auftreten der Finger-Arthrose eine bedeutende Rolle spielen.

Ursachen

Kann man auch schon als junger Erwachsener Arthrose bekommen?

Ja, das ist möglich. Die Arthrose gilt zwar als klassische Alterskrankheit, kann aber durchaus schon mit 30 Jahren Beschwerden verursachen. Der Grund dafür ist, dass viele verschiedene Ursachen einen Verschleiß der Gelenke begünstigen.

Bei Gelenkveränderungen in jüngeren Jahren handelt es sich fast immer um eine sekundäre Arthrose. Sekundäre Arthrose heißt, dass der Gelenkverschleiß durch äußere Einflüsse entsteht, also zum Beispiel durch starke Belastungen bestimmter Gelenke (Handwerker, Sportler, Fehlstellungen der Füße oder Beine). Bei älteren Personen (über 50) handelt es sich hingegen meist um eine primäre Arthrose. Das ist, wenn man so will, die „normale“ Arthrose, die durch halbwegs „normale“ Belastungen über einen längeren Zeitraum irgendwann zu einem chronischen Verschleiß der Gelenke führt.

Arthrose mit 35 - Ursachen

Gleichwohl bekommt nicht jeder Mensch in höherem Alter zwingend eine Arthrose. Zu den Risikofaktoren für eine Arthrose gehören unabhängig vom Alter:

  • Übergewicht
  • mangelnde Bewegung
  • übermäßiger Sport (z.B. Leistungssport)

Aber auch genetische Faktoren (erblich bedingte Störung), dauerhafte Fehlbelastungen (Gelenkfehlstellungen wie O-Beine oder X-Beine) oder akute Verletzungen (schlecht verheilende Knochenbrüche) können eine Arthrose begünstigen.

Durch eine unbehandelte (angeborene) Gelenkfehlstellung, wie die „Hüftdysplasie“ zum Beispiel, können sogar schon Kinder von einer Arthrose betroffen sein. Darüber hinaus kann auch eine Stoffwechselerkrankung wie Gicht , bei der es zu einer Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken kommt, zu einer frühzeitigen Abnutzung des Knorpelgewebes führen.

Behandlung

Salben, Tabletten, Massagen: Was hilft bei Arthrose und was muss ich beachten?

Schmerzen bei Arthrose: Salben oder Tabletten?

Ständig werden wir im Fernsehen und in Zeitschriften mit Werbung für frei verkäufliche Arzneimittel konfrontiert. Insbesondere Schmerzsalben sollen schnelle und anhaltende Beschwerdebesserung bei Gelenk-, Rücken- und Muskelschmerzen bringen. Was ist dran an dem Versprechen?

Tag für Tag wandern tausende Salbentuben in deutschen Apotheken über den Ladentisch. Aber helfen die beworbenen Salben tatsächlich dem Schmerzgeplagten? Oder nur den Kassenbüchern der Pharmaunternehmen?

Wohltuend ja...

Die kühlende oder wärmende Wirkung einer Einreibung empfinden viele Menschen als wohltuend; ganz besonders dann, wenn sie von einer anderen Person durchgeführt wird.

Dies scheint tatsächlich die Hauptwirkung mancher Präparate zu sein: Zuwendung und vor allem körperliche Berührung fördern die Freisetzung des Hormons Oxytocin, auch als "Kuschelhormon" bekannt. Oxytocin wirkt schmerzlindernd und entspannend auf unseren Organismus und fördert das Wohlbefinden.

Ähnlich verhält es sich, wenn schmerzlindernde Substanzen in Form eines Salbenverbands eingesetzt werden. Man erfährt Zuwendung, der Verband stützt, schützt und entlastet das betroffene Gelenk. Zusätzlich zeigt der Verband dem Umfeld, dass sein Träger verletzt oder krank ist und der Schonung bedarf.

...aber wirklich hilfreich?

Verstehen Sie das nicht falsch. Es spricht nichts gegen eine wohltuende Massage oder bei Bedarf einen stützenden Verband. Was auch immer Ihnen guttut, ist bei akuten Schmerzen willkommen. Sie sollten sich in Ihrer Notlage nur nicht von vermeintlich wunderwirkenden Maßnahmen verführen lassen. Kommen wir deshalb einmal ganz nüchtern zu den Fakten.

Definitiv gesichert ist die kühlende Wirkung von Schmerzgels. Diese sind auf Alkoholbasis aufgebaut. Alkohol verdunstet in der Umgebungsluft und kühlt durch die so entstehende Verdunstungskälte. Gleichzeitig trocknet der Alkohol aber auch die Haut aus, weshalb Menschen mit Neigung zu trockener Haut überhaupt keine Gels, sondern besser Salben oder Cremes nutzen sollten.

Vorsicht vor leeren Versprechungen!

Komplizierter gestaltet sich der Nachweis einer Wirkung von anderen als schmerzlindernd deklarierten Salben und Cremes. Schmerzlindernde Inhaltsstoffe sind darin natürlich enthalten. Aber selbst Fachleute stellen sich die Frage, wie die Wirkstoffe "durch die intakte Haut, durch die Kniescheibe und schließlich in der Gelenkkapsel" (Zitat eines Apothekers) wirken können.

In Studien schnitten manche Schmerzsalben sogar kaum besser ab als ein Placebopräparat. Kritiker sagen, eine gesicherte Wirkung ist nur zu erzielen, wenn die Wirkstoffe über das Blut an den Ort des Geschehens transportiert werden. Dazu müssen sie jedoch erst einmal ins Blut gelangen. Dies geschieht am besten über die Aufnahme in Form von Tabletten oder Tropfen. Bei Salben und Cremes ist nicht klar, wieviel von dem Wirkstoff tatsächlich im schmerzenden Gelenk ankommt.

Probieren Sie es aus

Letztendlich gilt aber: Wenn keine Gegenanzeigen vorliegen (zum Beispiel Wunden oder sonstige Hautprobleme im gewünschten Anwendungsbereich, Allergien auf Inhaltsstoffe etc.) – probieren Sie einfach einmal aus, ob Ihnen Schmerzsalben oder Gels Linderung verschaffen. Bei Unklarheiten, welche Produkte individuell für Sie in Frage kommen, lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.

Wie gut hilft Wärme tatsächlich bei Arthrose? Wann muss ich aufpassen?

Sehr gut. Die muskelentspannende Wirkung von Wärmesalben kann zur Schmerzlinderung beitragen. Je nach verwendeten Inhaltsstoffen bzw. der Dosierung kann die Wirkung stärker oder schwächer ausfallen. Von einem leichten Wärmegefühl bis hin zur deutlich sichtbaren Hautrötung durch die vermehrte Durchblutung ist alles möglich.

Wärmesalben verstärken die Durchblutung im Anwendungsgebiet. Äußerlich sichtbar wird das durch einen mehr oder weniger geröteten Hautbezirk. Die innerliche Wirkung besteht in der Entspannung von verhärteten Muskeln.

Da die vermehrte Durchblutung eine bestehende Entzündung forcieren kann, sind Wärmesalben im Bereich akut entzündeter Gelenke, zum Beispiel im Rahmen einer sogenannten aktivierten Arthrose, tabu.

Hilft die Hausapotheke gegen Gelenkschmerzen bei Rheuma?

Vielleicht kennen Sie das auch: Sie sind krank oder verletzt, der behandelnde Arzt verschreibt ein schmerzlinderndes Medikament. Nach Besserung der Beschwerden ist der Inhalt der Packung oft noch nicht aufgebraucht, also landen die übrigen Tabletten und die noch halb volle Tropfenflasche im Badezimmerschränkchen.

Knochen an Knochen tut weh

Oft stellt sich viele Monate oder sogar Jahre später die Frage, ob aktuelle Beschwerden mit dem behandelt werden können, was sich in der Hausapotheke finden lässt. Darauf könnten Sie zum Beispiel kommen, wenn es anfängt, in den Gelenken hin und wieder zu zwicken.

Die Arthose ist eine degenerative Erkrankung der Gelenke sowie der umliegenden Strukturen. Die Knorpelschicht zwischen zwei Knochen nutzt sich im Verlauf des Lebens bei jedem Menschen nach und nach ab. Reiben die Knochen irgendwann direkt aufeinander, wird die empfindsame Knochenhaut gereizt, was höchst schmerzhaft sein kann.

Eine Arthose ist mit Schmerzmitteln nicht heilbar – egal, ob Sie sie aus der Hausapotheke kramen oder vom Arzt neu verordnet bekommen. Gerade am Anfang können sie jedoch hilfreich sein und die ersten Beschwerden wirksam lindern. Theoretisch ist auch eine Selbstbehandlung möglich. Praktisch sollten Sie dabei allerdings einige Aspekte beachten, um nicht nach der Behandlung kränker zu sein als vorher.

Mindesthaltbarkeitsdatum prüfen

Grundsätzlich gilt: Prüfen Sie die Haltbarkeit, bevor Sie ein Medikament aus der Hausapotheke einnehmen. Oft finden sich dort Relikte aus grauer Vorzeit, die heutzutage schon gar nicht mehr im Handel sind. Nehmen Sie nie Medikamente, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum (zu finden als eingestanzter oder aufgedruckter Schriftzug auf Schachtel und Flasche/Blister) überschritten ist.

Wenn Sie unsicher sind oder Mühe haben, das "Kleingedruckte" zu lesen, wenden Sie sich vor der Einnahme an eine Apotheke oder Ihre Arztpraxis.

Gefahren durch Wechsel- und Nebenwirkungen

Vor allem die rezeptfrei erhältlichen Medikamente nimmt man häufig ein, ohne sich Gedanken über mögliche Risiken zu machen. Aber nicht für jeden ist jedes Medikament geeignet.

Manchmal birgt die Einnahme sogar Gefahren, möglicherweise auch dann, wenn Sie ein Medikament in der Vergangenheit selbst von Ihrem Arzt verordnet bekommen haben. In der Zwischenzeit können zusätzliche Erkrankungen bei Ihnen festgestellt worden sein, die die Einnahme bestimmter Medikamente verbieten oder bei denen die Dosierung mancher Wirkstoffe erhöht oder zumeist verringert werden muss.

Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (vom Arzt verordnet oder ohne Rezept gekauft) können Probleme bereiten.

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung, was Sie bei der Einnahme gängiger Schmerzmittel beachten sollten:

  • Acetylsalicylsäure (Aspirin®, ASS®): Maximal alle vier Stunden 1-2 Tabletten bzw. insgesamt maximal 6 Tabletten am Tag einnehmen. Vorsicht bei Blutungsneigung und bei der Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen (z.B. Marcumar®)! Vorsicht bei Asthma sowie bei allergischen Reaktionen auf andere Schmerzmittel!
  • Paracetamol: Maximal alle sechs Stunden 1-2 Tabletten einnehmen. Vorsicht bei Leber- und Nierenerkrankungen!
  • Novalgin (Metamizol®, Novaminsulfon®): Maximal alle sechs Stunden 1-2 Tabletten oder 20-40 Tropfen einnehmen. Vorsicht bei Allergien und bekannten Blutkrankheiten!
  • Ibuprofen: Maximal alle sechs Stunden 400-600mg einnehmen bzw. insgesamt nicht mehr als 2400mg pro Tag. Vorsicht bei Asthma, Nierenerkrankungen, bei allergischen Reaktionen auf andere Schmerzmittel und bei vorbekannten Geschwüren bzw. Blutungen im Magen-Darm-Trakt!
  • Diclofenac (Voltaren®): Maximal alle acht Stunden 12,5-50mg einnehmen. Vorsicht bei Blutkrankheiten, Nierenerkrankungen und Magen-Darm-Problemen, vor allem bei chronischen Darmentzündungen! Längere Anwendung nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt, da bestimmte Blutwerte dann regelmäßig kontrolliert werden müssen.

Langfristig keine Lösung

Bei all den vielen Warnungen und Ausrufezeichen sehen Sie, dass die Einnahme von Schmerzmitteln keine Dauerlösung sein kann. Vorübergehend können sie segensreich sein, dürfen allerdings immer nur für einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.

Wenn Sie dauerhaft Beschwerden haben, sollten Sie zusammen mit Ihrem Arzt über andere Möglichkeiten nachdenken. Krankengymnastische Übungen, eine andere Körperhaltung und eine Gewichtsabnahme zur Entlastung der geschundenen Gelenke können Ihnen nebenwirkungsfrei helfen, die Schmerzen einzudämmen.

Wenn es irgendwann auch damit nicht mehr geht, könnte ein Gelenkersatz das Richtige für Sie sein. Eine Operation will immer gut abgewogen sein, ist aber bei fortgeschrittener Erkrankung mit stark eingeschränkter Lebensqualität oft Mittel der Wahl.

Kurkuma, Eigenblut-Therapie und Spritzen - besser als "klassische" Behandlungen?

Schmerzen bei Arthrose: Sind Spritzen ins Gelenk besser als Tabletten?

Ihr behandelnder Arzt hat Ihnen aufgrund von Gelenkschmerzen Tabletten verordnet. Leider sind Nebenwirkungen durch Schmerzmittel nicht selten. Immer wieder klagen Betroffene beim Arzt und in der Apotheke über Probleme nach der Einnahme.

Nichts für schwache Mägen

Besonders häufig beklagte Beschwerden sind Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In schlimmen Fällen kann es zu Geschwüren und Blutungen kommen. Auch allergische Reaktionen in Form von Ausschlag und Juckreiz werden immer wieder beobachtet. In Einzelfällen können diese ebenfalls gefährliche Ausmaße annehmen.

Daher ist die Einnahme von Tabletten bei Arthrosebeschwerden keine Dauerlösung. Schmerztabletten können akute Beschwerden wirksam auffangen und sind vor allem zu Beginn der Erkrankung sinnvoll, wenn es immer mal wieder im Knie oder in der Hüfte zwickt.

Wenn Sie einen "empfindlichen Magen" haben, sind Ibuprofen, Diclofenac und Co. aber ohnehin nicht geeignet für Sie. Die Frage ist daher durchaus berechtigt, ob es nicht sinnvoller wäre, die Substanzen dort einzusetzen, wo sie auch wirken sollen: direkt im Gelenk.

Unterschiedliche Wirkstoffe

Dabei gibt es allerdings einen Haken: Die in Tabletten oder Tropfen verabreichten Medikamente entsprechen in der Art ihrer Wirkstoffe und Wirkungsweise nicht den Präparaten, die im Gelenk angewendet werden. Wären sie identisch, dann könnte man bei Unverträglichkeiten die Art der Anwendung einfach umzustellen und so den Magen-Darm-Trakt umgehen.

Tabletten und Tropfen wirken jedoch völlig anders als die Medikamente, die direkt ins Gelenk gespritzt werden. Sie sorgen für eine Blockierung der Schmerzentstehung im Gelenk, indem sie die Schmerzweiterleitung zum Gehirn verhindern. Die Substanzen an Ort und Stelle setzen dagegen an einer ganz anderen Stelle der Schmerzkaskade an: Lokale Betäubungsmittel blockieren schmerzleitende Nervenfasern; Cortison und pflanzliche Präparate lindern die Entzündung; und Hyaluronsäure dient dem Auffüllen sowie der Andickung der Gelenkflüssigkeit, ähnlich dem Ölen eines Scharniers. Das Gelenk "läuft" dadurch wieder besser.

Spritzen ins Gelenk auch nicht ohne Risiken

Hinzu kommt, dass Medikamente, die direkt in das schmerzende Gelenk gespritzt werden, zwar den Verdauungsapparat aussparen, aber ebenfalls gewisse Risiken und Nebenwirkungen bergen.

Allergische Reaktionen sind ebenso wie bei der Einnahme von Tabletten und Tropfen möglich. Mit der Kanüle sind theoretisch Verletzungen von Blutgefäßen und Nerven möglich. Außerdem ist der Einstich ein kleiner invasiver Eingriff. Ein eigentlich nach außen hin abgeschlossener Raum des Körpers wird beim Einspritzen eröffnet, Keime können eindringen und Infektionen im Gelenk verursachen.

Daher muss die Notwendigkeit der Spritzen individuell streng geprüft werden. Eventuell ist ein Versuch mit anderen Tabletten zuerst sinnvoller.

Das Problem bleibt bestehen

Und schließlich haben auch die Spritzen das übliche Manko: Wie die Tabletten müssen sie regelmäßig angewendet werden, da sie die Schmerzen nicht dauerhaft beseitigen und ihre Wirkung im Laufe einiger Wochen wieder nachlässt. Denn auch sie können die Ursache der degenerativen Gelenkerkrankung nicht beheben, sondern nur symptomatisch Linderung verschaffen.

Sollten Ihre Gelenkbeschwerden zunehmen oder sich sogar dauerhaft bemerkbar machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über weitere Möglichkeiten. Vielleicht können Ihnen krankengymnastische Übungen oder äußere Anwendungen helfen. Oder Sie schaffen es, ein paar Kilo abzunehmen und Ihre Gelenke dadurch zu entlasten.

Irgendwann sollten Sie schließlich auch über einen Gelenkersatz nachdenken, der wohl überlegt sein sollte, aber eine gute Alternative zu Dauermedikation und Spritzen sein kann.

Hilft die Eigenblut-Therapie gegen Arthrose?

Die Eigenblut-Therapie ist ein noch recht junges Verfahren gegen Verschleißerscheinungen in Gelenken, also Arthrose. Außerdem wird sie von einigen Ärzten auch bei chronischen Überlastungserscheinungen wie Sehnenschmerzen oder Sehnenentzündungen empfohlen. Die Methode gilt nach wissenschaftlichen Standards noch als fragwürdig, weil eindeutige Wirksamkeitsnachweise fehlen. Deshalb lehnen es die Krankenkassen bis jetzt auch ab, die Kosten zu übernehmen.

Erst wird das eigene Blut aufbereitet

Das Prinzip in Kurzform: Erst wird einem Blut entnommen, das wird dann in einem speziellen Laborverfahren aufbereitet, so dass nur noch ganz bestimmte, wachstumsfördernde Blutstoffe übrig bleiben. Die werden dann in das betroffene Gelenk gespritzt. Diese Wachstumsfaktoren sollen dann die Regeneration des Knorpelgewebes fördern. Da das aufbereitete Blut im Fachchinesisch "autologes conditioniertes Plasma" genannt wird, spricht man auch von ACP-Therapie.

Empfohlen wird die Behandlung vor allem von den Ärzten, die sie anbieten. Also von denjenigen, die daran verdienen. Das muss nicht unbedingt heißen, dass die Methode wirkungslos ist, aber man sollte es in seine Überlegungen gleichwohl einfließen lassen. Die in den meisten Fällen empfohlenen sechs Sitzungen kosten ca. 700 €.

Kurkuma gegen Arthrose – hilft das wirklich?

Die Wurzel der Kurkuma-Pflanze soll bei Arthrose ähnlich gut wie Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR helfen (nicht steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®), Diclofenac und Co.). Dies ist zumindest die Erkenntnis mehrerer Forschungsarbeiten.

Kurkuma bekämpft Schmerzen und hat nur geringe Nebenwirkungen

Die Einnahme des Kurkuma-Extrakts linderte die Schmerzen bei Kniegelenksarthrose und förderte die Beweglichkeit des erkrankten Gelenks. Zudem traten kaum Nebenwirkungen unter der Therapie mit Kurkuma auf. Und falls doch, waren die Beschwerden nur leicht und betrafen den Magen-Darm-Trakt (Übelkeit, Durchfall, Sodbrennen u. a.). Es wird vermutet, dass unerwünschte Begleiterscheinungen dosisabhängig sind. Somit ist die Gefahr für Verdauungsbeschwerden größer, wenn Sie sehr viel Kurkuma einnehmen.

Auch wurde mittlerweile entdeckt, warum die gelbe Wurzel so effektiv gegen Arthrose ist: Curcumin, der aktive Wirkstoff der Kurkumapflanze, hat einem ähnlich antientzündlichen Effekt wie die NSAR; beide hemmen Botenstoffe im Körper, die eine wichtige Rolle bei der Gelenkerkrankung spielen.

Die Frage nach der richtigen Dosis

Wenn Sie sich nun überlegen, Kurkuma zur Behandlung Ihrer Arthrose einzunehmen, stellt sich die Frage nach der notwendigen Dosierung. Dies lässt sich leider nicht eindeutig beantworten. Denn in allen Studien kamen Kurkuma-Fertigpräparate zum Einsatz, die sich in ihrer Zusammensetzung und Konzentration beträchtlich unterschieden. So lag die tägliche Menge an Kurkuma zwischen 93,34 mg und 2 g. Manche Produkte enthielten zudem schwarzen Pfeffer, der die Aufnahme des Curcumins fördern soll. Wie viel nun also wirklich notwendig ist, um die Gelenkschmerzen unter Kontrolle zu bringen, kann noch nicht beantwortet werden.

Fazit

Nach dem derzeitigen Wissensstand kann Kurkuma durchaus eine wertvolle Bereicherung der Standardtherapie bei Arthrose sein.

Gelenkersatz

Arthrose: Ist die Operation für einen Gelenkersatz gefährlich?

Kein Eingriff in die Integrität des menschlichen Körpers ist gänzlich ohne Risiken. Angst vor dem Einbau eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks müssen Sie dennoch nicht haben. In Deutschland haben wir trotz immer mal wieder auftauchender Medienberichte ein sehr gutes Gesundheitssystem, das hohe Standards setzt in Bezug auf Sicherheit und Hygiene.

Allgemeine und Narkoserisiken

Im Rahmen einer Gelenkersatz-OP kann es wie bei jedem anderen Eingriff auch zu bestimmten unerwünschten Situationen kommen. Diese bestehen vorwiegend in der Entwicklung größerer Hämatome ("blaue Flecken"), der Entstehung von ausgeprägten Schmerzzuständen und Wundinfektionen bzw. Wundheilungsstörung, wie sie theoretisch bei jeder Schnittverletzung vorkommen können. Ein besonderes Risiko tragen dabei Betroffene, die bereits im Vorfeld der Operation Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung benötigen, sowie Diabetiker. In seltenen Fällen kommt es zu Schäden an Knochen oder Nerven.

Die Verfahren zur regionalen Betäubung (Spinalanästhesie, "Rückenspritze") führen manchmal zu ausgeprägten Kopfschmerzen, die aber gut zu behandeln sind. Wird nur die betroffene Extremität betäubt, können länger anhaltende Schwäche und Sensibilitätsstörungen auftreten.

Bei Vollnarkosen kommt es etwa bei einem von einer Millionen Betroffenen zu gravierenden Zwischenfällen. Oft liegt hier jedoch eine bisher unerkannte Herzerkrankung vor.

Beim zweiten Mal wird’s etwas heikler

Soll nicht nur ein Kunstgelenk eingebaut, sondern gleichzeitig ein alter Gelenkersatz ausgebaut werden, sieht die Sache etwas anders aus. Diese sogenannten Wechseloperationen stellen einen größeren Eingriff dar. Die alte Endoprothese (griechisch endo: "innen", pro: "für/anstatt", thesis: "Setzen/Stellen") muss zuerst aus ihrer Verankerung im Knochen gelöst werden, was besonders bei zementierten Teilen oft viel Zeit und körperlichen Einsatz des Chirurgen fordert. Zementierte Prothesen sind sehr halt- und belastbar, daher aber auch schwer wieder zu entfernen.

Der Blutverlust bei Zweiteingriffen ist meist größer als bei einem Ersteinbau, weshalb im Vorfeld oft Eigenblutspenden stattfinden, um die Gabe von Blutkonserven möglichst zu vermeiden. Die längere Operationszeit kann darüber hinaus zu einem Auskühlen des Operierten führen, was eventuell eine Nachbeatmung auf der Intensivstation über die eigentliche Operationsdauer hinaus und aktive Maßnahmen zum Aufwärmen nach sich ziehen kann.

Trotzdem: Angst müssen Sie nicht haben

Trotz der genannten Risiken, über die Sie übrigens der zuständige Arzt in der Klinik in einem persönlichen Gespräch sowie schriftlich aufklären wird, müssen Sie keine Angst vor dem Eingriff haben. Die Gespräche mit Chirurgen und Narkoseärzten vor der Operation dienen dazu, ein erhöhtes Risiko für bestimmte unerwünschte Situationen herauszufinden, zu beheben und Sie so gut wie möglich auf den Eingriff vorzubereiten.

Ablauf beim Gelenkersatz: Was muss ich vorher wissen?

Arthrose: Muss ich für ein Kunstgelenk in eine Spezialklinik?

Arthrose ist heutzutage eine Volkskrankheit. Etwa 8 bis 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Gelenkverschleiß, der mit Schmerzen und Bewegungseinschränkung einhergeht. Besonders häufig betroffen sind die großen Gelenke wie Hüften und Knie, die ständig einen Großteil unseres Körpergewichts tragen müssen.

Oft wird im Verlauf der Erkrankung der Ersatz von zerstörten Gelenkflächen oder Gelenkanteilen durch künstliche Elemente notwendig. Man spricht dann von Kunstgelenken, Gelenkersatz oder Endoprothesen (griechisch endo: "innen", pro: "für/anstatt", thesis: "Setzen/Stellen").

Hohe OP-Zahlen …

Jährlich werden hierzulande etwa 165.000 Knieprothesen und 210.000 Hüftprothesen eingesetzt. Die Eingriffe zählen also zu den häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen und gehören – auch wenn dieser Begriff oft negativ konnotiert ist – zur Routine in den Kliniken.

Zusätzlich fallen jedes Jahr etwa 35.000 Wechseloperationen an. Künstliche Hüft- und Kniegelenke oder Teile davon, die sich mit der Zeit abgenutzt haben oder locker geworden sind, werden ausgebaut und durch neue Endoprothesen(teile) ersetzt. Diese Wechseloperationen sind zeitlich und von der Durchführung her aufwändiger als ein Ersteinbau.

... in vielen Kliniken

Für die Implantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks muss man keinen Termin in einer Spezialklinik vereinbaren. Die meisten Krankenhäuser mit einer Orthopädie und/oder Unfallchirurgie führen diese Eingriffe durch und verfügen auch über die entsprechende Erfahrung.

Bei der Entscheidung für eine Klinik sollten Sie allerdings berücksichtigen, wie oft speziell die bei Ihnen notwendige Operation dort durchgeführt wird. Die entsprechenden Zahlen finden Sie im Qualitätsbericht der Kliniken. Die Häuser sind dazu verpflichtet, solche Berichte regelmäßig zu erstellen. Sie werden zumeist auf der Klinikhomepage für alle Interessierten veröffentlicht. Etwas einfacher erfahren Sie die OP-Zahlen, wenn Sie telefonisch in der entsprechenden Klinik bzw. Abteilung nachfragen.

Arthrose: Was passiert in der Reha nach Gelenkersatz?

Der Begriff "Reha" ist Ihnen vielleicht von Tante Hildes Herzinfarkt oder Nachbar Meiers Autounfall bekannt. Nun sollen Sie selbst nach dem Einbau eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks in eine Rehaklinik oder unter der Woche in ein ambulantes Zentrum fahren. Sicher haben Sie sich schon Gedanken gemacht, was dort den Tag über mit Ihnen passiert.

Nach der Anreise

Am Anreisetag wird Ihnen zunächst Ihr Zimmer gezeigt, in dem Sie – wie auch im Krankenhaus – bei Problemen jederzeit eine Pflegekraft zu Hilfe rufen können. Um das Gepäck müssen Sie sich nicht kümmern, es wird aufs Zimmer gebracht.

Meist geht es zügig weiter zum ersten Arztgespräch. Dort werden Ihre aktuellen Beschwerden besprochen, die Gelenkbeweglichkeit getestet und die Wundheilung kontrolliert. Zusammen mit Ihnen werden die Rehaziele (zum Beispiel Schmerzfreiheit, weitere Verbesserung der Beweglichkeit etc.) festgelegt und die dafür notwendigen Therapien ausgewählt.

Beim Gespräch mit der zuständigen Pflegekraft werden Daten wie Größe und Gewicht erhoben, Blutdruck und Puls gemessen und Blut abgenommen. Hier können Sie auch klären, ob Sie Ihre gewohnten Medikamente selbst weiter nehmen oder ob diese von der Klinik für Sie bereitgestellt werden sollen. Möglicherweise haben Sie auch ein Erstgespräch mit dem für Sie zuständigen Physiotherapeuten.

Voller Terminkalender

Anhand des Arztgesprächs wird für Sie ein Therapieplan erstellt, den Sie immer wieder in Ihrem Postfach finden. Anwendung, Therapeut, Ort und Zeit sind darauf vermerkt.

Wenn Ihre Mobilität es zulässt, verschaffen Sie sich am besten zeitnah einen Überblick, wo sich die einzelnen Räume und Sporthallen befinden und wie viel Zeit Sie für die Wege benötigen. Gerade in großen Einrichtungen sind die Wege oft lang, was aber bereits als therapeutische Maßnahme gewertet wird.

Wenn Sie noch sehr eingeschränkt sind, finden viele Anwendungen natürlich in Ihrem Zimmer statt, und Sie erhalten Unterstützung, um die anderen Räumlichkeiten zu erreichen.

Verschiedenste Therapien und Anwendungen

Nach Gelenkersatz erhalten Sie selbstverständlich Einzel-Physiotherapie. Zusätzlich werden aber auch immer Gruppentherapien angeboten, da manche Übungen in der Gruppe mehr Spaß machen. Zumeist steht auch Terrain- oder Gehtraining auf dem Programm. Hier üben Sie das richtige und sichere Gehen mit und ohne Hilfsmittel in der Ebene, aber auch an kleinen Hügeln, auf verschiedenen Untergründen und auf der Treppe.

Wenn die Wunde nach dem Fädenziehen geschlossen und reizlos ist, dürfen Sie außerdem ins Bewegungsbad. Nach einem Kniegelenkersatz werden Sie in die Benutzung der Bewegungsschienen eingewiesen.

Weitere Therapien können sein:

  • Muskelaufbau an Geräten
  • Wärme-/Kälteanwendungen
  • Massagen
  • Entspannungstraining

Maßnahmen auf Sie zurechtgeschnitten

Bekommt Ihnen eine Anwendung nicht, oder fühlen Sie sich über- bzw. unterfordert, informieren Sie bitte zeitnah Ihren Arzt. Der Plan wird dann entsprechend geändert. Probleme und Fragen können auch bei den wöchentlichen Visiten geklärt werden.

Zusätzliche Aktivitäten wie organisierte Ausflüge und Ausgang am Abend lassen Sie sich bei Bedarf schriftlich vom Arzt genehmigen. Abends können Sie die Zeit gemeinsam mit Ihren Mitpatienten verbringen. Oft gibt es verschiedene Aktionen, an denen die Teilnahme auch ohne Voranmeldung möglich ist.

Zum Ende hin

Im letzten Therapieplan werden Sie nochmals Termine für Gewichts- und Blutdruckkontrolle sowie Blutabnahme finden. Auch ein ärztliches Abschlussgespräch gehört am Ende des Rehaaufenthaltes dazu. Dabei wird überprüft, inwieweit die gesetzten Ziele mit der Rehamaßnahme erreicht wurden.

Möglicherweise ist es sinnvoll, dass Sie zuhause ein engmaschiges kontrolliertes Training weiterführen. Je nach Kostenträger Ihrer Reha können von der Klinik dafür verschiedene Nachsorgeprogramme in die Wege geleitet werden.

Ernährung

Arthrose: Welche Ernährung ist gut für meine Gelenke?

Eine gesunde, fettarme Ernährung wird uns an jeder Ecke empfohlen. Mal senkt sie den Blutdruck und damit das Herzinfarktrisiko, mal die Zuckerwerte im Blut. Aber welche Stoffe und Lebensmittel sind speziell für unseren Bewegungsapparat förderlich, und welche Wirkung sagt man ihnen nach?

Lassen Sie uns im Folgenden einzelne Lebensmittel, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine genauer unter die Lupe nehmen. Sie werden sehen, in dem, was wir täglich zu uns nehmen, steckt eine Menge an "Gelenkschmiere", Knorpel- und Knochenfutter. Vielleicht sind Sie ja motiviert, Ihren Einkaufszettel nach dieser Aufzählung ein wenig anzupassen.

Der richtige Speiseplan gegen Arthrose

Avocado und Mineralstoffe: Wie helfen sie bei Arthrose?

Die Avocado muss hier unbedingt eigens erwähnt werden. Die darin enthaltenen Antioxidantien wirken entzündungshemmend und reduzieren somit Schmerzen. Außerdem wird der Knochenstoffwechsel reguliert und eine weitere Zerstörung der belasteten Gelenkflächen unterdrückt. Empfohlen wird der Genuss der Avocadofrucht oder von Avocadoöl, das viele ungesättigte Fettsäuren enthält.

Mineralstoffe für feste Knochen

Eine calciumreiche Ernährung, zum Beispiel mit Milch(produkten) und Hartkäse, sorgt für eine stabile Knochenstruktur. Bei anhaltendem Calciummangel kann es zur Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) kommen.

Auch Phosphat sorgt zusammen mit Calcium für die Stabilität und Festigkeit der Knochen. Mit einer eiweißreichen Ernährung wird der tägliche Phosphatbedarf in der Regel abgedeckt.

Übrigens: Um Calcium und Phosphat aus der Nahrung in die Knochen aufnehmen zu können, benötigt der Körper zusätzlich Vitamin D.

Besteht ein Magnesiummangel im Blut, zapft der Körper seine Depots an. Diese finden sich zum Beispiel im Knochen. Fehlt ihm der wichtige Mineralstoff irgendwann, kann das die Entstehung von Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) begünstigen. Zusammen mit Vitamin B schützt Magnesium außerdem vor Stoffwechselprodukten, die schädigend auf den Gelenkknorpel wirken.

Sonnenblumenkerne, Mandeln und Walnüsse sind die führenden Magnesiumlieferanten. Haferflocken und Naturreis haben ebenfalls einen recht hohen Anteil. Bei Schokolade gilt: Je mehr Kakao sie enthält, umso höher ist auch der Magnesiumgehalt.

Gelatine füllt den Knorpel auf - stimmt das?

In wasserlöslicher Form kann der aus tierischem Eiweiß (vor allem von Rind und Schwein) produzierte Stoff vom Körper zum Einbau in noch vorhandenen Knorpel genutzt werden. Zerstörter Knorpel kann damit jedoch nicht ersetzt werden. Um tatsächlich schmerzlindernde Effekte erzielen zu können, muss Gelatine über einen längeren Zeitraum zugeführt werden.

Spurenelemente und Schwefel: rar, aber wichtig?

Dass unser Körper nur eine geringe Menge davon enthält, hat den Spurenelementen ihren Namen eingebracht. Um ausreichend damit versorgt zu sein, müssen wir die Substanzen von außen mit der Nahrung zu uns nehmen.

An dieser Stelle ist zum einen Mangan zu nennen. Das Spurenelement ist beteiligt am Aufbau von Knorpel- und Knochengewebe. Enthalten ist es in Hülsenfrüchten, Getreide und Reis sowie in grünem Blattgemüse.

Auch Selen unterstützt die Bildung des Knorpels. Bei ausgeprägtem Selenmangel kann sich der Gelenkknorpel zurückbilden. Selen findet sich in Sesam, Fisch, Soja- und weißen Bohnen, Linsen und Kichererbsen.

Ein dritter Kandidat, Silicium, dient als Transportmedium für Calcium und unterstützt so dessen Einlagerung im Knochen. Außerdem fördert es die Bildung von Kollagenfasern, einem wichtigen Bestandteil des Knorpels. Besonders viel Silicium enthalten Hirse und Hafer, aber auch Kartoffeln, Erdnüsse, Eier und Kuhmilch können als Lieferanten dienen.

Schwefel: hoher Bedarf bei Arthose

Menschen mit Arthrose benötigen Studien zufolge etwa dreimal so viel Schwefel wie gesunde Personen. Im Gegensatz zu den Spurenelementen können die meisten benötigten schwefelhaltigen Verbindungen vom Körper jedoch selbst hergestellt werden.

Dafür braucht er neben Vitamin B allerdings Methionin, eine schwefelhaltige Aminosäure. Methionin ist in größeren Mengen in Stockfisch, Fleisch und Geflügel, Eiern, Sojabohnen und Hartkäse enthalten.

Zu guter Letzt: wichtige Vitamine - Welche helfen besonders gut?

Vitamine sind nicht nur für die Abwehr und gegen Erkältungen gut, sondern auch für unseren Bewegungsapparat. So schützt etwa Vitamin B zusammen mit Magnesium vor freien Radikalen. Das sind aggressive Abfallprodukte des Stoffwechsels, die u.a. den Knorpel schädigen. Zu finden ist Vitamin B beispielsweise in Innereien, Meeresfischen, Muscheln, Emmentaler oder Camembert.

Das vor allem in Zitrusfrüchten enthaltene Vitamin C trägt zur Bildung von Kollagen bei, einem wichtigen Bestandteil von Knorpel und Knochen. Vitamin D wiederum dient der Aufnahme von Calcium und Phosphat in den Knochen. Durch einen Mangel an Vitamin D kann es zur Knochenerweichung (Osteomalazie) oder Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) kommen. Vitamin D findet sich vor allem in Fisch (hier besonders Lachs, Sardine, Aal) und im Lebertran.

Und schließlich ist Vitamin K zu nennen. Besonders Vitamin K2 trägt zusammen mit Vitamin D ebenfalls zur Calciumaufnahme in die Knochen und damit zu deren Stabilität bei. Enthalten ist diese Vitamin-K-Art vor allem in Innereien (besonders Leber), Eigelb und Sauerkraut.

In einer ausgewogenen Ernährung steckt alles drin

In ihrer Gesamtheit verbessern all diese in den Gelenken wirksamen Nährstoffe die Struktur und Belastbarkeit des Knorpels und der Knochen und können die Schmerzlinderung durch Medikamente unterstützen.

Falls Sie aber jetzt den Impuls verspüren, direkt in die Apotheke oder ins nächste Reformhaus zu gehen und die verschiedensten Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen – lassen Sie es bleiben! In einer gesunden, ausgewogenen Ernährung findet Ihr Körper alles, was Knochen und Knorpel brauchen.

Alternativmedizin

Vitamin C, Glucosamin und Hyaluronsäure: Welche Effekte haben die Stoffe bei Arthrose?

Hilft Vitamin C gegen Arthrose?

Vitamin C ist unter anderem ein wichtiger Nährstoff für gesunde Knorpel und Knochen. Er spielt bei der Neubildung von Kollagen im Gelenkknorpel eine entscheidende Rolle. Kollagen ist ein körpereigener Gelenk-Baustoff, der den Knorpelabbau entgegenwirkt und somit die normale Knorpel- und Knochenfunktion unterstützt.

Zudem ist Vitamin C ein bekanntes Antioxidans, das die Abwehrkräfte stärkt und die Heilung beschleunigt. Daher vermutet man, dass Vitamin C auch Entzündungen und Schäden, die bei einer Arthrose entstehen, lindern kann.

Wissenschaftliche Daten

Ob Vitamin C tatsächlich gegen Arthrose hilft, konnte bisher noch nicht wissenschaftlich belegt werden. Dennoch gibt es viele Hinweise darauf, dass es den Krankheitsverlauf bei Gelenkverschleiß günstig beeinflusst und die Symptome einer Arthrose verbessert.

In einer Studie aus dem Jahr 2011 an der Universität von Süd-Florida untersuchten Peregoy & Wilder den Einfluss von Vitamin C auf eine Knie-Arthrose bei etwas über 1.000 Probanden. Dabei kamen die Wissenschaftler zu folgendem Ergebnis: Diejenigen Patienten, die Vitamin C zu sich nahmen, hatten im Ergebnis 11% weniger starke Knieschäden als jene Teilnehmer, die kein Vitamin C einnahmen. Dennoch ließ sich kein direkter Einfluss von Vitamin C auf das Fortschreiten einer Knie-Arthrose finden. Aber auch ein positiver Effekt von Vitamin C konnte nicht ausgeschlossen werden.

Um diese Frage zu klären, sind auf jeden Fall noch weitere Studien notwendig, so die Forscher.

Wie wirken Glucosamin und Hyaluronsäure gegen Arthrose?

Glucosamin ist ein natürlicher und wichtiger Baustein für Knorpel und andere Arten von Bindegewebe im Körper. Er trägt darüber hinaus maßgeblich zum Erhalt der Knorpelsubstanz bei und muss in ausreichendem Maße im menschlichen Organismus vorhanden sein. Dies ist unter anderem für die Gesunderhaltung des Knochenapparates und zur Vermeidung von Gelenkverschleiß (Arthrose) essentiell.

Meeresfrüchte liefern Bausteine für den Knorpel

Normalerweise steht Glucosamin in genügender Menge zur Verfügung. Viele ärztliche Experten empfehlen Menschen mit Gelenkerkrankungen oder auch Sportlern mit besonderer Belastung eine zusätzliche Zufuhr dieses speziellen sogenannten Aminozuckers. Hohe Glucosamin-Anteile sind in der Nahrung vor allem in Schalentieren vorhanden – also Krabben, Hummer, Krebsen oder Muscheln.

Häufiger wird in solchen Fällen allerdings zu Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Kapseln gegriffen. Hierbei wird empfohlen, lieber Präparate zu verwenden, in denen Glucosamin in einer speziellen, an Stickstoff gebundenen Form vorliegt. Dieses sogenannte N-Acetyl-Glucosamin (NAG) wird vom Körper dreimal besser aufgenommen als einfaches Glucosamin und kann damit auch deutlich niedriger dosiert werden.

Meist sehr gute Verträglichkeit

Insgesamt ist die Verträglichkeit von Glucosamin bzw. NAG als natürliches Nahrungsmittel aber sehr gut. In Ausnahmefällen kann es lediglich zu leichten Verdauungsbeschwerden kommen. Menschen, die Cumarin-Antikoagulantien zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen (z.B. Marcumar), sollten allerdings auf die zusätzliche Gabe von Glucosamin verzichten. Ebenso Personen mit einer bekannten Schalentier-Allergie, da die Präparate aufgrund der Verwendung natürlicher Quellen auch Anteile von Meeresfrüchten enthalten können. Diabetiker sollten eine Einnahme vorab mit ihren Arzt besprechen.

Kombination oft vorteilhafter

Glucosamin wird bei Arthrose-Betroffenen primär eingesetzt zur Milderung von leichten oder mittelgradigen Gelenkschwellungen, Steifigkeit oder bei Schmerzen. Obwohl viele Mediziner und Patienten auf die Verwendung von zusätzlichem Glucosamin schwören, gibt es nur wenige große, wissenschaftliche Studien zu dem Thema. Bei den bisherigen, sehr heterogenen Erhebungen fällt die Beurteilung demnach auch recht unterschiedlich – teils auch enttäuschend – aus.

Wenn man die Ergebnisse grob zusammenfasst, könnte man sagen, dass sich manche Gelenkbeschwerden durchaus deutlich bessern ließen. Dieser Effekt wurde aber zumeist dort festgestellt, wo Präparate getestet wurden, die neben Glucosamin auch andere gelenkschützende Mikronährstoffe enthielten.

Im Zweifel lieber Kapseln statt Spritzen

Übrigens: Hyaluronsäure ist eine lebenswichtige Knorpelsubstanz, die der Organismus selbst produziert, wenn genügend Glucosamin vorhanden ist. Häufig wird Hyaluronsäure bei entsprechenden Beschwerden in Form einer Spritzkur angeboten und injiziert. Die Wirkung und Wirksamkeit wird in Fachkreisen konträr diskutiert, auch weil die Gefahr einer Infektion nicht gering ist. Im Zweifel ist es hier wohl günstiger, auf eine ausreichende Zufuhr von Glucosamin über die Nahrung oder über Nahrungsergänzungsmittel zu setzen.

Welche Wirkungen haben Bambus und Kieselsäure bei Arthrose?

Beim Thema Bambus und Arthrose geht es eigentlich um die Kieselsäure. Bambus-Extrakt enthält relativ viel Kieselsäure (Silicium). Kieselsäure ist in jeder Zelle vorhanden und an vielen Prozessen im Körper beteiligt.

Effekte der Kieselsäure (Silicium)

  • Bei Arthrose ist der postulierte Effekt, dass sich der geschädigte Gelenkknorpel schneller wieder regenerieren kann.
  • Zudem wirkt Kieselsäure potentiell einem weiteren Gelenkknorpelabbau entgegen, indem sie die Bildung von Kollagen und Elastin (gewebeaufbauende Wirkung) unterstützt und dadurch den Aufbau von Bändern und Gelenkknorpeln fördert.
  • Kieselsäure scheint darüber hinaus bei muskulären Verletzungen hilfreich zu sein, weshalb auch Hobby- und Leistungssportler von diesem Naturstoff profitieren können.
  • Ein weiterer Effekt der Kieselsäure könnte indirekt auch bei Arthrose nützlich sein. Silicium stärkt nämlich offenbar auch das Immunsystem, das bei einer Arthrose durcheinandergerät, und kann so der Entzündung samt Schmerzen und Schwellungen entgegenwirken.

Kieselsäure-Produktion im Körper nicht möglich

Warum aber Kieselsäure von außen zuführen? Weil Kieselsäure nicht selbst vom Körper produziert werden kann. Da die Aufnahme- und Speicherfähigkeit von Silicium im Körper mit zunehmendem Alter abnimmt, ist es wichtig, sie täglich mit der Nahrung aufzunehmen.

Die Kieselsäure aus Bambus hat den Vorteil einer hohen Bioverfügbarkeit. Das heißt, der Körper kann Kieselsäure aus Bambus besonders gut aufnehmen und verwerten.

Mangan, Chondroitin und organischer Schwefel: wirksam bei Gelenkverschleiß?

Wie wirkt Chondroitin gegen Arthrose?

Für eine schmerzlose und normale Bewegung ist das schützende Knorpelgewebe an den Knochenenden essentiell. Bei der Arthrose baut sich in einem langsam fortschreitenden Prozess eben dieser Gelenkknorpel ab und verursacht Beschwerden wie Steifigkeit, Entzündungen und Schmerzen. In ausgeprägten Fällen liegen die Knochenenden blank und reiben ungeschützt aneinander – häufig wird das als Knirsch- und Knackgeräusch wahrgenommen.

Aufgrund der höheren Belastung und Tragkraft sind primär die großen Gelenke – Hüfte, Knie, Schulter – betroffen.

Chondroitin unabdingbar für die Mobilität

Chondroitin ist zusammen mit Kollagen der Hauptbestandteil des Knorpels. Es wird von den körpereigenen Chrondroblasten hergestellt und verleiht den Gelenken Widerstandskraft und Beweglichkeit. Bei Arthrose kommt es durch anlage- und altersbedingte Abnutzung nun zu einem Verlust an Chondroitin, der vom Organismus nicht in ausreichender Form und Menge wiederhergestellt werden kann.

Vielfach wird deshalb empfohlen, im Fall einer Arthrose-Erkrankung Chondroitin als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. In der Naturheilkunde und auch bei etlichen rein schulmedizinisch praktizierenden Ärzten ist die Behandlung mit Chondroitin seit vielen Jahren erfolgreiche und gängige Praxis zum Wohle der Patienten. Üblicherweise wird es in Tablettenform mit einer Dosierung von 800-1.200 mg pro Tag eingenommen. Häufig wird der Wirkstoff auch in Kombination mit weiteren gelenkschützenden Substanzen wie Glucosamin, Selen, Omega-3-Fettsäuren, Pinienrinden-Extrakt oder Vitamin E gegeben.

Effektiver als gängiger Entzündungshemmer

Der Mikronährstoff Chrondroitin wird bevorzugt in seiner Form als Chondroitinsulfat verwendet und entfaltet als solcher seine regenerierende und entzündungshemmende Wirkung auf die beanspruchten Gelenke. Dieser Effekt wurde bereits in mehreren wissenschaftlichen Erhebungen bestätigt – zuletzt 2015 in einer großen kanadischen Studie. Hier wurde festgestellt, dass Chondroitin bei arthrotischen Problemen sogar besser wirkt, als das häufig verschriebene Celecoxib, ein Entzündungshemmer aus der Gruppe der sogenannten selektiven COX-2-Hemmer. Dies ist besonders bedeutsam, als dass letzteres Arzneimittel oft erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringt, wohingegen Chrondroitin meist sehr gut verträglich ist.

Nicht nur reine Symptombehandlung

Die Wissenschaftler fanden im Rahmen der umfangreichen Untersuchungen heraus, dass sich mit Chrondroitin der Knorpelabbau deutlicher reduzieren ließ als mit dem primär als Schmerzmittel fungierenden COX-2-Hemmer. Schwellungen und Verdickungen nahmen ab, sodass die Patienten auch weniger Schmerzmedikation brauchten. Die Studienleiter betonten, dass Chrondroitin helfe, die Ursache der Erkrankung zu mindern, wohingegen Celecoxib vielfach nur die Symptome erträglicher mache.

Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass eine Behandlung mit Chrondroitin ein wenig Geduld erfordert, da abgebautes und degeneriertes Knorpelgewebe für einen zumindest teilweisen Wiederaufbau einfach auch ausreichend Zeit braucht.

Wie wirkt organischer Schwefel (Methylsulfonylmethan) gegen Arthrose?

Methylsulfonylmethan (MSM) ist eine organische Schwefelverbindung, die in der Natur weit verbreitet ist – beispielsweise als Bestandteil von Pflanzen und Tieren, und damit auch Teil der menschlichen Ernährung. Kuhmilch und Kaffee enthalten übrigens besonders hohe MSM-Anteile, ebenso Nüsse, Eier und diverse Gemüsesorten.

Auch wichtig für Knochen und Gelenke

MSM spielt auch eine tragende Rolle für den Bewegungsapparat und somit auch für Arthrose-Betroffene, da Schwefel für den Knorpelaufbau essentiell ist.

Bei einer ausgewogenen Ernährung sollte dem Organismus eigentlich genügend Methylsulfonylmethan zugeführt werden. Einige wissenschaftliche Erhebungen haben allerdings gezeigt, dass in arthrotisch geschädigtem Knorpel – verglichen mit gesundem – bis zu 60% weniger Schwefelkonzentration nachweisbar ist. Aus diesem Grund wird bei Arthrose-Patienten häufig zu entsprechender Nahrungsergänzung in Kapsel- oder Pulverform geraten.

Amerikaner schwören auf organischen Schwefel

Insbesondere in den USA gehört organischer Schwefel zum festen Bestandteil sehr vieler Hausapotheken – häufig in der verwandten Form Dimethylsulfoxid. Man schwört dort auf dessen vielfältige Heilwirkung, unter anderem bei Sportverletzungen, Muskelschmerzen oder auch bei der häufigen Fingerarthrose. Hierzulande ist MSM als Nahrungsergänzung noch weniger verbreitet – was sich durch das zunehmende Publikwerden seiner schmerzstillenden und gelenkunterstützenden Effekte künftig auch ändern könnte.

Erste kleine Studien mit positiven Ergebnissen

Leider existieren nur wenige und eher kleine wissenschaftliche Erhebungen zum Thema organischer Schwefel. Wie so oft bei natürlichen, günstig zu erstellenden und damit pharmazeutisch nicht profitablen Wirkstoffen ist das Interesse der großen Forschungsunternehmen an der Finanzierung derartiger Studien leider nicht immer vorhanden. Aus diesem Grund kann die eventuelle medizinische Potenz eines Mittels primär durch Erfahrung weitergetragen werden.

Die Untersuchungen und Berichte, die existieren, bescheinigen Methylsulfonylmethan in der Mehrzahl schmerzlindernde, funktionsverbessernde und knorpelaufbauende Effekte. Diese beruhen wohl auf vier Eigenschaften von organischem Schwefel: er hemmt Entzündungen, fördert die Durchblutung, entspannt Muskeln und fängt die sogenannten freien Radikale ab.

Effektiv und gut verträglich

Als Bestandteil der Gelenkschmiere und der inneren Schichten der Gelenkkapsel wirkt organischer Schwefel schon von Natur aus mit, die Funktion der Gelenke zu schützen und zu erhalten. Insbesondere in Kombination mit anderen Mikronährstoffen kann MSM deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei bereits geschädigtem Gewebe eine gewisse Regeneration herbeiführen – zumindest aber oft symptomatisch helfen.

Als besonders positiv gilt auch, dass man mit einer regelrecht angewandten Einnahme nicht viel falsch machen kann. Organischer Schwefel gilt als gut verträglich – lediglich mit leichten Blähungen kann zu rechnen sein. Nur Menschen mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten vor einem Behandlungs-Versuch auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen.

Welchen Effekt hat Mangan bei Arthrose?

Mangan ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, welches im menschlichen Organismus eine Vielzahl wichtiger Prozesse unterstützt. Als Bestandteil diverser Enzyme spielt es unter anderem beim Knochenstoffwechsel eine entscheidende Rolle. Ebenso ist die Bildung von Knorpel und Bindegewebe davon abhängig, dass ausreichend Mangan zur Verfügung steht.

Darüber hinaus schützt Mangan vor den sogenannten freien Radikalen, liefert Energie an die Körperzellen und sorgt als ein winziges Rädchen für ein funktionierendes Hormonsystem. Und auch unser Gehirn ist auf dieses besondere Element angewiesen.

Mangan essentiell für Knochen und Knorpel

Mangan wird primär durch pflanzliche Nahrung über den Dünndarm aufgenommen und in den Knochen und einigen anderen Organen gespeichert. Vor allem Trockenobst, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und Sojaprodukte gelten als gute Lieferanten. Und auch in schwarzem Tee und verschiedenen Gewürzen steckt dieser Mikronährstoff.

Der tägliche Bedarf liegt bei rund 1 mg, die durchschnittliche Zufuhr über die Ernährung beträgt in Deutschland rund 2,5 mg. Normalerweise besteht in unseren Breiten also meist kein Manganmangel. Anders sieht es allerdings bei einigen bestimmten Erkrankungsbildern aus. Unter anderem finden sich bei Menschen mit Arthrose häufiger niedrige Manganwerte im Körper. Hier sollte man mit einer manganreichen Kost vorbeugen und eventuellen Mangelzuständen wirksam gegensteuern.

Um die Gesunderhaltung und Gesundung von Knochen, Knorpel und Bindegewebe in all seinen komplexen Funktionen zu erhalten, ist eine ausreichende Mangan-Versorgung also eine der Basisvoraussetzungen.

Prognose

Ist eine Arthrose heilbar?

Nein, eine Heilung der Arthrose ist nicht möglich. Der Prozess des Gelenkverschleißes kann lediglich aufgehalten oder zumindest verzögert – aber nicht umgekehrt werden.

Eine Ausnahme von dieser Regel gibt es aber, auch wenn es sich nicht um eine Heilung im eigentlichen Sinn handelt: Wird ein Gelenk ersetzt, wie das z.B. bei der Hüftarthrose häufig getan wird, ist die Arthrose zwar nicht geheilt, aber doch gefühlt erst einmal weg.

Geschädigte Knorpel nicht mehr regenerationsfähig

Zum Hintergrund: Bei einem gesunden Menschen gleiten die Gelenkflächen reibungslos aufeinander. Die Knochenendstücke sind durch eine Knorpelschicht geschützt, die wie ein Stoßdämpfer fungiert.

Eine Arthrose entwickelt sich im Laufe der Zeit durch einen Verschleiß der Gelenke. Der Grund dafür ist eine geschädigte Knorpelsubstanz, die sich - meist durch chronische Fehlbelastungen - langsam abbaut. Dann reiben die Gelenkflächen mit jeder Bewegung aneinander und verursachen Schmerzen. Wenn dieser Prozess einmal begonnen hat, kann die Arthrose durch nichts mehr rückgängig gemacht werden, denn das geschädigte Knorpelgewebe kann sich nicht komplett regenerieren.

Es gibt viele Ursachen, die zum Abbau des Gelenkknorpels führen. Meist sind die oben erwähnten Fehlhaltungen, also eine einseitige Belastung schuld, hinzu kommen oft Überlastung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Außerdem kommt es mit zunehmenden Alter bei jedem Menschen zu einem natürlichen Gelenkverschleiß.

Zerstörung des Gelenkknorpels ist nicht umkehrbar

Es gibt zwar einige Möglichkeiten, um das Fortschreiten einer Arthrose zu verzögern bzw. im Idealfall zu beenden. Umkehren lässt sich der Gelenkverschleiß jedoch nicht mehr.

Die Beschwerden einer Arthrose lassen sich zum Beispiel durch Medikamente, Krankengymnastik und eine Reihe an natürlichen Wirkstoffen lindern. Und natürlich durch operative Eingriffe wie die Arthroskopie (Gelenkspiegelung), bei der geschädigter Knorpel abgeschliffen werden kann. Bei einigen Gelenken wie der Hüfte oder dem Knie kommt außerdem der Einsatz eines künstlichen Gelenks in Betracht. Speziell bei der Hüftgelenksarthrose ist das mittlerweile ein Routine-Eingriff.

Um das Fortschreiten einer Arthrose zu verlangsamen, ist außerdem ein gesunder Lebensstil (gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung) wichtig. Darüber hinaus können auch Massagen, Wärme-Therapien, pflanzliche Wirkstoffe oder eine Osteotomie (ein Verfahren, um Fehlstellungen von Knochen zu korrigieren) die Abnutzung des Knorpels aufhalten oder zumindest verzögern.

Wissenswertes

Wie häufig ist eigentlich die Arthrose?

Die Arthrose gehört zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Man schätzt, dass in Deutschland etwa 5 Millionen Menschen an einer Arthrose leiden. Die meisten der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Pro Jahr erhalten etwa 300.000 Menschen in Deutschland ein künstliches Kniegelenk oder ein künstliches Hüftgelenk.

Wie viele Menschen erhalten in Deutschland jährlich ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk?

Etwa 300.000. Die meisten davon wegen einer Arthrose.

Das macht deutlich, wie häufig dieses Leiden ist. Es macht aber auch deutlich, dass die Operation bei einem künstlichen Kniegelenk und künstlichen Hüftgelenk zur absoluten Routine in den deutschen Kliniken gehört.

Quellen:

  • Fischer, J. Das Arthrose-Stopp-Programm. 4. Auflage, Stuttgart: Thieme; 2017. ISBN: 9783432102337
  • Rudigier J, Meier R. Allgemeine Maßnahmen und Grundsätze. In: Rudigier J, Meier R, Hrsg. Kurzgefasste Handchirurgie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2014. doi:10.1055/b-003-104357
  • Leitlinienprogramm Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/033-004l_S2k_Gonarthrose_2018-01_1-verlaengert.pdf
  • Paultre K, Cade W, Hernandez D, et al. Therapeutic ef fects of turmeric or curcumin extract on pain and function for individuals with knee osteoarthritis: a systematic review. BMJ Open Sport & Exercise Medicine 2021;7:e000935. doi:10.1136/bmjsem-2020-000935

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Tanja Lodermeier
Bachelor of Science - Health Care Studies / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Therapie- und Pflegewissenschaften an der HFH
    Berufliche Stationen:
  • Fachzeitschrift "intensiv"
  • Deutsches Medizin Forum

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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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