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Vereinfacht gesprochen wird nach einem Achillessehnenriss die Achillessehne schlicht wieder zusammengenäht. Dafür sind wegen der spezifischen Sehnenstruktur bestimmte Nahttechniken notwendig, damit die beiden Enden der Achillessehne wieder angenähert werden und verheilen können.

Warum gibt es unterschiedliche Nahttechniken?

Wie andere Operationstechniken auch, wurde die Achillessehnen-Naht von verschiedenen Operateuren über die Zeit hinweg weiterentwickelt. Hinzu kommt, dass nicht jeder Riss gleich ist – je nach Situation werden daher unterschiedliche Nahttechniken angewendet. Es gibt viele Methoden, drei der gängigsten sind folgende (jeweils benannt nach dem Chirurgen, der sie entwickelt hat):

  • Kirchmayr-Kessler
  • Bunnell
  • Krackow

Balance zwischen Stabilität und Durchblutung

Die Nähte nach Bunnel und Krackow sind primär stabiler als die nach Kirchmayr-Kessler, weil der Faden öfter durch die Sehne durchgeführt wird und sich die Zugkräfte daher auf mehrere Ankerpunkte verteilen. Dafür ist bei diesen beiden auch das Risiko für Durchblutungsstörungen höher, was wiederum kontraproduktiv für den Heilungsprozess ist. Ziel ist es immer, für jeden Riss die Nahttechnik mit der höchstmöglichen Stabilität zu finden und dabei gleichzeitig möglichst wenig Sehnen- und Muskelgewebe zu verletzen.

Abb. Nahttechniken: Risiko eines erneuten Risses nach operativer Versorgung deutlich niedriger

Was bedeutet Ersatzmaterial bei einer Sehnennaht?

Wenn der durch den Riss verursachte Defekt zu groß ist und sich die Sehnenenden nicht durch die Naht annähern lassen, kann die Nahtstelle mit zusätzlichem Gewebe verstärkt werden. Möglich sind Sehnenmaterial von höheren Achillessehnenanteilen oder anderen Muskeln, aber auch Faszien können verwendet werden. Faszien sind ein sehr stabiles Gewebe der Muskelhaut.

Offene OP oder minimal-invasiv?

Die Operation kann klassisch offen oder auch minimal-invasiv erfolgen. Letzteres bedeutet, dass nur ein ganz kleiner Schnitt gemacht wird und mit Spezial-Instrumenten durch diese Öffnung hindurch operiert wird. Für Spezialisten kein Problem, mit dem Vorteil, dass die Operationswunde und die Narbe am Fuß viel kleiner sind.

Quellen:

  • Richter, M. (2010). Aktualisierte Leitlinien Fuß und Sprunggelenk. Cognition. 8. 10.1016/j.fuspru.2010.08.003.
  • S1-Leitlinie Achillessehnenruptur. Herausgeber: Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (nicht aktualisiert).
  • Müller M et al. Chirurgie für Studium und Praxis. 2004/2005. ISBN 3-929851061.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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