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In der Regel genügt dem erfahrenen Arzt schon die Untersuchung des verletzten Bereichs um die Diagnose "Achillessehnenriss" zu stellen. Weitere technische Untersuchungen sind dazu in der Regel nicht notwendig.

Bei der Untersuchung überprüft der Arzt unter anderem mit einigen Tests, inwieweit die Achillessehne noch belastbar ist. Dazu wird z.B. der sog. „einbeinige Zehenstand“ durchgeführt. Ist dieser noch möglich, ist das in der Regel ein gutes Zeichen, weil nicht die gesamte Sehne betroffen ist.

Daneben gibt es noch den Thomson-Test, bei dem der Arzt den Wadenmuskel zusammendrückt und überprüft, ob sich der Fuß beugt (über die Achillessehne ist der große Wadenmuskel am Fuß verankert), ähnlich wie beim Achillessehnenreflex, auch hier bedeutet eine Fußbeugung, dass noch eine Restfunktion der Sehne vorhanden ist.

Welche weiteren Untersuchungen können bei einem Achillessehnenriss durchgeführt werden?

Vor einer Operation wird manchmal eine Kernspintomographie (auch Magnetresonanztomographie bzw. MRT genannt) gemacht, um das Ausmaß des Schadens besser einschätzen zu können. Das kommt insbesondere dann in Betracht, wenn unklar ist, ob die Sehne komplett oder nur teilweise gerissen ist.

Auch mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) lässt sich der Sehnenriss (oder in diesem Fall eher die Sehnenlücke) bildlich darstellen. Wirklich notwendig ist das aber meist nicht. Es schadet aber auch nichts.

Wenn der Sehnenriss im Rahmen eines Unfalls aufgetreten ist, ist es sinnvoll, ein Röntgenbild von dem betroffenen Fuß und Sprunggelenk zu machen, um weitere Verletzungen am Knochen auszuschließen.

Gibt es unterschiedliche Arten bei einem Achillessehnenriss?

Einen Achillessehnenriss kann man zum einen nach der Ursache unterscheiden, zum anderen nach der genauen Lokalisation. Wichtig ist auch, ob eine vollständige oder teilweise Durchtrennung vorliegt.

Unterscheidung nach Ursache

Bei der Ursache unterscheidet man den akuten Riss nach einer Verletzung und den spontanen Achillessehnenriss als Folge von Verschleiß, also ohne Verletzung:

  • Die akuten Risse sind die häufigste Ursache. In den meisten Fällen führen sie zu starken Schmerzen und einer spürbaren Instabilität.
  • Spontane Rupturen ohne Trauma treten bei stark vorgeschädigten Achillessehnen auf und fallen nur schleichend durch einen Kraftverlust und dumpfe Schmerzen auf.

Unterscheidung nach Lokalisation 

Die genaue Lokalisation kann entweder direkt am Übergang zwischen Wadenmuskel und Sehnen auftreten, im mittleren Teil der Sehne selbst, oder am knöchernen Ansatzpunkt der Achillessehne an der Ferse.

Außerdem unterscheidet man zwischen einer vollständigen Ruptur, bei der die gesamte Sehne durchtrennt ist, von einer teilweisen Ruptur, bei der nur einzelne Fasern der Sehne durchtrennt sind und ein Restanteil intakt bleibt.

Gibt es auch harmlosere Varianten?

Ja, weniger eindrücklich können die Beschwerden sein, wenn die Sehne durch Abnutzung, Vorerkrankungen und/oder Medikamente bereits im Vorfeld stark geschädigt ist und spontan ohne nennenswerten Anlass reißt.

Alles etwas schleichender

Die Schmerzen können dann deutlich weniger stark sein und werden oft eher als dumpf empfunden. Die Kraft geht schleichend verloren, und die Wadenmuskulatur baut zunehmend ab.

Quellen:

  • Richter, M. (2010). Aktualisierte Leitlinien Fuß und Sprunggelenk. Cognition. 8. 10.1016/j.fuspru.2010.08.003.
  • S1-Leitlinie Achillessehnenruptur. Herausgeber: Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (nicht aktualisiert).
  • Müller M et al. Chirurgie für Studium und Praxis. 2004/2005. ISBN 3-929851061.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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