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Nein, bei einer Operation der Schilddrüse kann es zu Reizungen und Verletzungen kommen, die Sie noch eine Weile plagen. Die meisten Beschwerden bilden sich nach einiger Zeit wieder zurück. Gerade Probleme beim Schlucken können sich aber noch eine ganze Weile hartnäckig halten.

Schluckstörungen sind die Regel

Das zeigte eine aktuelle Untersuchung der Universität von Wisconsin, in der 26 Personen, denen aufgrund einer Krebserkrankung die komplette Schilddrüse entnommen wurde, über sechs Monate hinsichtlich ihrer Schluckbeschwerden befragt wurden. Kurz nach der Operation gaben 80% der Betroffenen Probleme bzw. Schmerzen beim Schlucken an. Mit der Zeit bildeten sie sich zwar bei den meisten zurück; immerhin 17% hatten aber auch noch ein halbes Jahr nach dem Eingriff mit den Nachwirkungen zu kämpfen.

Kleiner Nerv, große Verantwortung

Schluckstörungen nennen Mediziner auch Dysphagie (griech. dys: "schlecht, schwer", phagein: "essen"). Sie können sich in Form von Schmerzen äußern, aber auch einfach als unangenehmes Gefühl oder "Kloß im Hals". Begleitend kann auch eine Heiserkeit auftreten.

Zu diesen Missempfindungen kommt es, weil der Nerv, der für den Kehlkopf zuständig ist, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schilddrüse verläuft. Er zieht direkt an ihr vorbei und kann bei dem Eingriff daher leicht beschädigt werden.

Wenn die Muskeln des Kehlkopfs keinen Impuls mehr bekommen, können sie nicht mehr richtig arbeiten. Ein gelähmtes Stimmband macht die Stimme leise und heiser. Wenn beide Stimmbänder eingeschränkt sind, kann die Stimme sogar völlig versagen und im schlimmsten Fall auch die Atmung beeinträchtigt werden.

Neben den feinen Stimmbändern verfügt der Kehlkopf aber noch über weitere, etwas größere Muskeln, die ihn auf- und zuklappen, wenn wir schlucken. Auch sie werden von dem kleinen Nerven versorgt, der bei einer Operation so leicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Wird er verletzt, kann es daher gut sein, dass auch das Schlucken nicht mehr richtig funktioniert.

Beschwerden "ohne Grund"

Aber auch ohne objektives Zeichen einer Schädigung kann es zu subjektiv empfundenen Beschwerden kommen. In der oben beschriebenen Untersuchung konnte nur bei 8% der Probanden eine ersichtliche Ursache für die Probleme beim Schlucken gefunden werden, was aber nicht heißt, da sich die restlichen Betroffenen alles nur eingebildet haben. Wenn man sich einmal überlegt, wie der Hals und die ganzen Strukturen, die rings um die Schilddrüse herum auf engstem Raum verlaufen, bei einer Operation "traktiert" werden, ist es naheliegend, dass die Region eine Weile braucht, um sich zu erholen.

Wenn Sie daher auch Wochen bis Monate nach dem Eingriff Schmerzen oder andere Beschwerden haben, sprechen Sie dies offen und ohne Scheu bei Ihrem Arzt an. Er kann einer möglichen Ursache nachgehen und Ihnen nützliche Ratschläge geben.

Aber seien Sie beruhigt: Auch, wenn es manchmal lange dauert, erholen sich der Nerv und das ganze Operationsgebiet in der Regel irgendwann wieder, so dass es auch mit dem Schlucken wieder klappt.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Schluckbeschwerden nach Schilddrüsen-OP
Ich hatte vor und nach meiner 2. Schilddrüsen-OP (Kalter Knoten) im Jahr 2017 starke Schluckbeschwerden, und habe erst im Jahr 2022 Hilfe gefunden. Das Halsgewebe war mit der Luftröhre verwachsen, so dass der Kehlkopf bei jedem Schluckvorgang nach hinten gezogen wurde. Außerdem fehlt durch die OP’s Muskulatur neben der Luftröhre zur Abdeckung. In einer OP wurde durch Narbenlösung und Implantieren einer Folie die Verschieblichkeit wiederhergestellt. Leider ist nicht genug Muskel mehr zur ausreichenden Abdeckung vorhanden, so dass eine Unterfütterung des Defektes mit Bauchfett erwogen wird. Fazit: Es ist Besserung eingetreten. Aber wo es an Muskulatur mangelt, gibt es noch Druckgefühl.
Globusgefühl
Mir wurde im Sommer 2017 die Schilddrüse entfernt. Mein Hashimoto war einfach nicht unter Kontrolle zu bringen! Nun bin ich eigentlich gut medikamentös eingestellt, aber seit Anfang des Jahres habe ich immer mal wieder diesen "Klos im Hals"! Eine Ultraschalluntersuchung hat ergeben, dass der Bereich übermäßig durchblutet wird! Die Blutuntersuchung ergab, dass der TSH-Wert normal, die Hormone aber erhöht sind! Nun hat mein Hausarzt Selen verschrieben! Ich weiß nicht, was ich davon halten soll?! Kann das einen Selenmangel verursachen? Hat jemand damit Erfahrung?
Wanderndes Fremdkörpergefühl
Mir wurde im August die Nebenschilddrüse entfernt. Seitdem habe ich das Gefühl, als hätte ich einen Fremdkörper im Hals, der wandert. Kein Ballongefühl. Meine Arztbesuche waren immer erfolglos. Ich bin schon ganz verzweifelt.
Schilddrüsen OP
8 Jahre nach der Schilddrüsen-OP, ab und zu noch Schmerzen! Nehme dann ein Dafalgan. Ist das ok?
Paracetamol gegen Schmerzen
Hallo Herr Hubacher,
ab und zu Dafalgan (Paracetamol) ist sicher kein Problem.
Aber 8 Jahre nach der OP noch Schmerzen?
Da wir nicht wissen, warum Sie überhaupt operiert wurden und was die Umstände waren, ist eine seriöse Antwort für uns aber auch nicht möglich. Bitte einen Arzt oder Ärztin vor Ort darauf ansprechen.
Alles Gute, Ihr Navigator-Team
Schilddrüse total entfernt
Hallo,
Mir wurde im September 2021 die Schilddrüse entfernt (Befund: gutartig). Leider habe ich nach 6 Monaten noch Schluckbeschwerden und das Gefühl „ Kloß im Hals“. Es wird als Folge des Heilungsprozesses dargestellt, die Operation verlief erfolgreich.
Hat jemand Erfahrung, wie lange der innere Heilungsprozess dauern kann ?
Globusgefühl
OP war 2006. Noch heute leide ich unter Schluckbeschwerden.
Nichts hat geholfen.
Schilddrüse entfernt
Ich hatte vor fünf Jahren eine Schilddrüsen-OP. Sie wurde mir total entfernt. Habe heute noch Probleme. Bei langem reden: Heiserkeit, Kloß im Hals und öfters Hustenanfälle. Hat jemand eine Idee was man tun kann, um dem aus dem Weg zu gehen? Soweit bin ich ja mit meinen Tabletten L-Thyroxin 100 gut eingestellt.
Hustenanfälle nach Schilddrüsen-OP
Hallo Andrea,
bei den Hustenanfällen musst du durch die Nase einatmen, dann verschwindet das Erstickungsgefühl. Ich habe es schon öfter ausprobiert, das funktioniert. Aber nur durch die Nase. Es dauert einen Moment. Erst kann man nur wenig Luft einatmen, aber beim zweiten Atemstoß ist der Anfall weg.
Enge im Hals
Ich hatte tagsüber das Gefühl, mir wird der Hals zugedrückt. Nach langem Suchen bin ich auf das Globussyndrom gestoßen. Seither mache ich Entspannungsübungen, Dampfbäder sowie alles, was mir an Hals und Nacken gut tut. Es gibt Anleitungen dazu. Was gar nicht gut ist: Stress, Hektik und auch Verzweiflung. Da wurde es bei mir echt übel mit der Luft und der Enge. Das sind meine Erfahrungen. Probiert einfach. Ich wünsche euch Erfolg und baldige Genesung.
RE: Enge im Hals
Super Tipp! Danke!
RE: Enge im Hals
Danke für den Tipp. Auch ich habe 10 Jahre nach der Entfernung noch Schluckbeschwerden.
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Kommentare Archiv:


Schluckbeschwerden
2020-12-25 16:58:02, Petra
Hllo

mir wurde wegen angeblichen Verdacht auf Schilddrüsenkrebs beide Schiddrüsen entfernt. Die Nabe ist verwachsen und ich habe immer noch sehr belastende Schluckbeschwerden. Manchmal ist der Würgereiz so groß, dass ich mich übergeben muss. Es wird nicht wirklich besser. Gibt es Hilfe? Danke für Anteorten.
 
Schluckbeschwerden Kloß im Hals
2020-10-08 07:59:02, Stefanie
Hallo, meine Schilddrüsen-OP war im Dezember 2018. Hier wurde nur eine Hälfte entfernt, weil man meine Stimmbänder leicht verletzt hatte Meine Stimme habe ich mittlerweile wieder aber die Stimmbänder verlaufen jetzt laut meiner HNO-Ärztin schief. Knapp zwei Jahre nach der OP habe ich aber immer noch erhebliche Beschwerden beim Schlucken. Es sind keine Schmerzen nur ein extrem unangenehmes Gefühl, so als ob mir jemand den Hals zudrückt. Angeblich ist das alles auf die Narben im Inneren zurückzuführen. Ich weiß überhaupt nicht was ich da machen soll. Die Ärztin hat mir eigentlich nur gesagt, ich müsse wohl damit leben. Was nicht gerade angenehm ist. Aber ich wüsste auch nicht was ich sonst machen sollte.
 
 

Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Autorin
Eva Bauer
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Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
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