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Wann brauche ich eine Dialyse? Muss ich dafür ins Krankenhaus? Stimmt es, dass man die Blutwäsche auch nachts zu Hause durchführen kann? Und was sind mögliche Komplikationen der Nierenersatztherapie? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Dialyse beantworten wir im folgenden Beitrag.

Basiswissen

Was ist die Dialyse/Hämodialyse?

Unter Hämodialyse (auch: Dialyse) versteht man die künstliche Blutwäsche bei stark eingeschränkter Nierenfunktion aufgrund von Nierenschäden.

Giftige Substanzen, Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeit, die normalerweise mit dem Harn ausgeschieden werden, müssen mithilfe künstlicher Filter aus dem Blut ausgewaschen werden.

Es gibt zwei Möglichkeiten der Blutwäsche: außerhalb des Körpers (sogenannte künstliche Niere, Hämodialyse) und innerhalb des Körpers (Bauchfell-Dialyse, Peritonealdialyse). Beide Verfahren zählen zur Nierenersatztherapie.

Was ist der Zweck der Dialyse?

Die Blutwäsche hat zum Ziel, die Blut-Elektrolyte (z. B. Natrium, Kalium, Eisen) und den Flüssigkeitshaushalt zu normalisieren und Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen.

Auf lange Sicht wird die Lebensqualität und der Blutdruck besser; ebenso lassen sich lebensbedrohliche Folgen der Nierenfunktionsstörung wie Organ- und Hirnschäden verhindern. Nicht zuletzt verlängert die Dialyse auch die Lebensdauer der Behandelten.

Ursachen

Wann brauche ich eine Dialyse?

Die Gründe, warum Ihnen Ihr Arzt eine Blutwäsche empfiehlt, sind vielfältig. Hierzu zählen vor allem Diabetes, Bluthochdruck oder Nierenentzündungen, die zu einer schweren Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz) geführt haben; dies bedeutet, dass Ihre Nieren nicht mehr regulär arbeiten und Stoffwechselabbauprodukte und Flüssigkeit nicht ausreichend mit dem Urin ausgeschieden werden.

Eine solche Störung kann plötzlich auftreten (akute Niereninsuffizienz) oder sich langsam entwickeln (chronische Niereninsuffizienz). Treten schließlich folgende Probleme bei einer Niereninsuffizienz auf, wird eine Dialyse erforderlich:

  • Hirnfunktionsstörung (urämische Enzephalopathie)
  • Appetitlosigkeit, Erbrechen oder Gewichtsverlust
  • Herzbeutelentzündung (Perikarditis)
  • Übersäuerung des Blutes (Azidose), die nicht auf andere Behandlungsmethoden anspricht
  • Herzschwäche
  • Wasseransammlung im gesamten Körper (Ödem)
  • Überwässerung der Lunge (Lungenödem), die trotz anderweitiger Therapie nicht zurückgeht
  • Anstieg des Kaliumwerts im Blut (Hyperkaliämie)
  • Erhöhung des Kalziums im Blut (Hyperkalzämie)
  • Massiv eingeschränkte Nierenfunktion

Ablauf der Dialyse

Welche Arten der Dialyse gibt es?

Die zwei häufigsten Dialysemethoden sind:

Beide Verfahren ersetzen die Nierenfunktion und befreien den Körper von schädigenden Abbauprodukten und Flüssigkeitsansammlungen. Allerdings unterscheiden sich beide Varianten in vielerlei Hinsicht. Was Sie über die Durchführung, Auswirkung auf den Alltag und mögliche Komplikationen wissen sollten, erfahren Sie im Anschluss.

Dialyse/Hämodialyse

Wie funktioniert die Dialyse (Hämodialyse)?

Bei der Hämodialyse wird das Blut aus dem Körper über ein Blutgefäß am Arm in eine Maschine (künstliche Niere, Dialysator) geleitet, welche die Schadstoffe und überschüssiges Wasser herausfiltert. Anschließend kann das nun gereinigte Blut dem Kreislauf wieder über dasselbe Blutgefäß zugeführt werden. Diese Form der Blutwäsche findet meistens in Dialysezentren statt, aber es ist auch eine Therapie zu Hause möglich.

Dialyse in den eigenen vier Wänden

Einige Voraussetzungen sollten grundsätzlich für die Heimhämodialyse erfüllt sein. Dazu zählt genügend Platz für die Dialysemaschine, manuelle Fertigkeit um die Gerätschaften zu bedienen und Selbstverantwortlichkeit bei der Therapiedurchführung. Darüber hinaus sollte eine weitere Person daheim anwesend sein, die Sie bei Bedarf unterstützen kann und bei der Handhabung des Dialysators hilft.

Falls Sie die Hämodialyse daheim vornehmen wollen, werden Sie in einem Dialysezentrum ausführlich in der Bedienung der Technik angelernt. Das jeweilige Zentrum bleibt dauerhaft Ihr Ansprechpartner, falls Probleme mit dem Dialyseverfahren auftreten. Zögern Sie also nicht, sich bei Fragen an das dortige Team zu wenden.

Aufbau des Dialysators: Filter- und Kammersystem

Im Dialysegerät befinden sich zwei Kammern, die durch einen Filter getrennt sind. In den einen Raum strömt das Blut, in die andere mit Dialyselösung gefüllte Kammer treten Abbauprodukte, Elektrolyte und Flüssigkeit aus dem Blut über. Um eine Verklumpung des Blutes im Dialysator zu verhindern, wird es zu Beginn der Prozedur mit dem Blutverdünner Heparin angereichert.

Zugang zum Blut: arteriovenöse Fistel oder Shunt

Für die Dialyse muss bei jeder Blutwäsche mit einer Kanüle das Blut über ein Gefäß am Arm entnommen werden. Um einen besseren Zugang zum Blutkreislauf zu erhalten, wird durch einen Chirurgen eine künstliche Verbindung zwischen einer Armarterie und -vene (arteriovenöse Fistel, Shunt) angelegt. Dieser Shunt ist weiter als ein normales Blutgefäß und erleichtert somit den Blutfluss zum bzw. aus dem Dialysator.

Ist die Versorgung mit einem Dialyse-Shunt nicht möglich (z. B. aufgrund der Beschaffenheit der Armgefäße), können die Arterie und die Vene chirurgisch durch einen Kunststoffschlauch verbunden werden (Gefäßprothese). Gleichsam wie die Fistel kann eine solche Gefäßprothese bei der Dialyse zur Blutentnahme genutzt werden.

Hämodialyse: wie lange, wie oft und zu welcher Zeit?

Nicht alle Dialysatoren (künstliche Nieren) arbeiten gleich schnell und effektiv. Je nach Gerät kann eine Hämodialyse etwa 3 bis 5 Stunden dauern. Das gilt sowohl für die Dialyse im Zentrum als auch für die Heimdialyse. Mit einer Ausnahme: Bei der nächtlichen Blutwäsche im Dialysezentrum müssen Sie mit etwa 6 bis 8 Stunden rechnen.

Um die fehlende Nierenfunktion ausreichend zu ersetzen, muss die Hämodialyse bei einer chronischen Niereninsuffizienz dreimal pro Woche durchgeführt werden.

Dialyse auch nachts möglich

Die Blutwäsche kann entweder tagsüber oder nachts stattfinden. Nehmen Sie die Hämodialyse daheim selber vor, können Sie natürlich frei entscheiden, zu welcher Zeit Sie den Heimdialysator in Betrieb nehmen. Gehen Sie stattdessen zur Therapie in ein Dialysezentrum, erfolgt die Behandlung normalerweise am Tag. Manchmal wird aber eine nächtliche Hämodialyse empfohlen. Dies ist der Fall bei:

  • starken Flüssigkeitsansammlungen im Körper (Ödeme)
  • sehr niedrigem Blutdruck während oder nach der Dialyse
  • schwer unter Kontrolle zu bringendem Phosphatspiegel im Blut

Sollten Sie unter den genannten Beschwerden leiden, ist die Behandlung während der Nacht für Sie die bessere Option. Denn die längere Dialysedauer im Zentrum ist schonender für den Körperhaushalt und kann somit Blutdruckschwankungen und Co. vorbeugen.

Peritonealdialyse

Was ist die Peritonealdialyse?

Die Peritonealdialyse ist eine weitere geläufige Methode zur Blutwäsche. Im Gegensatz zur Hämodialyse wird bei der Peritonealdialyse das Blut nicht in einer Maschine (Dialysator) gereinigt, sondern im Körper des Betroffenen selbst.

Diese Form der Dialyse hat einige Vorteile gegenüber der Hämodialyse, welche sich positiv auf die Lebensqualität der Anwender auswirken:

  • Es ist kein Gefäßzugang (Shunt, Gefäßprothese) erforderlich.
  • Die peritoneale Dialyse kann alleine zu Hause durchgeführt werden.
  • Die Blutreinigung ist nachts im Schlaf möglich.

Allerdings ist mehr eigene Mitarbeit gefragt als bei der Hämodialyse in einem Dialysezentrum. Denn selbstständiges und reinliches Arbeiten bei der Handhabe des Katheters und Dialysats sind essenziell, um eine Infektion zu vermeiden.

Das Bauchfell ersetzt künstliche Filter

Dieses Dialyseverfahren wird auch „Bauchfelldialyse“ genannt, weil hier das Bauchfell (Peritoneum) als natürlicher Filter genutzt wird, der den Körper von schädlichen Abbauprodukten befreit. Um das besser zu verstehen, müssen wir uns den Aufbau des Bauches im Detail ansehen:

Organe wie Magen und Darm befinden sich in der Bauchhöhle. Dieser Hohlraum und die hier liegenden Organe werden von einer dünnen Haut ausgekleidet, dem sogenannten Peritoneum oder Bauchfell. Diese Schicht übernimmt bei der Peritonealdialyse die Funktion eines Filters.

Bei diesem Blutwäscheverfahren wird die Dialyseflüssigkeit (Dialysat) über eine Öffnung in der Bauchhaut mithilfe eines Katheters in die Bauchhöhle geleitet. Durch das Peritoneum entweichen Abbauprodukte aus dem Blut direkt in das Dialysat. Da die Umverteilung der Schadstoffe sehr langsam erfolgt, muss die Flüssigkeit recht lange im Bauchraum verbleiben (bis zu 4 Stunden). Ist der Prozess beendet, wird das Dialysat über den Katheter abgelassen und neue Dialyseflüssigkeit in die Bauchhöhle eingefüllt.

Bauchkatheter: Zugang für die Peritonealdialyse

Für die Dialyse im Bauchraum ist ein dauerhafter Zugang über die Bauchhaut notwendig. Hierfür wird in Teil- oder Vollnarkose ein weicher Katheter in die Bauchhöhle eingelegt. Der aus Silikon- oder Polyurethan gefertigte Katheterschlauch kann hier langfristig verbleiben und mithilfe eines Stöpsels von außen verschlossen werden, wenn er nicht in Gebrauch ist.

Varianten: Was ist eine Peritonealdialyse mit und ohne Maschine?

Die Peritonealdialyse kann auf unterschiedliche Art erfolgen. Entweder wird die Dialyse-Flüssigkeit mit Hilfe einer Maschine (automatisch) oder händisch (manuell) in den Bauchraum eingefüllt:

  • Automatisierte Peritonealdialyse: Sie ist die beliebteste und am häufigsten angewandte Technik; ein Gerät (Cycler) nimmt nachts während des Schlafs 3- bis 6-mal einen Wechsel des Dialysats vor. Bei dieser Art von Blutwäsche muss tagsüber keine Dialyse stattfinden. Entweder ist die Bauchhöhle am Tag frei vom Dialysat oder die Dialyseflüssigkeit verbleibt 15 Stunden ohne Austausch im Bauchraum. Welche Variante für Sie am praktischsten ist, wird Ihr Dialyseteam mit Ihnen ausführlich erörtern.
  • Manuelle Peritonealdialyse: Sie zählt zur einfachsten Methode; mehrfach am Tag wird ohne Zuhilfenahme einer Maschine die Dialyseflüssigkeit händisch ausgetauscht. Hierbei wird die Bauchhöhle mit dem Dialysat gefüllt und nach etwa 30 Minuten erneut geleert. Die Blutwäsche wird öfters wiederholt und kann insgesamt 12 bis 48 Stunden dauern. Vor allem beim akuten Nierenversagen wird dieses Verfahren angewandt. Es gibt noch eine weitere Alternative, bei der ebenfalls täglich ein mehrfacher Dyalisat-Wechsel stattfindet (4- bis 5-mal), die Flüssigkeit aber länger verbleibt (ca. 4 Stunden) und schließlich nachts die Verweildauer bis zu 12 Stunden beträgt. Diese Methode ist als kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse bekannt.

Bei manchen Patienten ist eine Kombination aus manueller und automatisierter Peritonealdialyse notwendig, um die Abfallprodukte ausreichend aus dem Blut zu entfernen.

Was sind Hämofiltration und Hämoperfusion?

Beides sind weitere Methoden zur Blutreinigung außerhalb des Körpers, die der Hämodialyse ähneln. Hämofiltration und Hämoperfusion kommen zum Einsatz, falls eine herkömmliche Dialyse nicht möglich oder ausreichend ist, um Giftstoffe aus dem Blut zu filtern. Ebenso werden sie angewandt, wenn bei einer akuten Niereninsuffizienz große Flüssigkeitsmengen entfernt werden müssen. Die Kombination beider Verfahren ist als Hämodiafiltration bekannt.

  • Hämofiltration: Bei dieser Art der Blutwäsche können große Blutmengen gefiltert werden. Sie wird oft bei schwerkranken Personen oder auf Intensivstationen durchgeführt. Aus dem Blut werden mithilfe eines Filters schädigende Substanzen und Flüssigkeit entfernt. In den Körper wird stattdessen eine Lösung mit Elektrolyten zurückgeführt.
  • Hämoperfusion: Falls eine Vergiftung vorliegt (z. B. mit Medikamenten) wird diese Form der Blutreinigung bevorzugt. Das Blut wird über einen Filter mit Aktivkohle oder einem ähnlichen Material, das Schadstoffe aufnimmt, geleitet und somit von den giftigen Materialien befreit.

Nebenwirkungen und Risiken

Welche Komplikationen gibt es bei der Dialyse/Hämodialyse?

Je nachdem, welches Dialyseverfahren bei Ihnen angewandt wird (Hämodialyse oder Peritonealdialyse) können unterschiedliche Probleme auftreten. Die häufigste Komplikation bei der Hämodialyse ist ein niedriger Blutdruck während oder nach der Behandlung. Weitere Beschwerden sind:

  • Muskelkrämpfe
  • Juckreiz
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Restless-Legs-Syndrom
  • Schmerzen im Brustkorb und im Rücken
  • Verwirrtheit, Unruhe, verschwommenes Sehen
  • Krampfanfälle
  • Infektion, Thrombose, Blutung oder Aneurysma des Shunts oder der Gefäßprothese

Langzeitfolge: Amyloidose

Eine weitere Komplikation, die nach jahrelanger Dialyse auftreten kann, ist die dialysebezogene Amyloidose, bei der sich Eiweißmolekühle (Amyloid) in Organen und Gewebe ablagern. Anzeichen für diese Erkrankung sind Nerven-Einklemmungen im Handgelenksbereich (Karpaltunnelsyndrom), Knochenzysten, Gelenkentzündungen (Arthritis) und Beschwerden an der Halswirbelsäule (zervikaler Spondylarthropathie).

Welche Risiken gibt es bei der Peritonealdialyse?

Zu den wichtigsten und häufigsten Komplikationen einer Bauchfelldialyse zählen die Bauchfellentzündung (Peritonitis) und die Infektion an der Katheteraustrittstelle.

  • Peritonitis: Bakterien, die über die Hautöffnung in den Bauchraum gelangen, können eine Entzündung des Bauchfells verursachen. Typische Abzeichen sind Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und eine trübe Färbung des abgelassenen Dialysats. Als Therapie werden Antibiotika verabreicht, die meistens rasch die Beschwerden lindern.
  • Infektion der Hautöffnung am Bauch: Symptome für eine Entzündung um den Katheter sind Rötung und Schwellung der Einstichstelle, Krusten und austretende Wundflüssigkeit. Je nachdem wie ausgeprägt die Infektion ist, wird das erkrankte Areal mit desinfizierenden Lösungen behandelt oder eine Antibiotika-Therapie eingeleitet.

Hämodialyse und Peritonealdialyse im Vergleich

Was ist für mich besser – Hämodialyse oder Peritonealdialyse?

Beide Dialyseverfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Welche für Sie am besten geeignet ist, hängt vor allem von Ihrem Lebensstil und Gesundheitszustand ab. Leiden Sie etwa an starken Blutdruckschwankungen, sollte eine Peritonealdialyse bevorzugt werden. Fällt Ihnen aber die manuelle Bedienung der Dialysegerätschaften zu Hause schwer, ist eine Hämodialyse im Zentrum praktisch, bei der sich das medizinische Team selber um alles kümmert. Dies sind nur einige von vielen Faktoren, die Sie beachten sollten.

Was nun für Sie infrage kommt, werden Ihr Arzt und Dialyseteam ausgiebig mit Ihnen erörtern. Einige Aspekte, die Sie hierbei berücksichtigen sollten und die Ihnen möglicherweise bei der Entscheidung helfen, haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Peritonealdialyse:

  • selbstständige Durchführung daheim
  • nächtliche Dialyse möglich
  • Flexibilität und relativ geringe Umstellung der Lebensführung
  • Zugang: Bauchdeckenkatheter
  • Komplikationen: Entzündung des Bauchfells (Peritonitis), Infektion der Katheteraustrittsstelle

Hämodialyse:

  • Durchführung durch das Personal im Dialysezentrum (oder daheim mit Unterstützung des Partners)
  • im Zentrum tagsüber (nächtliche Dialyse z. B. bei Blutdruckschwankungen)
  • keine selbstständige Handhabung der Diaylsegeräte nötig
  • Zugang: Shunt am Arm
  • Komplikationen: Blutdruckabfall, Probleme mit dem Shunt

Prognose

Wie lange brauche ich eine Dialyse?

Das hängt von der Ursache ab, die zu der Nierenersatztherapie geführt hat. Handelt es sich um eine akute Nierenschädigung (z. B. wegen einer Vergiftung), wird die Dialyse so lange fortgeführt, bis alle Giftstoffe ausgewaschen sind und sich Ihre Blutwerte normalisiert haben.

Falls der Grund eine chronische Niereninsuffizienz ist, kann die Dialyse als Langzeittherapie, also dauerhaft, vorgesehen sein. Ist hingegen eine Nierentransplantation bei Ihnen geplant, wird die Blutwäsche vorübergehend erfolgen, bis ein geeignetes Spenderorgan zur Verfügung steht.

Ist ein normales Leben mit Dialyse noch möglich?

Es lässt sich nicht bestreiten, dass eine langfristige Nierenersatztherapie den Alltag der Betroffenen in vielerlei Hinsicht stark beeinflusst. Die Zeit, die mit der Dialyse verbracht wird, Handhabung der Gerätschaften und ggf. Aufenthalte im Dialysezentrum sind für niemanden leicht hinzunehmen und erfordern oft eine Umstellung der Lebensführung; dennoch haben Sie dank des Verfahrens die Chance auf ein weitgehend normales Leben. Durch verschiedene Dialyseverfahren kann die Blutwäsche zum Teil sogar zu Hause und nachts durchgeführt werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche der zahlreichen Varianten für Sie die beste ist. Scheuen Sie sich auch nicht, Familie, Freunde und Ihr Dialyseteam um Hilfe und Rat zu bitten und sich bei der Anpassung an die neue Situation unterstützen zu lassen.

Vergessen Sie nicht, ohne die Blutwäsche würde das Nierenversagen fortschreiten und Nervenschäden, Blutarmut bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen drohen. Versuchen Sie also, auch wenn es schwer fällt, die Dialyse als Chance für sich und Ihre Gesundheit zu sehen.

Quellen:

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Michaela Hilburger
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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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