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Oxcarbazepin ähnelt chemisch einem anderen Epilepsie-Medikament, dem Carbamazepin, das unter zahlreichen verschiedenen Handelsnamen seit vielen Jahren zu den Standardtherapeutika bei Epilepsie gehört. Im Gegensatz zu Carbamazepin ist Oxcarbazepin nach bisheriger Datenlage aber besser verträglich und zeigt auch weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Nur bei bestimmten Epilepsie-Formen sinnvoll

Oxcarbazepin wird in Deutschland als Timox®, Trileptal® und unter dem Eigennamen vertrieben. Der Wirkstoff wird als Dauermedikation verordnet, dient also vor allem der Anfallsvorbeugung. Er kann prinzipiell bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt werden, allerdings nur bei folgenden Epilepsie-Formen:

  • einer fokalen Epilepsie, bei der sich die Anfälle auf das gesamte Gehirn ausgebreitet haben (sekundär-generalisierte Anfälle, auch Grand-Mal-Anfälle)
  • einer fokalen Epilepsie (organisch nur ein Hirnareal betroffen)

Was wichtig zu wissen ist: Bei anderen Epilepsie-Formen wie z.B. Absencen oder primären Grand-Mal-Anfällen kann Oxcarbazepin die Situation sogar verschlechtern.

Wirkung nachgewiesen, Art der Wirkung nicht

Der genaue Wirkmechanismus von Oxcarbazepin ist – wie bei vielen anderen Epilepsie-Medikamenten auch – noch nicht abschließend geklärt. Es kommt jedenfalls zu einer geringeren Krampfneigung, die Übererregbarkeit der Nervenzellen wird durch den Wirkstoff eingedämmt. Vermutlich beruht dieser Effekt auf einem verminderten Einstrom von Natrium-Ionen in die Gehirnzellen. Andere Wissenschaftler postulieren einen Zusammenhang mit der Konzentration an Calcium und Kalium in den Nervenzellen. Einzig sicher ist, dass dieser krampflösende Effekt auf einem Stoffwechselprodukt von Oxcarbazepin beruht: dem Hydroxycarbamazepin, in das der Wirkstoff nach Aufnahme im Körper umgewandelt wird.

Fest steht aber, dass Oxcarbazepin die Zahl der epileptischen Anfälle tatsächlich verringern kann. Bei neu festgestellter Epilepsie gelang in Studien etwa bei 60% der Patienten eine Anfallsfreiheit. Bei schwer behandelbaren Epilepsien konnte die Anfallshäufigkeit durch die zusätzliche Gabe von Oxcarbazepin halbiert werden. Dazu muss man aber anmerken, dass in diesen Studien die Höchstdosis gegeben wurde.

Quellen:

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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