Lacosamid (Vimpat): Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 28. Januar 2022 17:27
Was für ein Medikament ist Lacosamid (Vimpat®)? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Und wann sollte man besser auf das Medikament verzichten? Mehr dazu in diesem Beitrag.
Wirkung
Was für ein Epilepsie-Medikament ist Lacosamid (Vimpat)?
Lacosamid (Vimpat®) ist insofern ein Sonderling unter den Epilepsie-Medikamenten, als noch gar nicht geklärt ist, auf welche Weise es überhaupt wirkt. Ursprünglich als Mittel gegen Nervenschädigungen bei Diabetes entwickelt (dafür aber nicht zugelassen), entdeckte man eher zufällig, dass Lacosamid krampflösende Effekte hat.
Vermutet wird, dass Lacosamid die Übererregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn senkt, und zwar möglicherweise durch einen Einfluss auf die sogenannten Natriumkanäle. Das sind keine Kanäle im klassischen Sinne, sondern eher molekular gesteuerte Transportwege zwischen Nervenzellen und ihrer Umgebung.
Vimpat® ist seit 2008 auf dem Markt und bisher als ergänzende Therapie bei fokalen epileptischen Anfällen zugelassen. Allerdings erst ab einem Alter von 16 Jahren, für Kinder kommt das Präparat also nicht in Betracht.
Gegenanzeigen
Wann ist bei der Einnahme von Lacosamid (Vimpat) Vorsicht geboten?
Für die Behandlung mit dem Antiepileptikum Lacosamid (Vimpat®) gibt es ein paar Einschränkungen. Bei bestimmten Vorbedingungen oder auch bei der Einnahme einiger weiterer Medikamente sollte Lacosamid entweder gar nicht oder nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden:
- Kinder unter 16 Jahren
- während der Schwangerschaft und Stillzeit
- bei gleichzeitiger Anwendung von Johanniskraut gegen Depressionen (besonders beachtenswert, weil Lacosamid als Nebenwirkung Depressionen auslösen kann)
- bei gleichzeitiger Einnahme anderer Epilepsie-Mittel (Carbamazepin, Lamotrigin, Pregabalin)
- bei gleichzeitiger Einnahme einiger Mittel gegen Herzrhythmusstörungen
- bei schweren Herzerkrankungen (z.B. nach Herzinfarkt)
- bei gleichzeitiger Einnahme einiger Pilzmittel
- bei gleichzeitiger Einnahme einiger Antibiotika (Clarithromycin, Rifampicin)
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Lacosamid (Vimpat) auftreten?
Das Antiepileptikum Lacosamid (Vimpat®) kann wie alle anderen Mittel gegen Epilepsie auch unerwünschte Wirkungen haben. Ob diese auftreten oder nicht, ist praktisch unvorhersehbar, man kann sich hier also nur an die statistischen Wahrscheinlichkeiten halten.
Sehr häufige Nebenwirkungen von Lacosamid (treten in mehr als 1 von 10 Fällen auf) sind:
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Doppelbilder (wie manchmal auch unter Alkoholeinfluss)
Darüber hinaus gibt es noch häufige Nebenwirkungen, was per definitionem heißt, dass zwischen 1-10 pro 100 Behandelte diese Nebenwirkung bekommen. Dazu zählen:
- Schlafprobleme, Schläfrigkeit am Tag
- Verstopfung, Blähungen, Übelkeit mit Erbrechen
- Gleichgewichtsstörungen, Gehstörungen mit Sturzgefahr
- Denkvermögen eingeschränkt, verminderte Aufmerksamkeit, Gedächtnisstörungen
- depressive Verstimmung, Reizbarkeit
- Sinnesstörungen (Ohrgeräusche, Sehstörungen, Berührungsempfinden beeinträchtigt)
- Zittern, Augenzucken
- Muskelkrämpfe
- Hautflecken, Hautwunden, Juckreiz
Noch ein Extra-Tipp:
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Quellen:
- Fachinformation Vimpat® 50 mg/100 mg/150 mg/200 mg Filmtabletten (2019). UCB Pharma GmbH. www.fachinfo.de.
Kommentare
nachdem ich nach "Mordversuch" von einer Rehaklinik zwei Monate lang über 150 Anfälle hatte, bekam ich dieses Medikament endlich einmal, als ich in die Notaufnahme in FR kam. Danach war ich nur noch am Schlafen, wenn ich nicht ständig viel arbeitete. Es gab Muskelkrämpfe, wodurch ich gar nicht mehr gehen konnte und in einer anderen Notaufnahme als verrückt hingestellt wurde (Magnesiummangel nicht kapiert). Auch mein Blut wurde viel zu dünn, was ich aber mit Vitamin B Komplex wieder hinbekam. Nur, leider wird in FR gar nichts mehr gemacht, da mein erbsengroßer Tumor 2020 auf Stecknadelkopfgröße geschrumpft wurde. Die Ärzte dort meinen nur, ich hätte zu wenig Gehirn, und machen nicht einmal Aufklärung und Antwort per Email.
Da heißt es, in NW gibt es keine Gewichtszunahme – shut up. Doch dass Akkommodationsstörungen, die im Magen/Darm vorkommen, eine Zunahme auslösen ist dem OA auch egal. Mein "Zuviel-Gehirn" ist halt ein Rare-Disease (hypothalamisches Hamartom), weswegen kein Arzt einen Finger krumm macht.
Leider bin ich, seit den letzten fast vier Jahren, 24 Kilo schwerer geworden, und meine eigene Designer-Kleidung passt kein bisschen mehr. Aber Gymnastik + Sport wird trotzdem gemacht. Jetzt bin ich nur noch am Kämpfen, um einen arbeitenden Neuro zu finden, der logisch denken kann. Es ist eben sehr schade, dass bisher fast alle Neuro's gelogen haben. Da kann nur noch die Sprache Beweis sein: Hamburger sind Fastfood und machen Fett, Freiburger machen noch fetter und sogar Ravensburger machten mich zu Schulzeiten fett ...
Ich bin dabei, das Medikament Vimpat 50 mg/80 mg wieder abzusetzen. Ich habe extremen Schwindel, Stürze und Übelkeit erlebt. Bei mir liegt eine unfallbedingte, traumatisch ausgelöste Epilepsie vor.
Ich habe nur einen einzigen Anfall vor zwei Jahren gehabt. Ich nehme das Medikament seit Dezember 22 und erlebe eine deutlich schlechtere Lebensqualität. Meine Frage ist hier, wie schnell ich mit dem Verschwinden der Nebenwirkungen des Medikamentes rechnen kann. Bei mir steht zur Zeit die Frage an, ob ich überhaupt ein Medikament wegen Philipp weiter nutzen soll.