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Lacosamid (Vimpat): Wirkung und Nebenwirkungen

Was für ein Medikament ist Lacosamid (Vimpat®)? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Und wann sollte man besser auf das Medikament verzichten? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Wirkung

Was für ein Epilepsie-Medikament ist Lacosamid (Vimpat)?

Lacosamid (Vimpat®) ist insofern ein Sonderling unter den Epilepsie-Medikamenten, als noch gar nicht geklärt ist, auf welche Weise es überhaupt wirkt. Ursprünglich als Mittel gegen Nervenschädigungen bei Diabetes entwickelt (dafür aber nicht zugelassen), entdeckte man eher zufällig, dass Lacosamid krampflösende Effekte hat.

Vermutet wird, dass Lacosamid die Übererregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn senkt, und zwar möglicherweise durch einen Einfluss auf die sogenannten Natriumkanäle. Das sind keine Kanäle im klassischen Sinne, sondern eher molekular gesteuerte Transportwege zwischen Nervenzellen und ihrer Umgebung.

Vimpat® ist seit 2008 auf dem Markt und bisher als ergänzende Therapie bei fokalen epileptischen Anfällen zugelassen. Allerdings erst ab einem Alter von 16 Jahren, für Kinder kommt das Präparat also nicht in Betracht.

Gegenanzeigen

Wann ist bei der Einnahme von Lacosamid (Vimpat) Vorsicht geboten?

Für die Behandlung mit dem Antiepileptikum Lacosamid (Vimpat®) gibt es ein paar Einschränkungen. Bei bestimmten Vorbedingungen oder auch bei der Einnahme einiger weiterer Medikamente sollte Lacosamid entweder gar nicht oder nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden:

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Lacosamid (Vimpat) auftreten?

Das Antiepileptikum Lacosamid (Vimpat®) kann wie alle anderen Mittel gegen Epilepsie auch unerwünschte Wirkungen haben. Ob diese auftreten oder nicht, ist praktisch unvorhersehbar, man kann sich hier also nur an die statistischen Wahrscheinlichkeiten halten.

Sehr häufige Nebenwirkungen von Lacosamid (treten in mehr als 1 von 10 Fällen auf) sind:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Doppelbilder (wie manchmal auch unter Alkoholeinfluss)

Darüber hinaus gibt es noch häufige Nebenwirkungen, was per definitionem heißt, dass zwischen 1-10 pro 100 Behandelte diese Nebenwirkung bekommen. Dazu zählen:

  • Schlafprobleme, Schläfrigkeit am Tag
  • Verstopfung, Blähungen, Übelkeit mit Erbrechen
  • Gleichgewichtsstörungen, Gehstörungen mit Sturzgefahr
  • Denkvermögen eingeschränkt, verminderte Aufmerksamkeit, Gedächtnisstörungen
  • depressive Verstimmung, Reizbarkeit
  • Sinnesstörungen (Ohrgeräusche, Sehstörungen, Berührungsempfinden beeinträchtigt)
  • Zittern, Augenzucken
  • Muskelkrämpfe
  • Hautflecken, Hautwunden, Juckreiz

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Fachinformation Vimpat® 50 mg/100 mg/150 mg/200 mg Filmtabletten (2019). UCB Pharma GmbH. www.fachinfo.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentare  

# VimpatCora 27.03.2023 14:48
Hallo,
nachdem ich nach "Mordversuch" von einer Rehaklinik zwei Monate lang über 150 Anfälle hatte, bekam ich dieses Medikament endlich einmal, als ich in die Notaufnahme in FR kam. Danach war ich nur noch am Schlafen, wenn ich nicht ständig viel arbeitete. Es gab Muskelkrämpfe, wodurch ich gar nicht mehr gehen konnte und in einer anderen Notaufnahme als verrückt hingestellt wurde (Magnesiummangel nicht kapiert). Auch mein Blut wurde viel zu dünn, was ich aber mit Vitamin B Komplex wieder hinbekam. Nur, leider wird in FR gar nichts mehr gemacht, da mein erbsengroßer Tumor 2020 auf Stecknadelkopfgröße geschrumpft wurde. Die Ärzte dort meinen nur, ich hätte zu wenig Gehirn, und machen nicht einmal Aufklärung und Antwort per Email.
Da heißt es, in NW gibt es keine Gewichtszunahme – shut up. Doch dass Akkommodationsstörungen, die im Magen/Darm vorkommen, eine Zunahme auslösen ist dem OA auch egal. Mein "Zuviel-Gehirn" ist halt ein Rare-Disease (hypothalamisches Hamartom), weswegen kein Arzt einen Finger krumm macht.
Leider bin ich, seit den letzten fast vier Jahren, 24 Kilo schwerer geworden, und meine eigene Designer-Kleidung passt kein bisschen mehr. Aber Gymnastik + Sport wird trotzdem gemacht. Jetzt bin ich nur noch am Kämpfen, um einen arbeitenden Neuro zu finden, der logisch denken kann. Es ist eben sehr schade, dass bisher fast alle Neuro's gelogen haben. Da kann nur noch die Sprache Beweis sein: Hamburger sind Fastfood und machen Fett, Freiburger machen noch fetter und sogar Ravensburger machten mich zu Schulzeiten fett ...
Antworten
# Wie schnell klingen Nebenwirkungen ab?Beate Bracht 17.02.2023 09:09
Hallo!
Ich bin dabei, das Medikament Vimpat 50 mg/80 mg wieder abzusetzen. Ich habe extremen Schwindel, Stürze und Übelkeit erlebt. Bei mir liegt eine unfallbedingte, traumatisch ausgelöste Epilepsie vor.
Ich habe nur einen einzigen Anfall vor zwei Jahren gehabt. Ich nehme das Medikament seit Dezember 22 und erlebe eine deutlich schlechtere Lebensqualität. Meine Frage ist hier, wie schnell ich mit dem Verschwinden der Nebenwirkungen des Medikamentes rechnen kann. Bei mir steht zur Zeit die Frage an, ob ich überhaupt ein Medikament wegen Philipp weiter nutzen soll.
Antworten
# GeduldSibert 10.01.2022 15:15
Ich nehme Vimpat 100 seit 6 Monaten. In den ersten Wochen hatte ich sehr mit Schwindel und Gangunsicherheit zu kämpfen. Auch meine Aufmerksamkeit und meine Konzentration waren eingeschränkt. Und die Schläfrigkeit war auch nur schwer auszuhalten. Mittlerweile hat sich mein Körper bzw. mein Gehirn offenbar an das Medikament gewöhnt. Nach fünf Monaten sind die Nebenwirkungen abgeklungen, so dass ich jetzt keine Einschränkung mehr empfinde. Zur gleichen Zeit hat das Lacosamid seine volle Wirkung entfaltet. Ich kann nur jedem raten geduldig zu sein. Manchmal braucht der Körper einfach länger. Möglicherweise gibt es auch eine langsame Gewichtszunahme. Ich glaube aber eher, dass dies mit weniger Bewegung (aufgrund der Nebenwirkungen in der ersten Zeit) zu tun hat.
Antworten
# VimpatKathrin 16.05.2022 15:45
Ich nehme dieses Medikament seit 2 Jahren. Es wurde mir von meinem Arzt empfohlen, da ich schon 'zig Medikamente bekommen hatte, die aber nie so richtig Wirkung zeigten. Bei den Vimpat ist mir aufgefallen, dass ich etwas zugenommen habe und auch in meiner Art ruhiger geworden bin. Ich nehme das gern in Kauf, da dieses Medikament das erste ist, das mir überhaupt nach 40 Jahren chronischer Epilepsie etwas Linderung meiner Anfälle verschafft hat.
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Kommentare: Archiv

Meine Erfahrung damit
Montag, den 14. September 2020 um 11:17 Uhr, Hörnle
ich nehme u. a. Vimpat seit drei Monaten (200mg-0-200mg) und mir wird sehr oft, morgens oder abends, nach der Einnahme schwindelig, bin benommen und sehe doppelt. Da bin ich dann locker für eine Stunde ausgenockt und das leider auch morgens auf der Arbeit. (Bildschirmarbeit) Ich bin aber seit 6 Wochen anfallfrei, dank dieser Medikamenten Mischung mit Vimpat, und möchte Vimpat daher weiternehmen. Ich hoffe, dass sich mein Körper irgendwann an den Wirkstoff/Nebenwirkungen gewöhnt hat und die Nebenwirkungen nachlassen! :-(
 
Vimpat und Depression
Dienstag, den 28. Juli 2020 um 23:24 Uhr, Sauter
Im Arzt-Patienten-Gespräch mit meinem Mann, werden die aufgetretenen Depressionen abgestritten. Weshalb werden die Nebenwirkungen verschwiegen oder bestritten? Sauter.
 
Lacosamid
Montag, den 16. Dezember 2019 um 09:51 Uhr, Patientin mit Schädel/Hirn-Trauma
Nebenwirkung, die hier noch nicht dabei ist. Habe festgestellt, dass ich innerhalb eines Jahres ca. 3 kg an Gewicht zugenommen habe. Ohne Änderung meines Essverhaltens bei ansonsten guter Verträglichkeit und Beseitigung der fokalen Anfälle.
 
Symptome
Sonntag, den 17. März 2019 um 16:43 Uhr, Matthias
Ich bekomme das Präparat seit 5 Tagen. Fast alle Nebenwirkungen, die hier aufgeführt sind, habe ich leider. Werde morgen mit meiner Ärztin über ein anderes Medikament reden.
 
Nebenwirkungen
Dienstag, den 14. Februar 2017 um 20:04 Uhr, B.Arndt
Mein Kind (8 Jahre) bekommt seit 6 Tagen Lacosamid 50mg zu Lamotrigin. Der gesamte Oberkörper ist rot geschwollen/pickelig und unebene Haut. Schaut aus wie ein schlimmer Sonnenbrand .... Dazu auch noch Bauchschmerzen. In der Schule 1. Klasse, ging heute in Mathematik garnichts mehr, obwohl sie sehr! gut ist in Mathe bisher. Ich bekomme es richtig doll mit der Angst zu tun, dass mein Kind so sehr leiden muss. Wir sollen es zunächst für eine Woche absetzen und dann neu mit dem Arzt besprechen wie es dann weiter geht. Ich hoffe so sehr, dann ohne Lacosamid weiter zu machen, so kann es ja einem Kind nicht weiter zugemutet werden .... MFG.B.Arndt
 
Epilepsie
Donnerstag, den 15. Dezember 2016 um 21:38 Uhr, Wolfhard Goldbach
Die hier genannten Medikamente wirken meiner Ansicht nach hemmend in der Epilepsie aber auch im denken. Dies wird gehemmt.
 
Eine Frage
Freitag, den 16. September 2016 um 20:23 Uhr, Begoña
Ich nehme seit 1 Monat Vimpat, es hat sich mit den Anfällen gebessert, nur mir juckt die Haut, aber weniger mit Vimpat 50. Habe auch eine Frage, ob die Zahnschmerzen damit zu tun haben. LG Fernandez
 
Vimpat
Freitag, den 16. September 2016 um 11:15 Uhr, Vater
Hallo, Mein Sohn (6 Monate alt) leidet seit Geburt an einem seltenen Gendefekt, weswegen er seit dem ersten Tag der Geburt bis zu 50 epileptische Anfälle hatte. Bei ihm haben kaum Medikamente geholfen wie z.B. Topiramat, Fenobarbital. Erst beim Einsatz von Vimpat haben die Krämpfe aufgehört. Seitdem nimmt er lediglich diese und ist dadurch anfallsfrei. Was die Auswirkungen auf seine Entwicklung angeht, lässt sich noch nichts sagen und wird sich erst in Zukunft zeigen.
 
Frage zu Lacosamid
Mittwoch, den 06. April 2016 um 07:34 Uhr, Naviagtor-Team
Hallo Susanne, wir können auf solche individuellen Fragen hier nicht antworten, falls Du unser Team gemeint hast. Solche Ferndiagnosen gehen schon aus rechtlichen Gründen nicht und wären auch unseriös. Hinzu kommt aber auch, dass wir bei mehreren Millionen Lesern pro Jahr einen solchen Individual-Service niemals leisten könnten. Mit der Bitte um Verständnis Viele Grüße Dein Navigator-Ärzte-Team
 
Einnahme Lacosamid zu Keppra
Dienstag, den 05. April 2016 um 15:41 Uhr, Susanne Maria
Musste leider sehen, dass zu meinem Kommentar am 29.07.2015 keine Reaktion zu erkennen war. Da mir mein Neuro sowieso nicht weiter helfen kann, wäre ich froh, wenn mir ein anderer Arzt helfen würde. Ich schrecke nachts immer auf. Habe dann auch Stiche im Herz. Mit freundlich Grüßen Epi Susanne
 
Einnahme Lacosamid
Mittwoch, den 29. Juli 2015 um 20:57 Uhr, Susanne Maria
Nehme seit 2009 zusätzlich zu Keppra Lacosamid ein. Seitdem habe ich so etwas wie eine Syncope. Tagsüber, nachts schrecke ich aus dem Schlaf auf. Habe den Arzt darüber informiert. Doch nur Achselzucken. Könnte Hilfe gebrauchen.
 
Konkreter Rat leider nicht möglich
Montag, den 29. September 2014 um 09:36 Uhr, Redaktion Navigator-Medizin Epilepsie
Sehr geehrte Leserin, leider dürfen wir solche individuellen Fragen nicht beantworten, ohne Sie persönlich zu kennen. Viele Grüße Ihre Redaktion
 
Hautflecken als Nebenwirkung von Vimpat
Montag, den 29. September 2014 um 09:35 Uhr, WaNa
Sehr geehrter Herr Dr. med. Zorn, endlich konnte ich in Ihren Ausführungen über Nebenwirkungen bei Vimpat die Bezeichnung “Hautflecken” anstelle von “Hautausschlag” in der Gebrauchsanweisung lesen. Hautausschlag ist total irreführend. Leider bin ich von diesen entsetzlichen braunen Hautflecken betroffen. Ich nehme seit September 2013 Vimpat und bekam nach und nach immer mehr Hautflecken an den Armen und besonders schrecklich im Gesicht, so dass ich ohne Camouflage nicht aus dem Haus gehen kann und der Anblick am Morgen im Spiegel ist erschütternd und besonders gut für die Psyche. Würden Ihrer Meinung nach diese Flecken beim Wechsel zu einem anderen Medikament wieder verschwinden? Der Neurologe meint: Akzeptieren oder riskieren!! Dosierung 200-0-150. Bitte entschuldigen Sie meine Kühnheit, mich an Sie zu wenden. Für eine Antwort wäre ich natürlich sehr dankbar. Mir freundlichen Grüßen Waltraud Natter

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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