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Hydrochlorothiazid (HCT) "entwässert" den Körper, in dem es in den Nieren bestimmte Ionen-Kanäle für Elektrolyte blockiert. Aus diesem Wirkmechanismus resultieren auch die meisten der möglichen Nebenwirkungen. Alles in allem wird Hydrochlorothiazid bei richtiger Dosierung aber in der Regel gut vertragen.

Bei mehr als 1% (aber weniger als 10%) der Anwender treten auf:

  • Natriummangel im Blut
  • Kaliummangel im Blut
  • Magnesiummangel im Blut
  • Überschuss an Kalzium im Blut

Weitere häufige Nebenwirkungen (1-10%) sind u.a.:

  • Appetitmangel
  • leichte Übelkeit
  • Schwindelgefühle (durch den Blutdruckabfall)
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit (durch den Blutdruckabfall)
  • Hautausschläge
  • erhöhte Blutfettwerte

Anstieg der Blutfette

Als sehr häufige Nebenwirkung gelten erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie). Die werden Sie nicht spüren, sondern allenfalls bei einer Laboruntersuchung Ihres Blutes mitbekommen.

Harndrang, Hautausschlag & Potenzbeschwerden

Spürbar ist dagegen ein erhöhter Harndrang, der sich als Folge des erwünschten Wirkmechanismus einstellen kann. Auch ein verminderter Appetit, leichte Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, Ohnmachtsanfälle beim Aufstehen, (juckende) Hautausschläge und Potenzstörungen zählen zu den häufigen Nebenwirkungen (bei 1-10% der Anwender).

Bei Patientenrückmeldungen im Internet stehen Müdigkeit, Schwindel, Reizhusten und Gewichtszunahme ganz oben auf der nach Häufigkeit sortierten Nebenwirkungsliste.

Vor allem Elektrolyt-Verschiebungen

Die Mehrzahl der möglichen Nebenwirkungen beruht auf Störungen des Flüssigkeits- und des Elektrolyhaushalts. Dabei geht es vor allem um ein Zuviel an Magnesium-Ionen und ein Zuwenig an Kalzium-, Natrium- und Kalium-Ionen. Das hängt auch mit der Wirkweise von Hydrochlorothiazid zusammen, das über eine Elektrolytausschwemmung in den Nieren einen erhöhten Harnabfluss verursacht. Mögliche Folgen sind Muskelkrämpfe, niedriger Blutdruck (Hypotonie) und Kopfschmerzen.

Gefährlich kann vor allem eine verminderte Kaliumkonzentration im Blut (Hypokaliämie) werden, wenn sie Herzrhythmusstörungen verursacht. Eine Vergleichsstudie zur Bluthochdruckbehandlung mit verschiedenen Diuretika musste in der Hydrochlorothiazid-Gruppe vorzeitig abgebrochen werden, da dort die Zahl tödlicher Herz-Kreislauf-Ereignisse angestiegen war.

Vorsicht bei Diabetes-Risiko

Unter der Einnahme von Hydrochlorothiazid können sich zudem der Blutzuckerspiegel und der Harnstoffgehalt im Blut (Hyperurikämie) erhöhen. Für Personen mit erhöhtem Diabetes- oder Gicht-Risiko gilt hier besondere Vorsicht. 

Welche Nebenwirkungen können unter Disalunil und Esidrix auftreten?

Disalunil® und Esidrix® enthalten den Wirkstoff Hydrochlorothiazid und "entwässern" wie auch alle anderen Mittel mit diesem Arzneistoff den Körper, in dem es in den Nieren bestimmte Ionen-Kanäle für Elektrolyte blockiert. Somit können unter beiden Mitteln dieselben Nebenwirkungen wie unter dem reinen Wirkstoffpräparat auftreten. 

Mit Blutdrucksenker HCT ist auch bei latentem Diabetes Vorsicht geboten

Menschen mit länger unbehandeltem Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko z.B. für Herzinfarkt und Schlaganfall. Durch entsprechende Medikamente kann der Blutdruck heutzutage aber erfolgreich und nebenwirkungsarm gesenkt und kontrolliert werden.

Ein häufig verschriebener Blutdrucksenker ist HCT® (oder auch Esidrix®, Disalunil® u.a.), ein harntreibendes, entwässerndes Medikament mit dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid. Dieses gut wirksame sogenannte Diuretikum wirkt allerdings auch leicht Blutzucker steigernd und wird bei Diabetes oder Prä-Diabetes eher nur in Ausnahmefällen verschrieben.

Wenn Sie Diabetiker sind, wird Ihr behandelnder Arzt das natürlich berücksichtigen. Wenn Sie allerdings früher irgendwann „nur mal“ erhöhte Blutzuckerwerte hatten oder aber nahe Familienmitglieder an Diabetes erkrankt sind, gehören Sie trotzdem auch zu den Personen, bei denen man bezüglich Hydrochlorothiazid zumindest vorsichtig sein sollte.

Wichtig ist bei der Wahl eines (neuen) Blutdruckmittels und in jedem Fall natürlich bei Wechsel der Praxis also, dass Sie Ihrem Arzt diese Informationen zu Ihrer Vor- bzw. Familiengeschichte geben. Dann kann er für Sie das bestmögliche und sicherste Präparat auswählen.

Quellen:

  • Fachinfo-Service® Fachinformation für HCT AbZ 12,5 mg Tabletten

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

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Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

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