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Tatsächlich ist Ende 2018 ein roter Handbrief (Warnhinweis) zu dem schon viele Jahre auf dem Markt erhältlichen HCT herausgekommen. Zwei dänische Studien hatten berichtet, dass bei Menschen, die lange HCT eingenommen haben, vermehrt weißer Hautkrebs aufgetreten ist.

Weiße und schwarze Hautkrebsarten

Mediziner nennen den weißen Hautkrebs auch nichtmelanozytären Hautkrebs, kurz NMSC. NMSC steht dabei für non-melanoma skin cancer. Es umfasst das Basalzellkarzinom (Basaliom), das häufig im Gesicht auf Nase oder Stirn vorkommt, und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom), zum Beispiel in Form von Lippenkrebs.

Neben dem weißen gibt es den schwarzen Hautkrebs, das Melanom. Hier handelt es sich um eine separate Krebskrankheit, die unter Umständen Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden und teils schwer verlaufen kann. Für alle Hautkrebsarten gilt jedoch prinzipiell, dass Sonnenexposition ein Risikofaktor ist.

Basaliome und Spinaliome unter HCT

Beide dänischen Studien haben nun gezeigt, dass weiße Hautkrebsarten wie Spinaliome an Lippen beziehungsweise Basaliome an Gesicht und Körper vermehrt auftreten, wenn eine gewisse Menge HCT über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde. Ärzte sprechen von einer kumulativen Dosis, die sich im Körper angesammelt hat.

Wahrscheinlich steckt die sogenannte photosensibilisierende Wirkung des HCTs hinter den Hautveränderungen. Das zumindest ist eine der Hypothesen von Medizinern und Wissenschaftlern. HCT erhöht nämlich die Sonnenempfindlichkeit der Haut. Sie wird dadurch anfälliger für die schädigende Wirkung der UV-Strahlung.

Abwägen von Nutzen und Risiko

Bei HCT stehen sich Hautkrebsrisiko und ein nachweislich guter Nutzen bei Bluthochdruck oder Wassereinlagerungen gegenüber. Wer darf  das Medikament nun weiter nehmen? Wer sollte es absetzen?

Prinzipiell gilt in der Medizin immer und bei allen Medikamenten oder Untersuchungen, Nutzen und Risiko gegeneinander abzuwägen. Im klinischen Alltag wird das HCT aktuell (Stand März 2019) häufig abgesetzt; Kombinationspräparate, die HCT enthalten, werden unter Umständen umgestellt. Bei einigen Menschen hingegen verändern die Ärzte die laufende Therapie nicht.

Aufklärung und regelmäßige Kontrollen

Experten empfehlen aktuell, jeden, der HCT einnimmt, über das mögliche Risiko von weißem Hautkrebs aufzuklären. Dazu zählt auch, dass diese Veränderungen insgesamt selten vorkommen und das Risiko vom Hauttyp und anderen Faktoren abhängt.

Betroffene sollten Ihre Haut in jedem Fall regelmäßig kontrollieren lassen. Findet der Dermatologe eine verdächtige Stelle, so muss er unter Umständen eine Gewebeprobe entnehmen und auffällige Befunde melden. Wichtig ist außerdem, bei Sonnenexposition Lichtschutzfaktor aufzutragen. Falls Sie schon einmal weißen Hautkrebs hatten, muss Ihr Arzt vorsichtig sein.

Quellen:

  • Fachinfo-Service® Fachinformation für HCT AbZ 12,5 mg Tabletten

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

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