Welche Nebenwirkungen kann eine Bestrahlung der Prostata haben? Und was kann man dagegen tun?
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07. Juni 2023 11:40
Die häufigste Nebenwirkung einer Bestrahlung der Prostata ist eine Entzündungsreaktion der Blase und Harnwege oder auch des Enddarms. Etwa jeder dritte Mann, der an der Prostata bestrahlt wird, bekommt derartige Probleme. Sie treten meist nach einigen Wochen der Behandlung auf und klingen nach Abschluss der Strahlentherapie wieder ab.
Inwieweit die unterschiedlichen Varianten der Bestrahlung (konventionell von außen oder mit Seeds von innen) die Wahrscheinlichkeit dieser Nebenwirkung beeinflussen, ist noch nicht abschließend geklärt. Bisherige Studiendaten dazu sind für eine verlässliche Beurteilung noch zu uneinheitlich.
Blasenentzündung durch Strahlen
Sind die Harnwege betroffen, äußert sich die Gewebereaktion auf die Strahlen wie eine heftige Blasenentzündung. Das Wasserlassen kann schmerzhaft sein, auch Blutbeimengungen im Urin sind möglich. Ärzte sprechen dann von einer Strahlen-Zystitis (Zystitis = Blasenentzündung).
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Die Beschwerden werden ähnlich behandelt wie bei einer "richtigen" Blasenentzündung. Also mit Schmerzmitteln und krampflösenden Arzneimitteln. Entwickelt sich eine "Super-Infektion" mit Bakterien, was aufgrund der angegriffenen Schleimhäute passieren kann, werden auch Antibiotika verordnet. In ausgeprägten Fällen mit starker Schwellung kann auch das Einlegen eines Katheters notwendig werden, damit der Harn sich nicht in die Nieren staut.
Wenn sich der Enddarm entzündet
Im Prinzip ähnlich sind die Beschwerden, wenn sich der Darm durch die Bestrahlung entzündet. Aufgrund der anatomischen Lage der Prostata ist das dann fast immer der Enddarm. Die entzündete Schleimhaut kann vor allem zu schmerzhaftem Stuhlgang führen. Möglich sind auch Durchfall und Blutbeimengungen im Stuhl.
Therapeutisch wird dem meist mit Kortison-Zäpfchen (lindern die örtliche Entzündung) und ggf. Mitteln gegen Durchfall begegnet.
Langzeitfolgen
In einigen Fällen können diese akuten Entzündungsreaktionen auch chronisch werden. Dann spricht man von Langzeitfolgen.
Quellen:
- Deutsches Krebsforschungszentrum
Kommentare
der Lymphbahn re. (40 x Bestrahlungen) mit Antiandrogentherapie. Nach 16 Monaten sank meine Blasenkapazität von 750 ml Urin auf 400 ml. Bedingt durch eine Harnblasenschrumpfung infolge der Bestrahlung, habe ich häufig Durchfälle und muss oft Wasser lassen.
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