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Medikamente stehen bei der Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht im Vordergrund. Sie werden allenfalls unterstützend eingesetzt, um bestimmte Symptome zu lindern. Außerdem können sie sinnvoll sein, um Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Suchterkrankungen zu behandeln, die oft mit Borderline einhergehen.

Persönlichkeitsstörungen sind die Domäne der Psycho- und Soziotherapie. Speziell für die Borderline-Störung gibt es therapeutische Verfahren, die gezielt schädliche Verhaltensmuster und Denkweisen bearbeiten und hier große Erfolge erzielen können.

Keine Heilung der Persönlichkeit

Medikamente sollten, wenn überhaupt, nur ergänzend zur Psychotherapie eingesetzt werden. Dabei ist zu bemerken, dass es keine Substanz gibt, die gegen die Persönlichkeitsstörung an sich wirksam ist. Vielmehr können manche sogenannten Psychopharmaka, die zentrale Abläufe im Gehirn beeinflussen, bei bestimmten Symptomen Linderung verschaffen, die mit einer Störung dieser zentralen Funktionen verbunden sind.

So können etwa bei depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen Antidepressiva eingesetzt werden, die spezielle Botenstoffe im Gehirn fördern. Auch sogenannte Antipsychotika sind nicht, wie der Name vermuten lässt, allein schweren Psychosen vorbehalten, sondern können auch bei aggressiven Ausbrüchen oder starken Spannungszuständen lindernd und beruhigend wirken.

Wie man sieht, sind das alles einzelne Symptome, die bei "Borderlinern" auftreten können, aber nicht spezifisch für die Erkrankung sind. Keines dieser Medikamente ändert etwas an der Persönlichkeit oder behebt die Störung gar.

Nebenwirkungen und Suchtpotential beachten

Vorsicht ist geboten bei Substanzen, die manchmal zur Beruhigung eingesetzt werden und akut sehr hilfreich sein können. Die sogenannten Benzodiazepine wirken schnell und können starke Erregung oder Angst abmildern. Sie machen auf Dauer jedoch abhängig und sind daher besonders bei Menschen mit Borderline nur sehr bedacht einzusetzen. Denn viele neigen ohnehin zu einem Suchtverhalten, das nicht noch verstärkt werden sollte.

Liegen nicht nur einzelne Beschwerden vor, sondern zusätzlich zur Borderline-Störung weitere eigenständige Erkrankungen, werden diese natürlich unabhängig und ggf. auch medikamentös behandelt. Allerdings ist zu beachten, dass die Behandlung womöglich schlechter anspricht als bei Menschen ohne Persönlichkeitsstörung. Außerdem muss immer auch auf Nebenwirkungen geachtet werden, die sich negativ auswirken und die Psychotherapie beeinträchtigen können.

Die Mischung macht's

Manchmal ist es sinnvoll, Psychotherapie und Medikamente miteinander zu kombinieren. Unabhängig von den einzelnen Beschwerden könnte es sein, dass sich beide Verfahren gut ergänzen und gegenseitig bestärken, so dass die Erfolgsaussichten der psychotherapeutischen Behandlung steigen.

In einer Studie hat sich die Kombination bereits als wirksam erwiesen. Um ein solches Behandlungskonzept fest zu verankern, sind jedoch weitere Studien erforderlich. Insgesamt steckt die Forschung hier noch in den Kinderschuhen. In die wenigen Studien wurden meist nur wenige Betroffene eingeschlossen. Außerdem gibt es nur für Behandlungen über einige Wochen bis Monate Ergebnisse. Wie Medikamente langfristig bei Borderline wirken, kann noch keiner sagen.

Aber gerade das ist für Betroffene von Bedeutung. Denn sie tragen die Erkrankung ihr Leben lang mit sich.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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