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Sie leiden unter Schmerzen im Bereich des Hüftgelenks und möchten sie abklären lassen, oder Ihr Hausarzt hat Sie bereits zum Orthopäden überwiesen. Möglicherweise fragen Sie sich, ob für die Feststellung einer Arthrose ein Röntgenbild nötig ist und ob diese Untersuchung schädlich für Sie sein könnte.

Klare Rechnung: mehr Nutzen als Risiko

Immer wieder hört man in den Medien, dass in Deutschland zu oft geröntgt wird und viele Menschen damit einer unnötigen Strahlenbelastung ausgesetzt werden. Unbestritten sind Röntgenstrahlen vor allem in höheren Dosen gesundheitsschädigend. Daher verbieten sich Untersuchungen, deren Aussagekraft und Nutzen die Risiken nicht klar übersteigt.

Nicht zu leugnen ist außerdem, dass die apparative Diagnostik immer wieder vorschnell und unsachgemäß herangezogen wird. Unspezifische Rückenschmerzen sind so ein Fall, bei dem mancher Arzt schnell mit einer Röntgen- oder gar computertomographischen Untersuchung zur Hand ist. Bei Beschwerden, die auf eine Arthrose hindeuten, sieht die Sache jedoch anders aus.

Sichere Diagnose nur mit Röntgen

Wenn Sie mit Ihrer schmerzenden Hüfte erstmals zum Arzt gehen, wird er Sie zunächst Löcher in den Bauch fragen. Er wird wissen wollen, wie lange die Beschwerden schon bestehen und sie sich von Ihnen genau beschreiben lassen. Außerdem wird er Sie gründlich untersuchen und einige Tests durchführen.

Kommt er in der Zusammenschau all dieser Befunde zu dem Schluss, dass Sie sehr wahrscheinlich von einem zunehmenden Gelenkverschleiß geplagt sind, kommen Sie um eine Röntgenuntersuchung allerdings nicht herum. Nur dadurch lässt sich der Verdacht sicher bestätigen. Es gibt nämlich auf dem Röntgenbild einige Anzeichen, die eine Arthrose klar belegen.

Steht die Diagnose erst einmal eindeutig, kann Ihr Arzt zusammen mit Ihnen die nötige Behandlung und vor allem auch prophylaktische Maßnahmen einleiten. Je früher die Arthrose erkannt wird, umso besser kann man ihr entgegenwirken.

Was genau wird alles bei Verdacht auf Hüft-Arthrose geröntgt?

Bei einer Arthrose der Hüfte wird in der Regel nur das betroffene Gelenk geröntgt. Wenn noch andere Diagnosen in Frage kommen oder die Therapie genau geplant werden soll, ist es manchmal sinnvoll, eine sogenannte Übersichtsaufnahme des gesamten Beckens anzufertigen.

Dazu müssen Sie für kurze Zeit relativ flach auf dem Rücken liegen. Eventuell werden Sie noch ein wenig hin- und herrücken müssen, bis die optimale Position gefunden ist. Man wird Sie anweisen, genauso liegen zu bleiben, bis das Bild erstellt ist. Dieser Vorgang an sich dauert nur Sekunden. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie sich genau an die Anweisungen halten, denn wenn das Bild durch Bewegung "verwackelt" ist, muss eine weitere Aufnahme mit weiterer Strahlenexposition gemacht werden.

Wie gefährlich ist eine Röntgenuntersuchung für mich?

Die ganze Untersuchung wird so vorbereitet und durchgeführt, das Sie möglichst wenig Strahlung abbekommen. Für jede Körperregion gibt es festgelegte Vorgaben, wie viel Strahlung nötig ist, um ein aussagekräftiges Bild zu erhalten. Bei der Hüfte bzw. dem gesamten Becken hält sie sich im Vergleich zu anderen Aufnahmen in Grenzen. Gerade einmal 0,1 Millisievert (mSv) sind dafür nötig. Das ist in etwa soviel wie bei einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück.

Da in der Nähe der Keimdrüsen geröntgt wird, die sehr empfindlich auf die Strahlung reagieren, erhalten Sie für die Untersuchung einen Bleischutz, der allerdings etwas anders geformt ist als bei anderen Röntgenaufnahmen, die Sie vielleicht schon hinter sich haben. Die sonst üblichen Schürzen verwehren den Blick auf die Hüften. Das Risiko für jegliche Schäden wird dadurch für Sie so gering wie möglich gehalten.

Quellen:

  • S3-Leitlinie: Evidenz- und konsensbasierte Indikationskriterien zur Hüfttotalendoprothese bei Coxarthrose (EKIT-Hüfte). 2021. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU). www.awmf.org.

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