Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Die Handhabung des Vaginalrings, also das Einlegen und Entfernen, ist mit etwas Übung sehr einfach, etwa vergleichbar mit der Verwendung von Tampons. Wenn Sie sich für den Vaginalring entschieden haben, können Sie in den meisten Fällen direkt damit starten.

Ihre Ärztin wird Ihnen den optimal sicheren Zeitpunkt für das erste Einlegen des Rings innerhalb Ihres Zyklus nennen. Denn dieser hängt auch davon ab, ob Sie gerade von einer anderen Verhütungsmethode wechseln, ob Sie vor kurzen eine Entbindung oder Fehlgeburt hatten etc.

Nur zweimal im Monat kurz an die Verhütung zu denken

Ab dem Zeitpunkt gilt dann immer folgender Rhythmus: Der Vaginalring (NuvaRing® bzw. Circlet®) wird für jeweils drei aufeinander folgende Wochen ununterbrochen in der Scheide belassen und anschließend für eine Woche entfernt. Dafür wird der Ring einfach mit dem Finger gegriffen und rausgezogen. Die Blutung tritt etwa zwei bis drei Tage nach Entfernen des Ringes auf. Nach genau einer Woche Pause (auch wenn die Menstruation noch anhält) wird ein neuer Ring eingesetzt und wieder für genau 21 Tage am Platz belassen.

Am besten gewöhnt man sich an, das Entfernen und Einsetzen stets an einem bestimmten Wochentag zur gleichen Uhrzeit zu erledigen, z.B. Sonntag abends 20 Uhr rausnehmen und genau eine Woche später am Sonntag gegen 20 Uhr den nächsten Ring einsetzen. Mit jeweils einem Kreuzchen im Kalender oder der Memofunktion im Handy werden diese beiden monatlichen Termine schnell zur Routine.

Problemloses Handling

Der Vaginalring braucht übrigens nicht genau über den Gebärmutterhals (Zervix) gestülpt zu werden. Es reicht, wenn er einfach tief genug in die Scheide eingeführt wird, sodass er nicht stört und nicht direkt verrutscht. Gerade zu Beginn sollten Sie aber gelegentlich tasten, ob der Ring noch an seinem Platz liegt. Insbesondere bei der Verwendung von Tampons sollten Sie darauf achten, dass der Ring beim Rausziehen nicht mit entfernt wird. Lokale Mittel gegen vaginale Pilzinfektionen, Gleitmittel sowie Spermizide können ohne Weiteres angewendet werden.

Wenn der Vaginalring Ihnen bei einer kurzzeitigen Entfernung versehentlich mal auf den Boden fällt, können Sie ihn problemlos mit lauwarmem Wasser abwaschen und wiederverwenden. Zum leichten Einführen empfiehlt es sich übrigens generell, den Ring in der Mitte leicht zusammenzudrücken.

Bitte bei Einlegen eines neuen Rings auf das Haltbarkeitsdatum achten! Der Vaginalring wird bei Raumtemperatur gelagert. Verbrauchte Ringe werden über den Hausmüll entsorgt.

Was tun bei Anwendungsfehlern?

Der Ring sollte auch während des Geschlechtsverkehrs in der Scheide belassen werden, kann aber bei entsprechendem Wunsch ohne Beeinträchtigung der Sicherheit für bis zu 3 Stunden entfernt werden. Danach muss er jedoch wieder kontinuierlich für mindestens 24 Stunden eingelegt bleiben, um seine Wirkung nicht zu verlieren. Wenn die Wiedereinführung des Ringes allerdings über diese 3-Stunden-Frist vergessen wurde, muss zur Sicherheit für die nächsten 7 Tage zusätzlich, z.B. mit Kondom, verhütet werden.

Diese Empfehlung zur Verwendung eines zusätzlichen Verhütungsmittels (oder zur 7-tägigen Enthaltsamkeit) gilt auch, wenn das ringfreie Intervall versehentlich 8 Tage oder länger betrug (also mehr als die vorgesehene eine Woche Pause). Wenn Sie während dieser ungeplant ungeschützten Phase aber doch schon Geschlechtsverkehr hatten, kann eine unverzügliche Notfallverhütung (Pille danach) eine ungewünschte Schwangerschaft oft noch verhindern. Bei weniger als einem Tag (24 Stunden) verspäteter Einsetzung nach der ringfreien Woche, ist die empfängnisverhütende Wirkung aber auf jeden Fall noch ausreichend!

Wenn gewünscht, kann die Regelblutung mit dem Vaginalring ausbleiben

Übrigens können Sie den Ring auch ohne weiteres bis zu vier Wochen (28 Tage) an seinem Platz belassen. Dieses Wissen kann hilfreich sein, wenn Sie den Zeitpunkt der Ring-Entfernung versehentlich um wenige Tage vergessen haben oder aber, wenn Sie bewusst ein Ausbleiben der Regelblutung wünschen. In erstem Fall müsste der neue Ring dann einfach genau 28 Tage nach Einführen des letzten Rings wieder eingesetzt werden, im zweiten Fall (also zur Vermeidung der Menstruation) unmittelbar nach Entfernen des alten, genau 28 Tage belassenen Rings. Diese Sonderfälle sollten Sie aber immer noch mal mit Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt absprechen.

Letzte Eventualität: Falls Sie das Entfernen des Ring länger als 4 Wochen/ 28 Tage vergessen, wechseln sie diesen sofort, sobald es Ihnen auffällt, gegen einen neuen Ring aus, aber verhüten Sie auch in dem Fall zusätzlich für 7 Tage mit Kondom und Co. Falls Sie hier die Tage davor bereits Geschlechtsverkehr hatten, käme bei entsprechendem Wunsch auch hier ggf. die Pille danach infrage.

Am besten, Sie wenden sich im Zweifelsfall bei jeglicher Art von Versäumnissen einfach an Ihren Arzt/ Ihre Ärztin – dann sind Sie auch hier auf der sicheren Seite.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

Dr. med. Monika Steiner
Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Monika Steiner, Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

Autorin
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

mehr Informationen