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Teriflunomid (Aubagio®) ist ein sogenannter Immunmodulator. Das ist ein etwas holpriges Etikett, das mittlerweile fast allen neuen Medikamenten gegen die Multiple Sklerose angeheftet wird. Damit wird zum einen ausgedrückt, dass der Arzneistoff das Immunsystem verändert, und zum anderen, dass noch keiner so recht weiß, was da eigentlich genau passiert.

So auch beim Teriflunomid. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht endgültig geklärt, aber unterm Strich hemmt Teriflunomid die Vermehrung von Lymphozyten. Und diese Abwehrzellen sind am Entzündungsprozess der Multiplen Sklerose maßgeblich beteiligt.

Lymphozyten gehemmt

Was weiß man bis jetzt? Teriflunomid hemmt ein ganz bestimmtes Enzym, das für die Vermehrung und das Wachstum der Lymphozyten wichtig ist: die Dihydroorotat-Dehydrogenase. Diesen Namen muss man sich nicht merken, wichtig ist, dass über dieses Enzym die Synthese von Pyrimidin gesteuert wird. Und Pyrimidin brauchen die Lymphozyten für ihr Wachstum. Allerdings, und das ist der Nachteil, auch andere Zellen.

Unter der Behandlung mit Teriflunomid (Aubagio®) wird das relative Risiko für weitere MS-Schübe um etwa 30% gesenkt. Das entspricht ungefähr dem Effekt, den auch viele andere MS-Basistherapeutika entfalten.

Bei welchen MS-Formen kommt eine Behandlung mit Teriflunomid (Aubagio) in Betracht? 

Der Immunmodulator Teriflunomid (Aubagio®) ist ein relativ neues MS-Basismedikament. Es wird in der Behandlung der schubförmig-remittierenden (wiederkehrenden) Multiplen Sklerose eingesetzt. Der Wirkstoff soll die Anzahl der Krankheitsschübe reduzieren und kommt eher bei einem milden bis moderaten Krankheitsverlauf zum Einsatz.

Teriflunomid muss nicht gespritzt werden, sondern steht als Tablette zur Verfügung. Das Medikament muss einmal täglich eingenommen werden.

Einordnung im Vergleich mit anderen MS-Basistherapeutika

Teriflunomid senkt bei Multipler Sklerose nachweislich die Schubrate im Vergleich zu einer ausbleibenden Behandlung. Inwieweit hier signifikante Unterschiede zu den anderen etablierten MS-Basistherapeutika bestehen, ist noch unklar.

Im Vergleich mit Interferon-Spritzen verursacht Teriflunomid nach bisheriger Datenlage seltener grippeartige Beschwerden und wegen der Tabletteneinnahme keine Hautreaktionen. Dafür scheinen Haarausfall und Durchfall häufiger aufzutreten.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation AUBAGIO® 7 mg Filmtabletten (2021). Herausgeber: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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