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Atrovent® (Wirkstoff Ipratropiumbromid) ist ein Lungenmittel, das als Spray oder mit einem Inhalationsapparat eingeatmet wird und die Bronchien der Lunge entspannt. Ärzte verschreiben es bei COPD (chronisch obstruktiver Lungenkrankheit) und zum Teil auch bei Asthmaattacken.

Wirkung

Atrovent® gehört in die Wirkstoffgruppe der Bronchodilatatoren. Es entspannt einen Abschnitt der Lungenwege, die Bronchien, die bei COPD oder Asthma verkrampfen und dabei zu akuter und chronischer Luftnot führen können. Sein Inhaltsstoff ist Ipratropiumbromid.

Medikament gegen Luftnot

Atrovent® ist in verschiedenen Darreichungsformen auf dem Markt, zum einen als klassisches Lungenspray und zum anderen als Fertiglösung für Verneblerapparate. Zu den käuflichen Mitteln gehören:

  • Atrovent® N Dosier-Aerosol (Lungenspray)
  • Atrovent® 250 µg / 2 ml Fertiginhalt für Vernebler
  • Atrovent® 500 µg / 2 ml Fertiginhalt für Vernebler
  • Atrovent LS Lösung für Vernebler

Weitere Präparate, die denselben Wirkstoff (Ipratropiumbromid) enthalten, sind:

  • Ipravent® Druckgasinhalator (Inhalationsspray)
  • Ipratropium Teva® Lösung für Vernebler
  • Generika für Inhalatoren und Vernebler mit Ipratropiumbromid im Namen

Atrovent: Wirkungsweise und Besonderheiten

Welche anderen Medikamente enthalten auch Ipratropiumbromid?

Atrovent® ist das Ipratropiumprodukt der Firma Boehringer Ingelheim. Andere Firmen haben vergleichbare Produkte mit demselben Wirkstoff. Zu ihnen zählen unter anderem:

  • Iprabronch® (Inhalationslösung)
  • Ipratropium Teva® (Inhalationslösung)
  • Ipratropiumbromid Hexal® Dosier-Aerosol (Spray)

Außerdem gibt es feste Kombinationen mit anderen Bronchodilatatoren wie zum Beispiel Fenoterol oder Salbutamol. Sie ergänzen den Effekt von Ipratropiumbromid, da sie zusätzlich noch über einen anderen Weg die Luftwege entspannen können. Bei akuten Anfällen von Luftnot werden sie häufig zusammen verabreicht.

Zwei Darreichungsformen: Dosier-Aerosol (Spray) und Vernebler

Atrovent® wird wie gesagt als Spray oder als Lösungsmittel für Verneblerapparate verkauft. Prinzipiell gelangt das Mittel über beide Darreichungsformen gut in die Lunge. Wichtig ist beim Spray, dass Sie die richtige Atemtechnik anwenden, damit der Stoff vollständig das Gewebe erreicht.

In einigen Fällen sowie bei schwerer, akuter Luftnot wählen Mediziner daher unter Umständen den Vernebler, bei dem Sie die Fertiglösung mit Hilfe einer Atemmaske (oder ggf. eines Mundstückes) einatmen.

Wann wird Atrovent® eingesetzt?

Medikament bei leichtgradiger COPD und Asthmaattacken

Atrovent® ist für Menschen mit COPD und Asthma zugelassen. Mediziner verschreiben es im Anfangsstadium einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit als Bedarfs- und Dauermedikament. Als Spray nehmen Sie es bis zu 4 mal täglich ein.

Auch bei akuten COPD-Beschwerden und im Rahmen einer Asthmaattacke hilft Atrovent®. Oft wird es dann über einen Vernebler gegeben und mit Mitteln wie Salbutamol kombiniert.

Wenngleich Atrovent® zur Akutbehandlung von Luftnotattacken bei Asthma zugelassen ist, spielt es im Therapieschema der Asthmabehandlung eine eher untergeordnete Rolle. Im Gegensatz zur COPD-Behandlung kommen hier v.a. Kortisonsprays früh zum Einsatz.

Wie wirkt Atrovent (Ipratropiumbromid)?

Ipratropiumbromid gehört in die Gruppe der sogenannten kurzwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten. Sie besetzen in der Lunge ausgewählte Andockstellen, die Muskarinrezeptoren. Dies führt dazu, dass sich die Bronchialmuskulatur entspannt, die Bronchien öffnen und die Atmung wieder leichter fällt.

Kurzwirksame Blockade von Muskarinrezeptoren

Die Wirkung von Atrovent® setzt relativ schnell ein, meist innerhalb einer Viertelstunde. Der Effekt hält jedoch nur circa 6 Stunden an. Mediziner sprechen daher von einem kurzwirksamen Mittel, einem sogenannten SAMA (short acting muscarinic antagonist).

Neben SAMAs gibt es LAMAs (long acting muscarinic antagonists), die länger als 6 Stunden wirken und nur einmal am Tag eingenommen werden. Sie enthalten Stoffe wie Glycopyrroniumbromid oder Tiotropiumbromid. Seebri® oder Spiriva® sind zwei Beispiele.

Klassischerweise verschreiben Mediziner diese Mittel als Dauermedikament (alleine oder in Kombination mit anderen Sprays) ab einer COPD Stadium GOLD B.

Wichtig: richtige Atemtechnik

Wenn Sie Atrovent® als Dosier-Aerosol (Spray) nutzen, ist es wichtig, dass Sie die richtige Atemtechnik verwenden. Wenngleich Beipackzettel von Medikamenten oft zu Verwirrung und Angst führen können, macht es in diesem Fall viel Sinn, hier doch einmal genauer hinzuschauen. Richtung Ende der Beipackinformation finden Sie nämlich eine Anleitung, in der Regel auch mit Bildern, wie das Spray im Einzelfall benutzt wird.

Meist sollen anfangs 1-2 Probestöße in die Luft abgegeben werden. Sie selbst müssen dann nach einem tiefen Atemzug vollständig ausatmen und dann erst das Mundstück ansetzen und fest mit Ihren Lippen umschließen.

Während Sie von oben auf die Kartusche drücken und dadurch den Wirkstoff freigeben, müssen Sie tief einatmen und dann einige Sekunden die Luft anhalten. In dieser Zeit verteilt sich der Stoff in der Lunge. Danach atmen Sie langsam wieder aus.

Quellen:

  • Rote Liste Fachinformation. Boehringer Ingelheim Atrovent® N Dosier-Aerosol.
  • Rote Liste Fachinformation. Boehringer Ingelheim Atrovent® 250 μg/2 ml Fertiginhalt.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Atrovent
Da auch ich Medikamente nicht einfach mal so einnehme, habe ich mich in den Foren über die Nebenwirkungen des Medikaments Sanego total verrückt machen lassen. Leute, lasst die Finger von diesen Seiten. Alles kann passieren, muss aber nicht. Endlich, 2 Monate nach der Verordnung, habe ich mich dazu entschieden, Atrovent zu probieren. Und siehe da – keine Nebenwirkungen. Das Original-Atrovent schmeckt und riecht nach Alkohol/Chemie. Macht aber nichts. Es gibt Atrovent auch von anderen Anbietern ohne den Chemie Geruch/Geschmack. Einfach ausprobieren. Am besten direkt beim Pneumologen/in, falls wirklich etwas passieren sollte.
Rechnung: Wie viele nehmen das Medikament, und wie viele bekommen echte Nebenwirkungen? Alkohol, Zigaretten, ungesundes Essen, Zucker usw. haben auch sehr gefährliche Nebenwirkungen. Ich kann Atrovent für mich empfehlen. Keinerlei Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen
Als Nebenwirkung habe ich: Erhöhung des Blutdrucks, Erhöhung des Ruhepulses.
Nebenwirkung
Wenn man Atrovent auf den Finger sprüht und dann direkt an der Zunge abstreift, könnte/muss eine allergische Reaktion stattfinden, sofern man es nicht verträgt. Bevor ich es nehme, muss ich mir sicher sein, dass nichts passiert. Oder, wie kann ich testen lassen, ob ich es vertrage? Ich nehme noch Budesonid und Formatris 6. Das Atrovent riecht vor allem schon nach Chemie. Danke.
Pneumologen
Falls nicht schon ausprobiert. Gehe zu deinem Pneumologen. Dort probieren. Er kann im Fall der Fälle direkt eingreifen.
Ach ja – Nebenwirkungen habe ich, aber das nur ab und zu von 6 mg Formatris: Unruhe, Herzklopfen, Kopfschmerzen. Was aber nach ein paar Tagen von alleine weg geht. Aber auch das, ist nur selten.
Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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