Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Wem hilft das Hormonpräparat Cliovelle®? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Und wann sollte man besser auf das Medikament verzichten? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Basiswissen

Wann wird das Hormonpräparat Cliovelle eingesetzt?

Eine Tablette Cliovelle® (Hersteller: Kade/Besins Pharma GmBH) enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen, genauer gesagt die Wirkstoffe Estradiol 1 mg (als Estradiolvalerat) und Norethisteronacetat 0,5 mg. 

Das Arzneimittel ist vor allem dann eine Option, wenn die Menopause länger als ein Jahr zurückliegt und Symptome von Östrogenmangel auftreten. Außerdem wird das Medikament manchmal zur Vorbeugung einer Osteoporose verschrieben.

Da die Hormontherapie von Wechseljahresbeschwerden auch Risiken mit sich bringen kann, sprechen Sie am besten ausführlich mit Ihrem Arzt über Nutzen und Risiken einer solchen Behandlung.

Wirkung

Wie wirkt das Hormonpräparat Cliovelle?

Die Produktion der Hormone Östrogen und Gestagen sinkt in den Wechseljahren. Folgen können Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder depressive Verstimmungen sein. Bei vielen Frauen sind diese Symptome nur vorübergehend und mäßig ausgeprägt, sodass sie die hormonelle Umstellung ohne medikamentöse Hilfe oder mit rein pflanzlichen Präparaten als Unterstützung gut überstehen.

Allerdings können die Beschwerden auch so stark sein, dass sie die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen und eine zeitweise hormonelle Ersatztherapie notwendig wird. Dann sind Arzneimittel wie Cliovelle® eine Behandlungsoption. Durch eine Hormonersatztherapie können folgende Behandlungsziele erreicht werden:

  • Besserung von Schlafstörungen
  • Stimmungsaufhellung
  • Schutz vor Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Verringerung der Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Die Kombination von Gestagen und Östrogen soll zudem die Schleimhaut der Gebärmutter schützen. Denn es hat sich gezeigt, dass eine alleinige Behandlung mit Östrogen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut auslösen kann. Bei einigen Frauen kann sich daraus ein sogenannter Endometrium- oder Gebärmutterkörperkrebs entwickeln. Gestagene können vor solchen Veränderungen der Gebärmutter schützen.

Osteoporose in den Wechseljahren

Ein Östrogenmangel in den Wechseljahren kann auch ein zunächst weniger auffälliges, aber durchaus relevantes Problem auslösen; und zwar Knochenschwund (Osteoporose). Das Hormon sorgt nämlich dafür, dass die Knochen stabil bleiben und nicht abgebaut werden. Besteht ein Mangel, können die Knochen brüchiger werden. Eine Hormontherapie mit Cliovelle® kann diesem Effekt entgegenwirken.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Cliovelle auftreten?

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen von Cliovelle® zählen laut Herstellerangaben unter anderem Hirsutismus (verstärkte Körper- und Gesichtsbehaarung), Akne, oberflächliche Thrombophlebitis (Venenentzündung), Rückenschmerzen und Nervosität.

Gegenanzeigen

Wann darf man Cliovelle nicht einnehmen?

Das Hormonkombinationspräparat Cliovelle® darf man nicht einnehmen bei: 

  • bekanntem oder früher aufgetretenem Brustkrebs bzw. bei Verdacht auf Brustkrebs
  • bekannter östrogenabhängiger Krebserkrankung (z.B. Endometriumkarzinom) bzw. bei entsprechendem Verdacht
  • Blutung im Genitalbereich, deren Ursache nicht abgeklärt wurde
  • unbehandelter Endometriumhyperplasie
  • früherer idiopathischer (d.h. ohne erkennbare Ursache entstanden) oder bestehender venöser thromboembolischer Erkrankung (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
  • bestehender oder erst kurze Zeit zurückliegender arterieller thromboembolischer Erkrankung (z.B. Angina pectoris, Herzinfarkt)
  • akuter oder zurückliegender Lebererkrankung, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben
  • Porphyrie
  • Thrombophilie bei Frauen, die nicht mit (blutgerinnungshemmenden Medikamenten behandelt werden
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Umgehend abzubrechen ist die Therapie bei Ikterus (Gelbsucht) oder Verschlechterung der Leberfunktion sowie bei relevanter Erhöhung des Blutdrucks.

Quellen:

  • Hormontherapie gegen Wechseljahrsbeschwerdenr (2020). Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). www.gesundheitsinformation.de.
  • Beipackzettel: Cliovelle® (2020). Herausgeber: Dr. Kade / Besins Pharma GmbH. www.kade-besins.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Cliovelle
Hallo zusammen,
darf ich Cliovelle nach zwei Monaten Einnahme einfach absetzen? Oder muss ich es langsam auslaufen lassen? Gibt es Nebenwirkungen?
Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

mehr Informationen


 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen


 

Anna Haugg
Medizinjournalistin

    Berufliche Stationen:
  • Deutsches Ärzteblatt

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Haupt-Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

mehr Informationen

 
Anzeige

Wechseljahre & Heilpflanzen

Navigator-Medizin.de:
Mit sanfter Pflanzenkraft in die Wechseljahre gehen

Egal, ob Sie sich für oder gegen eine Hormonersatztherapie entscheiden: Heilpflanzen können die typischen Wechseljahresbeschwerden lindern – und zwar ganz sanft. Pflanzenstoffe wie Hopfenblüte, Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze helfen, dem Östrogenmangel in der Menopause entgegenzuwirken.

Mehr dazu erfahren Sie hier:
Sieben Heilpflanzen, die in den Wechseljahren helfen