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Welche Heilpflanzen enthält Bronchipret®? Ist die Wirkung der Kräuter wissenschaftlich anerkannt? Und was sind mögliche Nebenwirkungen? Diese und andere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Auf welche Weise wirkt Bronchipret?

Bronchipret gibt es als Saft TE, Tropfen, TP Filmtabletten oder Thymian Pastillen rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen. Alle Produkte sind rein pflanzlich und sollen bei einem Infekt der Atemwege und Bronchien (akute Bronchitis, z. B. bei einer Erkältung) den Husten lindern. Hartnäckiger Schleim wird gelöst und die Entzündung bekämpft.

Je nachdem, für welches der Arzneimittel Sie sich entscheiden, sind Auszüge folgender Heilpflanzen enthalten:

Bronchipret Saft und Tropfen enthalten Thymiankraut und Efeu. In den Filmtabletten finden sich Primelwurzel- und Thymianextrakte. Die Lutschpastillen basieren nur auf Inhaltsstoffen des Thymians.

Bronchipret: Heilpflanzen im Detail

Efeu

Für medizinische Zwecke werden die Blätter der rankenden Pflanze verwendet. Das hieraus gewonnene Extrakt hilft bei Atemwegsentzündungen den Schleim in den Bronchien zu lösen.

Welche chemischen Prozesse Efeu im Körper genau in Gang setzt, ist bisher nicht ganz klar. Laboruntersuchungen deuten aber darauf hin, dass Efeuessenz die Bronchien weitet und somit die Atmung erleichtert, und zudem auch die Produktion von dünnflüssigem Sekret in den Luftwegen aktiviert. Dies führt zur Milderung der Beschwerden bei Bronchitis und erleichtert das Abhusten.

Thymian

Zur Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln werden die Blätter und Stängel des Thymians genutzt. Die aus den Pflanzenteilen gewonnenen Essenzen werden traditionell bei Husten und Bronchitis eingesetzt.

Man geht davon aus, dass Thymiankraut Krankheitserreger wie Bakterien und Viren hemmt und die Muskulatur entspannt.

Primelwurzel

Die Primel, die man im Frühling oft auf schattigen Waldlichtungen sieht, trägt ihre wirksamen Bestandteile in der Wurzel. Getrocknet und zerkleinert findet sie ihren Weg in pflanzliche Präparate oder kann direkt als Tee genossen werden. Empfohlen wird die Primelwurzel zur Behandlung von Erkältungen und Infekten der Atemwege, die mit festsitzendem Schleim einhergehen.

Die Heilpflanze soll Substanzen enthalten, welche die Sekretproduktion in den Luftwegen anregt; als Folge dessen löst sich zähes Sekret und das Abhusten wird gefördert.

Kritische Bewertung

Wie effektiv sind Thymian, Efeu und Primelwurzel bei Bronchitis wirklich?

Ob Heilpflanzen wirklich helfen oder nicht, lässt sich oft schwer beantworten. Für einen Wirknachweis werden aussagekräftigste Studien benötigt. Zwar beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit dem Thema Pflanzenheilkunde, aber nicht jede Forschungsarbeit erreicht die heutigen Qualitätsstandards; somit ist es schwierig, zuverlässige Schlussfolgerungen aus den Untersuchungen zu ziehen.

EMA: Übersicht erforschter Heilpflanzen und ihrer Wirkung

Wo findet man also eine objektive Aussage zur Heilkraft von Thymian, Efeu und Co., die nur auf den hochwertigsten Studienarbeiten beruht? Fündig wird man im Verzeichnis pflanzlicher Wirkstoffe der Europäischen Arzneimittel Agentur (European Medicines Agency, EMA). Alle Kräuter, deren Effektivität ausreichend wissenschaftlich belegt wurde oder aufgrund der langjährigen Verwendung plausibel ist, werden in die Liste der EMA aufgenommen. Hierzu zählen auch alle Kräuter der Bronchipret-Reihe.

Beste Ergebnisse für Efeu

Insbesondere Efeu wurde ausgiebig analysiert und seine Wirkung durch Forschungsdaten bestätigt:

  • In einer Studie konnte demonstriert werden, dass Efeuextrakt besser als ein Scheinmedikament (Placebo) die Hustenstärke reduziert.
  • Auch wurde die Auswirkung von Efeu auf Kinder mit Bronchitis untersucht. Es zeigte sich, dass Auszüge der Pflanze hier genauso effektiv wie der Wirkstoff Acetylcystein sind (Acetylcystein ist Bestandteil von Medikamenten wie ACC akut, die den Auswurf bei Atemwegsinfekten fördern).

Fazit

Thymian, Efeu und Primelwurzel wurden von der EMA bezüglich der Wirksamkeit als Hustenmittel und Schleimlöser unter die Lupe genommen. Die Heilkraft des Thymiankrauts und der Primelwurzel sei demzufolge aufgrund jahrzehntelanger traditioneller Anwendung als Hustenlöser durchaus schlüssig. Die Wirkung von Efeuessenz als Hustenlöser gilt sogar als wissenschaftlich bewiesen.

Einnahme

Wie lange darf ich Bronchipret anwenden?

Bisher deutet nichts darauf hin, dass eine längerfristige Einnahme von Bronchipret mit Gesundheitsrisiken einhergeht. Somit ist die Einnahmedauer nicht begrenzt.

Dennoch sollten Sie bei Husten oder Atemwegsinfekten, die über eine Woche hinausgehen, Ihren Hausarzt um Rat fragen. Denn manchmal steckt doch mehr hinter den Beschwerden als eine harmlose Erkältung, sodass eine weiterführende Behandlung notwendig sein kann (z. B. Antibiotika bei einer Lungenentzündung).

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Bronchipret auftreten?

Überwiegend werden Saft, Tropfen und Co. gut von den Anwendern vertragen. Nur wenige Nutzer berichten von unangenehmen Begleiteffekten. Zu den möglichen Beschwerden zählen:

  • Allergien und Unverträglichkeit mit Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria), Schwellungen im Gesicht, Mund oder Rachen (sogenanntes Quincke-Ödem), die schlimmstenfalls zu Atemnot führen können.
  • Störungen des Magen-Darm-Trakts (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe oder Durchfall)

Wie viele Personen hiervon betroffen sind, variiert je nach Bronchipret-Präparat. Die Häufigkeit liegt zwischen gelegentlich (bis zu einem von 100 Nutzern) und sehr selten (weniger als einem von 10.000 Behandelten) oder ist nicht genau abschätzbar.

Wann nicht?

Wer sollte kein Bronchipret nehmen?

Einige Personen sollten lieber auf Arzneien aus der Bronchipret-Reihe verzichten. Insbesondere bei einer bekannten Allergie gegen Efeu, Primeln und/oder Thymian sollten Sie nicht zu den Präparaten greifen.

Zum Teil wird aber auch von den Arzneimitteln abgeraten, wenn einfach keine ausreichenden Daten vorliegen, um eine bedenkenlose Anwendung zu gewährleisten. Dies trifft z. B. auf schwangere und stillende Frauen zu. Um Mutter und Kind zu schützen, geht man hier lieber auf Nummer sicher.

Gründe, die gegen eine Einnahme von Brochipret sprechen, sind:

  • Allergie gegen die jeweiligen Inhaltsstoffe (Primeln, Thymian und artverwandte Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler, Efeu und andere sogenannte Araliengewächse)
  • Allergie gegen Birke, Beifuß oder Sellerie
  • Unverträglichkeit von enthaltenen Zuckerstoffen:
    • Filmtabletten: Glukose und Milchzucker (Laktose)
    • Pastillen: Glukose und Maltitol
    • Tropfen: Saccharin (Süßstoff)
    • Saft: Maltitol (Zuckerersatzstoff)
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • eingeschränkte Einnahmeempfehlung für Kinder:
    • Saft nicht für Säuglinge unter dem ersten Lebensjahr
    • Tropfen und Pastillen nicht für Kinder jünger als sechs Jahre
    • Filmtabletten nicht geeignet für Heranwachsende unter einem Alter von zwölf Jahren

Wissenswertes

Bronchipret Sirup, Tropfen und Co.: Für wen ist welches Präparat geeignet?

Jedes Bronchipret-Produkt basiert auf pflanzlichen Essenzen und soll bei einer Entzündung der Atemwege Linderung verschaffen und das Abhusten erleichtern. Die Arzneimittel unterscheiden sich allerdings in ihrer Zusammensetzung und dem Lebensalter, ab dem sie zum Einsatz kommen dürfen.

  • Bronchipret Saft TE und Tropfen enthalten Auszüge aus Efeu und Thymian. Leidet Ihr Nachwuchs an einer Bronchitis, können Sie ihm schon ab dem ersten Lebensjahr den Saft verabreichen. Die Wirkstoffkonzentration in den Tropfen ist höher als im Saft und deshalb laut Hersteller besser für Erwachsene und, in halber Dosierung, auch für Kinder ab sechs Jahren geeignet.
  • Bronchipret TP Filmtabletten beinhalten neben Thymiankraut auch medizinisch wirksame Bestandteile der Primelwurzel. Es wirkt bei erwachsenen und jungen Personen ab dem zwölften Lebensjahr auswurffördernd.
  • Als ergänzendes Präparat gibt es Bronchipret auch in Form von Thymian Pastillen, die je nach Bedarf bei Reizhusten und Heiserkeit gelutscht werden können. In ihnen finden sich Extrakte des Thymians, die den Hals beruhigen sollen. Zugelassen sind die Pastillen ab dem sechsten Lebensjahr.
Enthält Bronchipret Alkohol?

Das hängt davon ab, um welches der Bronchipret-Produkte es sich handelt: Die Tropfen haben einen recht hohen Alkoholgehalt von 24 Volumenprozent. Der Saft enthält mit sieben Volumenprozent weniger Alkohol. Alkoholfrei sind hingegen Filmtabletten und Pastillen.

Trotz des alkoholischen Anteils dürfen Saft und Tropfen an Kinder verabreicht werden. Die pure Alkoholmenge pro Einnahme ist so gering, dass Sie keine negativen Auswirkungen auf Ihren Nachwuchs befürchten müssen.

Glutenunverträglichkeit: Welches Produkt von Bronchipret ist für mich das richtige?

Greifen Sie in dem Fall am besten zu Bronchipret Tropfen oder Filmtabletten. Beide Arzneimittel sind laut dem Hersteller glutenfrei.

Laktoseintoleranz: Kann ich Bronchipret nehmen?

Ja, besonders der Saft und die Pastillen sind für Betroffene mit Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) geeignet und lösen keine Verdauungsbeschwerden aus. Verzichten Sie aber auf die Filmtabletten, denn sie enthalten Laktose.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation: Bronchipret® Saft TE (2014). Herausgeber: Bionorica SE. www.bionorica.de.
  • Gebrauchsinformation: Bronchipret® TP Filmtabletten (2014). Herausgeber: Bionorica SE. www.bionorica.de.
  • Gebrauchsinformation: Bronchipret® Thymian Pastillen (2012). Herausgeber: Bionorica SE. www.bionorica.de.
  • Gebrauchsinformation: Bronchipret® Tropfen (2018). Herausgeber: Bionorica SE. www.bionorica.de.
  • Häufige Fragen zu Bronchipret® (2021). Herausgeber: Bionorica SE. www.bronchicum.de.
  • Combination: Thymi herba and Primulae radix (2016). Herausgeber: European Medicines Agency (EMA). www.ema.europa.eu.
  • Thymi herba (2022). Herausgeber: European Medicines Agency (EMA). www.ema.europa.eu.
  • Hederae helicis folium (2022). Herausgeber: European Medicines Agency (EMA). www.ema.europa.eu.
  • Primulae radix (2022). Herausgeber: European Medicines Agency (EMA). www.ema.europa.eu.

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Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
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