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Die häufigsten Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure (ASS) betreffen den Magen-Darm-Trakt. Es kann nach ASS-Behandlung zu Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen und an der Magenwand zu Schleimhautreizungen, Blutungen oder sogar Magengeschwüren kommen.

Kaum negative Effekte bei niedriger Dosis

Allerdings treten alle diese möglichen Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen und, wenn überhaupt, auch in der Regel nur bei häufiger und schmerzreduzierender Dosierung auf (also nicht bei Acetylsalicylsäure-Tabletten gegen Gefäßverengung und Herzinfarkt).

Kann ASS Sodbrennen auslösen?

Ja. Acetylsalicylsäure ist (genau wie z.B. auch Diclofenac oder Ibuprofen) zwar ein vorzügliches Schmerzmittel, dafür aber nicht sehr magenfreundlich. Vor allem wenn es häufig in höherer Dosierung eingenommen wird. Neben Sodbrennen kann es auch zu Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautblutungen oder sogar zu Magengeschwüren kommen.

Warum erhält man bei Blutverdünnung mit ASS einen Magenschutz?

Auch unter einer niedrig dosierten Behandlung mit ASS entwickeln einige Betroffene Geschwüre im Magen, Zwölffingerdarm oder in der Speiseröhre. Deshalb ist es wichtig bei regelmäßiger Einnahme von ASS zusätzlich Medikamente einzunehmen, die den Magen-Darm-Trakt schützen. Diese Medikamente, im medizinischen Jargon bekannt als „Magenschutz“, sind sogenannte Protonenpumpenhemmer, die in den säureproduzierenden Zellen des Magens die Säureherstellung eindämmen.

Ohne Magenschutz: 10% kriegen ein Geschwür

Der Vergleich einer ASS-Behandlung ohne Magenschutz und mit Magenschutz zeigt, dass die Häufigkeit von Geschwüren des Magen-Darm-Traktes ohne begleitenden Magenschutz signifikant erhöht ist. Man kann davon ausgehen, dass ohne die Einnahme von Säurehemmern einer von zehn Behandelten ein Geschwür entwickelt.

Kann ASS Krankheiten wie Asthma, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verschlimmern?

Vorsicht geboten ist bei Asthmatikern, da ASS die Menge bronchienverengender Botenstoffe (Leukotriene) erhöhen kann. Bei Menschen mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wird ebenfalls zur Vorsicht geraten, da ASS Krankheitsschübe begünstigen kann.

Sollte man wegen der Risiken nicht lieber auf eine Behandlung mit ASS verzichten?

Nein. Wurde vom Arzt vorsorglich aufgrund der Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles Acetylsalicylsäure (ASS) verordnet, um die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern, sollte man die Behandlung in jedem Fall fortführen.

Magengeschwür in der Vorgeschichte

Wenn Sie bereits vor der Einnahme an einem Magengeschwür leiden oder in der Vergangenheit eines aufgetreten ist, besprechen Sie das Thema mit Ihrem Arzt. Gegebenenfalls kann man die Blutverdünnung in diesem Fall auf ein anderes Präparat umstellen kann. Mitunter geht aber die ASS-Therapie vor.

Wägt man nämlich die Risiken einer ASS-Einnahme - im schlimmsten Fall eine Magenblutung oder Darmblutung– mit der möglichen Folge eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls ab, fällt die Entscheidung zugunsten der ASS-Behandlung aus. So zumindest lautet die Empfehlung der Experten.

Quellen:

  • Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Acetylsalicylsäure.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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