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Ja, das kann sein. Ein pulssynchrones Pochen im Ohr (also ein Pochen im gleichen Rhythmus wie das Herz) kann auf einen zu hohen Blutdruck oder veränderten Blutfluss hindeuten. Man spricht dann von einem objektiven Tinnitus.

Objektiv deshalb, weil dem Ohrengeräusch tatsächlich eine Schallquelle zugrundeliegt, nämlich das Rauschen des eigenen Blutflusses. Jedes Kind hat wohl schon einmal eine Muschel ans Ohr gehalten und dem "Meeresrauchen" gelauscht. Genau dieses Phänomen kann auch bei zu hohem Blutdruck entstehen. Im Gegensatz dazu gibt es den subjektiven Tinnitus, bei dem keine reale Geräuschquelle vorliegt.

Mit Karacho durch die Gefäße

Ein zu hoher Blutdruck kann vererbt werden und/oder durch einen schlechten Lebensstil (Stress, Übergewicht, mangelnde Bewegung, zu viel Alkohol, Rauchen) bedingt sein. Zudem kann er in Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten, zum Beispiel als ein Symptom bei Arteriosklerose ("Arterienverkalkung"), auftreten.

Die chronische Gefäßerkrankung führt zu einer Verengung der Gefäße. Damit das Blut noch ausreichend durch die verengten Gefäße fließen kann, muss es einen erhöhten Widerstand überwinden und mit hohem Druck durch die Arterien gepumpt werden. Die arterielle Wand ist bis zu einem gewissen Grad dehnbar und kann den hohen Druck eine Zeit lang ausgleichen. Irgendwann hält sie dem erhöhten Blutfluss jedoch nicht mehr stand. Es kommt zum Bluthochhdruck.

Ein zu hoher Druck kann auch gefährlich werden

Bei Blutgefäßen, die in der Nähe des Ohrs liegen (z.B. die Halsschlagader oder Hirngefäße), ist es nun möglich, dass der Betroffene die Geräusche, die in den verengten Arterien entstehen, deutlich wahrnehmen kann. Die Körpergeräusche hören sich dabei wie ein pulsierendes Zischen oder Rauschen an, synchron zum Rhythmus des Herzens, das mit jedem Schlag einen Blutstrom in den Kreislauf ausschüttet. Es kommt zu einem Pochen im Ohr.

Wichtig: Wenn ein zu hoher Blutdruck zu einem Tinnitus führt, ist er meist deutlich zu hoch und kann durchaus gefährlich sein. Im schlimmsten Fall kann ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt drohen. Der Blutdruck muss dann umgehend mit Medikamenten gesenkt werden. In der Regel löst ein extrem hoher Bluthochdruck jedoch noch weitere Symptome aus wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Nasenbluten, Sehstörungen, Herzklopfen und Schwindel.

Je nach Ursache entwickelt sich ein Bluthochdruck aber meist schleichend und führt nicht immer zwingend zu Beschwerden. Daher bleibt er oft auch lange Zeit unbemerkt und fällt erst irgendwann im Rahmen einer Routineuntersuchung beim Hausarzt auf.

Pochen im Ohr: weitere mögliche Ursachen

Ein Pochen im Ohr muss aber nicht immer Hinweis auf einen erhöhten Blutdruck sein, sondern kann auch auf andere Ursachen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hindeuten:

  • Mittelohrentzündung: häufig zusammen mit Ohrenschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit und einer Hörminderung auf dem betroffenen Ohr
  • zu niedriger Blutdruck
  • Herzklappenfehler
  • Herzschwäche
  • Gefäßmissbildungen
  • "Kurzschluss" zwischen Arterien und Venen (arteriovenöse Fistel)
  • Erhöhung des Hirndrucks
  • Blutarmut
  • Tumor
  • psychische Überlastung (Stress)
  • Verengung/Verstopfung des Verbindungsgangs zwischen Mittelohr und Rachenraum (Eustachischen Röhre) durch Fremdkörper, Schwellungen oder Gefäßerkrankungen

Ein Pochen im Ohr kann auch nur vorübergehend auftreten und ist nicht unbedingt ein Warnsignal für eine ernsthafte Erkrankung. Kommt es immer wieder vor, sollten Sie die Beschwerden bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt abklären lassen. Suspekt ist auch ein sehr plötzlich auftretender Tinnitus. Hier sollten Sie sich innerhalb von 24 Stunden fachärztlich untersuchen lassen.

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Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Eva Bauer
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