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Behandlung

Zerrung: Was hilft, was lindert die Schmerzen?

Eine Muskelzerrung ist eine Überdehnung einzelner Muskelfasern. Dabei schießt das Blut in die Muskulatur und es entsteht ein Bluterguss im betroffenen Gebiet. Darum ist eine Muskelzerrung oft langwierig und schmerzvoll, obwohl äußerlich nichts zu erkennen ist.

Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, ist eine schnelle Erstversorgung mit Kälte wichtig – und ein Kompressionsverband. Durch die Kälte kann sich der bildende Bluterguss schneller auflösen und wird über den Muskelstoffwechsel entsorgt. Wickeln Sie nicht zu stramm und leicht schräg zum Körper, um die Blutzirkulation nicht zu behindern, sondern zu unterstützen. Ist der Verband zu fest, bemerken Sie ein prickelndes Gefühl oder sogar Taubheit. Dann sofort den Verband lockern!

Maßnahmen für schnelle Hilfe

  • Die erste Maßnahme, wenn Sie nichts zur Hand haben, ist kaltes Wasser. Halten Sie die betroffene Stelle unter den kalten Wasserhahn. Dann abtupfen und nicht mehr belasten.
  • Kompressen:
    • Um einem Bluterguss vorzubeugen, lagern Sie den gezerrten Muskel hoch und legen Sie kalte, feuchte Kompressen an.
  • Quarkauflage:
    • Verrühren Sie Quark mit kaltem Wasser zu einem dicken Brei und streichen Sie den Quark dick auf den gezerrten Muskel. Legen Sie darüber ein dünnes Tuch (z.B. ein Geschirrtuch): Dann mit einem Handtuch und einer Decke abdecken. Die Quarkauflage bleibt so lange liegen, bis die eigene Körperwärme den Quark getrocknet hat. Anschließend vorsichtig abnehmen und mit kaltem oder leicht angewärmtem Wasser abwaschen.
  • Lehmpackung:
    • Nehmen Sie für diese Packung Naturlehm oder Heilerde zur äußerlichen Anwendung. Heilerde mit kaltem Wasser zu einem Brei verrühren und auf den gezerrten Muskel streichen. Alles weitere genau wie bei der Quarkauflage. Die Lehmpackung hat gegenüber dem Quark einen größeren Heilungseffekt.
  • Zusätzlich können Sie nach jeder Maßnahme die Zerrung mit Franzbranntwein einreiben. Nur mit den Händen ausstreichen, nicht kräftig einmassieren!

Zerrung: Was hilft gegen die Schmerzen?

Gegen die Schmerzen bei einer Zerrung helfen nach einer kalten Erstversorgung leichte, sanfte Massagen. Kein Kneten, sondern nur zum hin Körper leichtes Ausstreichen, ganz ohne Kraft. So bleibt der Muskel weich und kann sich im gezerrten Bereich nicht verhärten. Warten Sie, bis sich die Muskulatur weich und elastisch anfühlt, und erst dann versuchen Sie, den Muskel im schmerzfreien Bereich vorsichtig zu bewegen.

Sehr gut bewährt haben sich zur Schmerzlinderung und für eine schnellere Heilung auch manuelle Lymphdrainagen  Die Lymphdrainage darf aber nur von ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden. Anschließend kann ein Tapeverband angelegt werden.

Medikamente und Salben

Wenn Sie in der Nacht nicht zur Ruhe kommen, helfen schmerzlindernde Medikamente. Zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac. Sie verringern die Schmerzen und dämmen zusätzlich die Entzündungsreaktion rund um die Zerrung ein.

Obwohl Sportsalben sehr beliebt sind, darf nicht jede Salbe angewendet werden. Bei einer akuten Zerrung sind Salben mit wärmendem Effekt nicht geeignet. Das verschlimmert den Zustand und die Schmerzen. Achten Sie bei Salben auf die Wirkstoffe und ein gutes Eindringen über die Haut.

Die besten Salben gegen Muskelzerrung sind die mit einem kühlenden Effekt und dem Wirkstoff Heparin oder Aescin.

  • Venostasin-Gel Aescin:
    • Dieses Gel ist frei verkäuflich und enthält als Hauptbestandteil Aescin, was aus der Heilpflanze Rosskastanie gewonnen wird. Die Substanzen wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd.
  • Rosskastanien Salbe:
    • In dieser Salbe ist der wichtigste und wirksame Inhaltsstoff Aescin enthalten. Diese Substanzen wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd.
  • Heparin Salbe:
    • Heparin hemmt die Blutgerinnung. Wird die Salbe sofort nach der Zerrung aufgetragen, entsteht keine Schwellung. Heparin Salbe wird auch vorbeugend gegen Blutergüsse verwendet und kann als Salbenverband angelegt werden.
  • Voltaren- oder Diclofenac-Schmerzgel:
    • Voltaren hat eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung, die bei Zerrungen und stumpfen Sportverletzungen hilft.
  • Arnikasalbe:
    • Arnika ist eine beliebte Heilsalbe mit Arnikablüten, Kampfer, Baldrian und Alant. Arnika wirkt abschwellend und entzündungshemmend.

Das hilft noch gegen Schmerzen und Schwellungen

  • Kältespray
  • Ringelblumensalbe
  • Umschläge mit essigsaurer Tonerde
  • Obstessig
  • Saft roher Kartoffeln
  • Latschenkiefer-Tinktur
  • kalte Umschläge mit Arnika oder Beinwell.

Nicht zu früh belasten!

Mein Rat: Belasten Sie Ihren Muskel nicht zu früh. Bis sich ein Hämatom zwischen den Muskelfasern abbaut, dauert das mindestens zwei Wochen. Auch wenn Sie meinen, es wird schon irgendwie gehen, verlängert sich durch zu frühes Belasten nur der Heilungsprozess.

Quellen:

  • Hanns-Peter Scharf: Orthopädie und Unfallchirurgie. Elsevier 2011, ISBN: 978-3-437-24401-8.

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Autorin unseres Artikels
 

Alma Marianne Válki-Wollrabe
Physiotherapeutin / medizinische Fachautorin

    Berufliche Stationen:
  • Autorin: "Das Schulter-Arm-Syndrom"
  • Autorin: "Das Geheimnis für ein langes vitales Leben"
  • Autorin: "Das Büro zu Hause - so bleiben Sie fit und gesund im Homeffice"

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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