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Was sind Antihistaminika? Wie wirken sie, und welche Nebenwirkungen können eintreten? Fragen und Antworten zu Antihistaminika gegen Allergien finden Sie im folgenden Beitrag.

Wirkung

Was sind Antihistaminika?

Antihistaminika sind eine Medikamentengruppe, die den körpereigenen Botenstoff Histamin hemmt. Histamin wird bei Allergien vermehrt ausgeschüttet und ist für einen Teil der Symptome verantwortlich.

Antihistaminika sind daher effektive Mittel zur Linderung von allergischen Symptomen. Bei Neurodermitis z.B. wirken Antihistaminika, äußerlich aufgetragen, vor allem dem Juckreiz entgegen.

Anwendungsformen

Was sind okuläre Antihistaminika?

Hinter dieser kryptischen Bezeichnung im typischen Mediziner-Fachjargon steckt nichts anderes als Augentropfen gegen die allergische Bindehautentzündung. Sie enthalten, wie der Name andeutet, einen Histamin-Blocker.

Bei einer allergischen Bindehautentzündung (Fachbegriff: allergische Konjunktivitis) werden die Tropfen in der Regel zwei- bis viermal täglich in die gereizten Augen geträufelt. Nur vereinzelt kommt es dabei zu Nebenwirkungen wie einem leichten Brennen.

Wie wirken Nasensprays mit Antihistaminika?

Antihistaminika unterdrücken, wie schon ihr Name sagt, die Wirkung von Histamin. Im Gegensatz zu Cromoglicinsäure, die die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen blockiert, setzen Antihistaminika am Ort der Histamin-Rezeptoren an. Also dort, wo Histamin seine Wirkung entfaltet (oder gern entfalten würde).

Die Rezeptoren werden durch das Medikament besetzt und Histamin kann die allergische Reaktion nicht mehr in Gang setzen.

Antihistaminika gehören zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen bei Heuschnupfen und Allergien – nicht nur als Nasenspray, sondern auch als Tabletten.

Wann und wie lange wirken Histamin-Blocker (Antihistaminika)?

Das hängt sehr vom jeweiligen Wirkstoff und auch von der Medikamentenform (Tablette, Brausetablette, Tropfen etc.) ab. In den meisten Fällen wirken Antihistaminika aber schnell. Je nach Präparat setzt die Wirkung der neueren Antihistaminika etwa zwischen 20 Minuten und 2 Stunden nach der Einnahme sein.

Auch die Dauer der Wirkung ist von Präparat zu Präparat etwas unterschiedlich. Bei vielen neueren Antihistaminika hält die Wirkung aber bis zu 24 Stunden an, so dass man nur eine Tablette täglich einnehmen muss.

Erkundigen Sie sich am besten schon vorher (vor dem Rezept oder vor dem Kauf) bei Ihrem Arzt oder in der Apotheke, wie lange das empfohlene Präparat wirkt. Denn es gibt derart viele verschiedene Antihistaminika im Handel, dass nicht auszuschließen ist, dass Ihnen ein kürzer wirksames Mittel angeboten wird. Wenn Ihnen die einmal tägliche Einnahme wichtig ist, also lieber gleich nachhaken.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können Antihistaminika gegen Allergien haben?

Antihistaminika richten sich, wie der Name schon verrät, gegen den Botenstoff Histamin. Da dieser nicht nur für die allergischen Symptome verantwortlich ist, sondern darüber hinaus weitreichende Funktionen im Körper hat, kann es auch zu unerwünschten Wirkungen kommen. 

Müdigkeit und trockener Mund

Klassisch ist eine verstärkte Müdigkeit. Manche Antihistaminika werden sogar ganz gezielt als Schlafmittel eingesetzt. Das möchte man aber natürlich normalerweise als Allergiker nicht. Also wurden die Medikamente weiterentwickelt. Neuere Präparate machen weit weniger müde.

Andere mögliche Nebenwirkungen beruhen auf einem weiteren Effekt der antiallergischen Medikamente. Sie beeinflussen nämlich nicht nur das Histamin, sondern auch andere Botenstoffe wie z.B. das sogenannte Acetylcholin. Dadurch kann es u.a. zu Mundtrockenheit, Problemen beim Wasserlassen und/oder Sehen kommen. Auch das ist bei den neueren Substanzen allerdings selten.

Als Nasenspray verursachen Antihistaminika manchmal ein leichtes Brennen in der Nase.

Warum machen neuere Medikamente gegen Allergien (Antihistaminika) weniger müde?

Antihistaminika gehören zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten gegen Heuschnupfen und Allergien. Wie der Name schon sagt, hemmen sie den körpereigenen Botenstoff Histamin.

Damit unterdrücken Antihistaminika also genau die Substanz, die die allergische Reaktion maßgeblich steuert (im fälschlichen Auftrag, es seien feindliche Fremdstoffe zu bekämpfen). Und zwar tun sie das, in dem sie die Andockstellen für Histamin auf den Zellen (Rezeptoren) besetzen und damit für Histamin versperren.

Da Histamin ein universeller Botenstoff im menschlichen Organismus ist und unter anderem auch den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, verursachen die Antihistaminika der ersten Generation als Nebenwirkung häufig Müdigkeit. Bei den Histamin-Blockern der zweiten Generation gelang es den Arzneimittelfirmen, die Medikamente so aufzubauen, dass sie zwar noch im Blut kreisen und die Histamin-Rezeptoren auf den Abwehrzellen besetzen können, aber kaum mehr ins Hirn gelangen. Sie passieren nicht mehr die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, jedenfalls nicht so einfach.

Der Effekt: Die Histamin-Rezeptoren im Schlaf-Wach-Zentrum im Gehirn bleiben weitgehend unbehelligt und man wird nicht mehr so müde.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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