Nachdem die Katheter entfernt und die Punktionsstellen verbunden wurden, müssen Sie mehrere Stunden Bettruhe halten, um Nachblutungen zu vermeiden.
Ruhe, bis das Gefäß verschlossen ist
Direkt nach der Katheterablation zieht der Behandler die Schleusen, die er in der Leiste oder unter dem Schlüsselbein gelegt hat, heraus. Dabei verbleiben abhängig von der Art des Zugangs kleinere Wunden an den Gefäßen, die ein paar Stunden benötigen, um sich von alleine (oder mit einem Verschlusssystem) zu schließen.
Deswegen müssen Sie in der Regel für einige Stunden Bettruhe einhalten. Ihr Arzt sagt Ihnen, wie lange. Oft nehmen Betroffene blutverdünnende Medikamente ein, unter Umständen ist dann noch etwas mehr Geduld und Vorsicht notwendig.
Dies ist einer der wichtigsten Punkte. Ein paar weitere wichtige Aspekte, die wir im Folgenden erklären, betreffen Sie selbst eher indirekt. Hier ist es vor allem Aufgabe der Ärzte, auf Hinweise für mögliche Komplikationen zu achten.
EKG-Kontrollen nach dem Eingriff
Abhängig von dem ursprünglichen Rhythmusproblem kann das Herzrasen und Stolpern durch die Ablation komplett beseitigt werden. Aber auch Rezidive, d.h. ein erneutes Auftreten derselben oder einer ähnlichen Rhythmusstörung, sind unter Umständen möglich. Nicht immer werden alle hyperaktiven Zellen bei der ersten Untersuchung gleich gefunden und verödet.
Um den Erfolg zu kontrollieren, wird daher einen Tag nach dem Eingriff erneut ein EKG geschrieben. Einzelne Personen werden vielleicht an der Telemetrie, einem EKG-Monitor, überwacht oder erhalten später im Verlauf der kommenden Monate ein oder mehrere Langzeit-EKGs.
Schluckbeschwerden und andere Komplikationen
Da die Zellen, die in den Vorhöfen des Herzens verödet werden, sehr nah vor der Speiseröhre liegen, fragen Ärzte oft nach, ob Schluckbeschwerden oder -schmerzen aufgetreten sind. Das könnte für eine Verletzung der Speiseröhre während der Ablation sprechen. Zum Glück tritt diese Komplikation jedoch selten auf.
Je nach Untersuchungsverlauf und -methode wird meist am Folgetag ein Ultraschall des Herzens durchgeführt, um sicher zu sein, dass bei dem Eingriff keine Strukturen verletzt wurden. Dabei achtet der Untersucher besonderes darauf, ob sich im Herzbeutel Flüssigkeit oder Blut angesammelt hat. Das ist zwar selten, kann aber gefährlich sein. Betroffene klagen dann häufig über Luftnot oder starke Herzschmerzen.
Körperliche Schonung und Blutverdünner
In der Regel können Sie nach einer Ablation schon nach 1-2 Tagen die Klinik verlassen. Bei der Krankenhausdauer spielt eine Rolle, ob Sie akut noch andere medizinische Probleme haben, die behandelt werden müssen, oder ob Komplikationen aufgetreten sind. Zu Hause angekommen sollten Sie in den ersten 10-14 Tagen nach dem Eingriff starke Belastungen vermeiden. Hierzu gehört neben Sport auch das Heben von schweren Wasserkisten.
Einige Menschen mit Herzrhythmusstörungen benötigen Blutverdünner. Wie lange Sie diese Medikamente nach dem Eingriff weiter einnehmen müssen, hängt unter anderem von der Art der Rhythmusstörung, Ihrem Alter und Begleitkrankheiten ab. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie unbedingt Ihren Arzt noch einmal. Es ist wichtig, dass die Blutverdünner so lange wie nötig eingenommen werden.
Hintergrund: Ablauf einer Katheterablation
Mediziner können heutzutage eine Vielzahl an Rhythmusstörungen mit einer Katheterablation behandeln. Dabei "zerstören" sie die Gewebestellen in den Herzhöhlen, die überaktiv Signale aussenden und dadurch Herzrasen und andere Rhythmusprobleme auslösen können. Oft liegen die verantwortlichen Zellen im rechten oder linken Vorhof, manchmal auch in einer Hauptkammer.
Um an die entsprechenden Ecken zu gelangen, legt der Arzt zunächst sogenannte Schleusen in die Vene der Leiste beziehungsweise unterhalb des Schlüsselbeines. Sie dienen als Eingang zum Gefäßsystem. Über diese Zugänge kann der Behandler Katheterdrähte bis hin zu Vorhöfen und Herzkammern vorschieben.
Am Ende des Katheters sind winzig kleine Messpunkte, die elektrische Strömungen registrieren. Sie zeichnen quasi Mini-EKGs vor Ort auf. Wenn ein Bereich zu viele Signale sendet, kann der Arzt die Stelle veröden. Er nutzt hierzu zum Beispiel Hochfrequenzstrom (HFS) oder Kälte (Cryotherapie). Je nach zugrundeliegender Rhythmusstörung kann die Untersuchung manchmal mehrere Stunden dauern.
ich habe mich vor 6 Wochen einer Ablation am Herzen unterzogen, da ich öfters Pulsrasen hatte. Nach der Ablation waren diese Attacken so gut wie weg. Leider plagen mich seit dem Eingriff sehr niedrige Blutdruckwerte, die oftmals in den 80er bzw. 90er Bereich gehen. Ich kriege den systolischen Wert fast nicht über die 100, es sei denn ich laufe Treppen, dann geht er auch mal auf 115 syst. und diast. auf 75. Jedoch sackt er sofort im Ruhezustand 20 oder sogar 30 Punkte ab. Und das macht mir Angst.
Ich habe natürlich meinen Kardiologen darüber mit den aktuellen Werten informiert. Bekam aber über den möglichen Grund des niedrigen Blutdrucks keinerlei Erklärung. Es wurden lediglich wie angeordnet Langzeit-EKGs und auch eine Langzeit-Blutdruckmessung durchgeführt. Es wäre alles im grünen Bereich. Die gemessenen Blutdruckwerte waren bei 103-105. Allerdings messe ich zu Hause getrieben durch meine Ängste sehr häufig, und stelle fest, dass ich häufig niedrige Blutdruckwerte habe z.B. 80/59/72, die mein Kardiologe bei der 24 Std-Kontrolle nicht gesehen hat.
Ich sollte mich in 6 Monaten wieder vorstellen. Diese Aussage ist für mich allerdings nicht akzeptabel da es zu den Problemen keine klare Aussage gibt. Und dies macht sehr viel negatives mit mir. Lange Rede kurzer Sinn: Kennt jemand dieses Problem Ablation-niedriger Blutdruck? Wer kann mir etwas dazu sagen? Über eine Info wäre ich sehr sehr dankbar.
Mfg, Harald Friedrich
ich würde dem Urteil des Kardiologen vertrauen. Wenn die Langzeitmessung keine größeren Probleme gezeigt hat, sind die relativ niedrigen Werte normalerweise nichts, was Ihnen zu viel Sorgen bereiten sollte. Die Messung zuhause ist zudem mitunter ungenau.
Nehmen Sie Blutdrucksenker ein?
Haben Sie Schwindel oder ähnliche Symptome?
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
genau, ich nehme ASS100, 2x1,25mg Bisoprolol.
Schwindel begleitet mich schon sehr lange.
Gruß, Harald Friedrich
was tun? Der Kardiologe, der ein guter Arzt ist, das weiß ich und vertraue ihm auch, aber wenn er bei der 24 Std. Blutdruckmessung die niedrigen Werte nicht sehen konnte, die bei mir auftauchen!?
Gruß, Harald
möglicherweise muss die Medikation etwas angepasst werden. Aber das kann ich aus der Ferne unmöglich seriös beurteilen. Ich würde das an Ihrer Stelle mit dem Hausarzt besprechen und ggf. nochmals eine 24-Stunden-Messung versuchen zu bekommen. Ich kann hier keine Diagnosen stellen, ohne Sie zu kennen.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
nach der Operation sollten Sie sich körperlich etwas schonen. Leider können wir aus der Ferne keine genauen Empfehlungen geben, da wir Sie und Ihren Gesundheitszustand nicht näher kennen. Bitte fragen Sie Ihren Kardiologen, ob leichte Aktivitäten wie Treppensteigen und Spazierengehen in Ordnung sind.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für den Eingriff, Ihr Navigator-Team
warum fragen Sie das nicht Ihre behandelnden Ärzte? Wir wissen doch gar nichts über Sie.
Wahrscheinlich, weil auch nach der Ablation noch das Risiko für Blutgerinnsel besteht und eine Nierenschädigung durch Xarelto relativ selten auftritt.
Viele Grüße, Dr. Zorn
nun habe ich viel über die Pulmonalvenenisolation und der Nachsorge gelesen. An sich wird Alkohol als sehr schädlich eingestuft. Wie sieht es mit Alkohol nach der Pulmonalvenenablation aus? Ich habe danach eine Feier. Wahrscheinlich 4 Wochen totale Abstinenz oder? Da muss ich die Feier und den Besuch umplanen.