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Inhalatoren sind medizinische Hilfsmittel. Sie werden vor allem bei chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD eingesetzt und befördern Medikamente direkt in Atemwege und Lunge. Es stehen im Wesentlichen drei Inhalationssysteme zur Verfügung: Dosieraerosole, Pulverinhalatoren und Vernebler. Mehr zu den einzelnen Inhalationsgeräten erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Dosieraerosole und Spacer

Was ist ein Dosieraerosol?

Wichtig: richtige Technik und Timing

Dosieraerosole (metered dose inhalers, MDI) funktionieren wie ein Spray. Das Medikament ist in einer kleinen Dose enthalten, die in das Inhalationsgerät eingesetzt wird. Wenn Sie auf das Ventil drücken, lösen Sie einen Sprühstoß aus, in dem der Wirkstoff bzw. die Wirkstoffkombination in Form kleinster Tröpfchen (Aerosole) in Ihre Atemwege gelangt. Dazu müssen Sie allerdings gleichzeitig zum Sprühstoß tief einatmen. Im Gegensatz zur Pulverinhalation gilt hier: tief, aber langsam einatmen!

Diesen Vorgang zu koordinieren, fällt vor allem älteren Menschen und Kindern oft schwer. Aber auch die Erwachsenen im Alter dazwischen haben nicht selten Probleme damit. In diesem Fall kann eine Inhalationshilfe, ein sogenannter Spacer, nützlich sein.

Es gibt inzwischen allerdings auch Inhalationssysteme, bei denen die Wirkstoffe automatisch freigesetzt werden, sobald der Betroffene einatmet.

Wie oft muss ich mein Dosieraerosol reinigen?

Mindestens einmal in der Woche. Ziehen Sie dazu den Metallbehälter aus dem Kunststoffgehäuse heraus. Spülen Sie den Deckel und das Gehäuse getrennt mit warmem Wasser, und lassen Sie beides vollständig trocknen. Dann bauen Sie das Dosier-Aerosol wieder zusammen.

Achtung: Den Metallbehälter niemals spülen oder ins Wasser legen!

Hilfestellung: der Spacer

Wozu dient ein Spacer?

Inhalieren will gelernt sein: Wenn Sie mit einem Dosieraerosol inhalieren und Ihnen dabei oft einiges daneben geht oder viel von dem Medikament im Rachen oder im Mund hängenbleibt, dann sollten Sie eine Inhalationshilfe (Spacer) benutzen.

Bessere Lungenaufnahme, weniger Pilzinfektionen

Das ist im Grunde nichts anderes als eine spezielle Dose aus Plastik. Sie stecken den Spacer einfach zwischen Dosier-Aerosol und Mundstück. Er funktioniert als Vorschaltkammer: Beim Sprühstoß sammelt sich das Medikament zunächst im Spacer und bildet dort eine Wolke, die sich dann problemlos einatmen lässt. So kommt der Wirkstoff besser in der Lunge an. Außerdem sinkt die Gefahr einer Pilzinfektion im Mund, weil das Medikament hier weniger haften bleibt. Vor allem bei Kortison-Sprays können Pilzbesiedelungen im Mund ein Problem sein.

Anleitung beachten

Allerdings brauchen Sie meistens zwei Sprühstöße, da der erste nahezu komplett an den Wänden des Spacers kleben bleibt – lesen Sie genau die Gebrauchsanweisung oder fragen Sie den Arzt oder Apotheker. Wobei die auch oft genug versagen, wenn es darum geht, das verständlich zu erklären. Es sei denn, sie haben selbst Asthma.

Wann ist ein Spacer notwendig?

Spacer dienen bei Dosiersprays als Inhalationshilfen, indem sie die Koordinierung zwischen dem Sprühstoß und dem Einatmen erleichtern. Es handelt sich vereinfacht gesagt um Plastikbehälter, in die man sein Asthma-Spray zunächst einsprüht, um dann das Medikament besser und entspannter aus dem Spacer inhalieren zu können. Außerdem verhindern Spacer eine Reizung durch den direkten Sprühstoß.

Mit den modernen Trockenpulver-Inhalatoren (z.B. Turbohaler) sind die Spacer heutzutage aber häufig überflüssig geworden.

Muss der Spacer gereinigt werden?

Ja. Aber es reicht, ihn einmal in der Woche mit warmem Wasser und einem Tropfen Spülmittel zu reinigen. Lassen Sie ihn dann trocknen oder föhnen Sie ihn. Aber trocknen Sie den Spacer nicht mit einem Tuch ab, da er sich sonst elektrostatisch auflädt, und ein großer Teil des Medikaments an der Kunststoffwand hängen bleibt.

Pulverinhalatoren

Was ist ein Pulverinhalator?

In einem Pulverinhalator ist das Medikament als ganz feines Pulver enthalten. Beim Einatmen wird der Wirkstoff aus dem Pulver „gesprengt“ und in die Lunge transportiert.

Tief und kräftig einatmen

Es gibt inzwischen viele unterschiedliche Systeme der Pulverinhalation. Eine Variante ist, dass das Pulver in einer kleinen Kapsel enthalten ist, die Sie in Ihr Inhalationsgerät legen und zerdrücken müssen. Danach atmen Sie den freigesetzten Wirkstoff mit einem tiefen Atemzug ein.

Je kräftiger und tiefer Sie einatmen, desto besser wird der Wirkstoff an den Ort des Geschehens gebracht. Deshalb ist es so wichtig, sich bei der Anwendung zu konzentrieren (ohne zu sehr anzuspannen) und vor dem Inhalieren auszuatmen. Die Erfahrung zeigt allerdings: Das ist leichter gesagt als getan. Wenn Sie mit dem Inhalieren Probleme haben, fragen Sie Ihren Arzt nach geeigneten Hilfsmitteln oder Alternativen. Die gibt es nämlich.

Für Kinder und ältere Menschen eher nicht geeignet

Pulverinhalatoren werden gerne zur Langzeittherapie bei Asthma eingesetzt und enthalten dann meist Kortison. Sie sind allerdings nicht für jeden geeignet, da sie eine kräftige Einatmung erfordern. Kindern oder älteren Menschen gelingt das oft nicht ausreichend. Hier bieten sich andere Systeme wie z.B. Vernebler an.

Außerdem sind Pulverinhalatoren beim akuten Asthma-Anfall den Dosieraerosolen unterlegen, da ein schnelles Einatmen hier oft nicht möglich ist.

Vernebler

Was ist ein Vernebler?

Vernebler sind etwas aufwendigere, elektrische Geräte. Mit Hilfe von Druckluft wird das Medikament in einer Kochsalzlösung "vernebelt". Dabei entstehen feinste Flüssigkeitströpfchen, die Sie inhalieren. Das funktioniert entweder über ein Mundstück oder eine Maske, was sich insbesondere bei Kindern anbietet.

Einfach, aber zeitaufwendig

Aufgrund der geringen Tröpfchengröße erreicht der Wirkstoff die gesamten Atemwege und gelangt tief in die Lunge. Dabei müssen Sie im Gegensatz zu Dosieraerosolen nicht auf die Koordination von Atmung und Sprühstoß achten. Sie atmen einfach über einen längeren Zeitraum (10-15 Minuten) in das Gerät ein und aus. Dabei gilt: langsam und tief einatmen!

Bei einem Vernebler müssen Sie für die Inhalation also etwas mehr Zeit einplanen. Außerdem sind die Geräte nicht sehr handlich und daher für unterwegs schlecht geeignet.

Quellen:

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
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Eva Bauer
Ärztin

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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