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Soll ich eine Bruststraffung überhaupt in Erwägung ziehen? Welche OP-Möglichkeiten gibt es? Was sollte ich unbedingt beachten? Mehr dazu in diesem Kapitel.

Einführung

Was ist eine Bruststraffung?

Mit der Zeit kann sich die Beschaffenheit der Brust verändern. Die Haut verliert an Elastizität. Faktoren wie Gewichtsreduktionen, Schwangerschaft und eine gewisse genetische Veranlagung können dann zu einer hängenden Brust führen. Ist der Leidensdruck durch die optische Veränderung hoch, kann eine operative Korrektur in Erwägung gezogen werden. Falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich einem Eingriff zur Bruststraffung (medizinisch: Mastopexie) zu unterziehen, sollten Sie sich ausführlich über mögliche Risiken und unterschiedliche OP-Methoden informieren.

Gründe für eine Bruststraffung

Welche Brustveränderungen kommen für eine OP in Betracht?

Der primäre Grund, weshalb Frauen eine Bruststraffung (Mastopexie) durchführen lassen, ist der Wunsch nach einer Formverbesserung der Brust. Im Laufe der Jahre – speziell bei starken Gewichtsverlusten, nach Schwangerschaften oder hormonellen Umstellungen wie der Menopause – verändert sich die Struktur der Brust. Insbesondere kommt es zu einem Volumenverlust, der je nach Hautbeschaffenheit die Brustkontur mehr oder weniger stark beeinflusst.

Auch die sogenannten Cooper-Ligamente, die eine natürliche Stützfunktion gewährleisten, erschlaffen mit der Zeit – dies schwerkraftbedingt besondere bei größeren und damit schwereren Brüsten.

Wenn die Brust nach unten sackt

Die Verlagerung der Brust nach unten wird medizinisch auch Ptosis genannt. Dabei kommt es zunächst zu einem meist gleichzeitigen Absenken des Drüsengewebes sowie der Region der Brustwarze, dem Mamillen-Areola-Komplex. In ausgeprägteren Stadien kann diese Verlagerung auch asynchron sein, sodass die Brustwarze auffallend tief am unteren Brustpol lokalisiert ist oder sogar nach unten zeigt.

Plastische Chirurgen verwenden zur Feststellung der Ptosis-Ausprägung die dreistufige Einteilung nach Regnault. Dabei wird die Lage der Brustwarze im Verhältnis zur unter der Brust gelegenen Umschlagfalte, der sogenannten inframammäre Falte oder auch IF beschrieben:

Bruststraffung (Mastopexie) - Ptosis-Ausprägung nach Regnault

Grad 1: Brustwarze liegt auf Höhe der inframammären Falte / IF
Grad 2: Brustwarze liegt leicht unterhalb der IF, aber oberhalb des Großteils der Brust
Grad 3: Brustwarze liegt deutlich unterhalb der IF

Brustveränderungen nach der Schwangerschaft

Darüber hinaus gibt es noch den Begriff der Pseudoptosis: Hierbei kommt es zu einem Aussacken des unteren Brustanteils unterhalb der inframammäre Falte, wobei sich aber die Brustwarze oberhalb oder auf Höhe der IF befindet. Solch eine Situation kommt gelegentlich direkt nach dem Abstillen eines Säuglings vor, wenn sich die Milchdrüsen schneller zurückbilden als der Rest der hormonell noch veränderten Brust.

Übrigens und entgegen mancherlei Befürchtung: Viele Studien bezeugen, dass das Stillen eines Babys die Brustform in keinster Weise negativ verändert! Es ist lediglich die Schwangerschaft selbst, die Einfluss auf das spätere Aussehen der Brust haben kann.

Frage der Gene und des Geschmacks

Aber auch hier gilt: Ein entscheidender Faktor ist und bleibt die genetische Veranlagung. So haben viele Frauen – mit oder ohne Kinder – bis ins hohe Alter hinein eine formstabile Brust, während andere bereits in der frühen Jugend eher reife und sehr frauliche Brüste haben. Ob man eine solche Brustform gleich als „Hängebrust“ bezeichnet und eventuell sogar eine Bruststraffung in Erwägung zieht, ist sicherlich eine sehr individuelle Geschmacksfrage – beeinflusst von Zeitgeist, Mode und unmittelbarem Umfeld.

Doch sollte man sich hierbei nicht von Perfektionismus leiten lassen. Eine vermeintlich formvollendete Brust ist bei diesem Eingriff beispielsweise nicht ohne Narben und auch leichtem Größenverlust zu bekommen. Ein guter Indikator, ob man von einer OP profitiert, ist ein deutlich vorhandener Leidensdruck bei einer sehr stark aussackenden Brustform.

OP-Methoden

Welche OP-Optionen gibt es bei einer Bruststraffung?

Die Bruststraffung (Mastopexie) gilt als die für den Operateur anspruchsvollste ästhetische Brust-Operation. Um die Brust straffen zu können, muss in jedem Fall überschüssige Haut und manchmal auch etwas Brustgewebe entfernt werden.

Es gibt verschiedene OP-Techniken, die für die jeweilige Brustform, Brustwarzenposition sowie Ptosis-Ausprägung, d.h. den Grad der Erschlaffung individuell ausgewählt und angepasst werden müssen.

Die folgenden drei Methoden werden besonders häufig angewendet:

1. Die periareoläre Technik

Bruststraffung (Mastopexie) - Die periareoläre Technik

Die periareoläre Technik bietet sich an, wenn die Brustaussackung moderat ist und gleichzeitig eine leichte Brustwarzen-Asymmetrie vorliegt. Bei dieser Methode wird jediglich um die Brustwarze herumgeschnitten sowie die überschüssige Haut an der zukünftigen Position der Brustwarze – auch Mamille genannt – entfernt. Die entstandenen Hautlappen werden nun vernäht, wodurch die neue „geliftete“ Brustform entsteht. Die Narben sind am Brustwarzenansatz kaum sichtbar, was ein großer ästhetischer Vorteil ist. Nachteilig ist, dass eine Flachheit am oberen Brustpol mit dieser Methode nicht behoben werden kann, weshalb die periareoläre Technik oftmals mit einer Implantateinlage kombiniert wird. Die Brustprothesen werden hierbei meist nicht primär für eine Vergrößerung der Brust vorgesehen, sondern einzig, um Stabilität und Form längerfristig zu erhalten.

2. Die vertikale Technik

Bruststraffung (Mastopexie) - Die vertikale Technik

Die sogeannte vertikale Technik kommt zum Einsatz, wenn die Brust ein deutlicheres Ausmaß an Erschlaffung und meist auch ein größeres Volumen aufweist. Hierbei wird unterhalb der Brustwarze eine V-förmige Struktur herausoperiert sowie halbkreisförmig überschüssige Haut oberhalb der Mamille entfernt.

Die oberen Punkte des Vs markieren die künftige Platzierung der Brustwarzen, die durch das Vernähen aller Hautlappen nun höher und mittiger positioniert werden. Neben der fast unsichtbaren Narbe an der Brustwarze muss bei dieser OP-Art eine feine senkrechte Narbe in Kauf genommen werden.

3. Die invertierte T-Technik

Bruststraffung (Mastopexie) - Die invertierte T-Techni

Die Methode der invertierten T-Technik wird schließlich bei sehr ausgedehnten Befunden, d.h. einer starken Ptosis und beträchtlichem Hautüberschuss angewendet. Sie ist gleichzeitig die am häufigsten verwendete Form der Mastopexie. Hierbei wird auf der Brust eine Rautenform markiert, diese Haut-Gewebe-Struktur entfernt und die Brust durch das Zusammennähen der entstandenen Hautlappen wieder in Form gebracht.

Zu der vertikalen Schnittführung kommt bei dieser Methode also noch eine horizontale hinzu. Dieser quasi zweigleisige Eingriff ermöglicht auch bei ausgeprägter Erschlaffung eine weitgehend optimale Brustformung, die allerdings auch durch eine ausgedehnte – und nur im besten Fall wenig auffallende – Narbenstruktur erkauft wird.

Fragen zu Narben und Komplikationen

Mit welchen Narben muss ich je nach OP-Methode rechnen?

Das größte Manko einer Bruststraffung sind die sichtbaren Narben, die je nach Ausmaß der Brustabsenkung und notwendigen OP-Technik auch relativ ausgedehnt sein können. Der Versuch die Schnittstellen möglichst klein zu halten, geht oft auf Kosten einer optimalen Brustformung.

Weitgehend unauffällige Narben verspricht einzig die sogenannte periarioläre Methode, bei der lediglich um die Brustwarze herum geschnitten wird und dessen Wundränder – trotz der prominenten Lage mitten auf der Brust – meist sehr ästhetisch verheilen. Diese OP-Technik kommt allerdings nur bei sehr milden Ausprägungen der Brusterschlaffung in Frage und wird in der Praxis meist mit der Einlage eines Brustimplantats kombiniert.

Was bringen Implantate?

Die Verwendung von Silikon-Brustprothesen kann eine Mastopexie übrigens durchaus positiv unterstützen. Nicht nur die Schnittstellen sind hierbei nämlich kleiner, auch das OP-Ergebnis bleibt länger und unkomplizierter formstabil. Bei einigen speziellen Brustformen, wie der sogenannten upper pole flatness, also der Erschlaffung des oberen Brustbereichs, reicht eine alleinige Bruststraffung ohnehin nicht aus – diese kann nur durch ein zusätzliches Implantat behoben werden. Bei der Vorbesprechung einer Bruststraffung sollten in jedem Fall die eventuellen Vorteile gegen die möglichen Implantat-Risiken wie Kapselfibrose und Co abgewogen werden.

Welche individuellen Faktoren spielen eine Rolle für den Erfolg?

Ein sehr wichtiger Faktor – sowohl in der Abwägung eines Implantats als auch bei der einfachen Straffung – ist die Qualität von Haut und Brustgewebe. Da die Haut oft bereits dünn und unelastisch und das vorhandene Drüsen-und Fettgewebe natürlicherweise im Rückbau und weniger gut durchblutet ist, gibt es auch Grenzen, was eine optimal jugendliche Formgebung betrifft. Auch wird die Brust durch die Repositionierung und Straffung ein wenig kleiner erscheinen, als die ursprüngliche Körbchenform – dessen sollte man sich bei der Entscheidungsfindung ebenfalls bewusst sein.

Welche Probleme können durch eine Bruststraffung auftreten?

Neben möglichen kurzfristigen OP-Risiken wie der Bildung von Blutergüssen, Lymphstau und Infektionen, kann der Eingriff auch Sensibilitätsstörungen der Brust zur Folge haben. In den meisten Fällen bilden sich diese Gefühlsveränderungen nach einiger Zeit zurück – sie können aber auch von Dauer sein. Auch Probleme beim Stillen sind nicht ausgeschlossen.

Resultat leider nicht dauerhaft

Zu guter Letzt muss eine Frau, die sich zu dem Eingriff entschließt, wissen, dass das OP-Resultat leider nicht dauerhaft ist. Die Brust ist nach der Mastopexie im Idealfall zwar wieder für längere Zeit aufgerichtet und formstabil – die natürlichen Effekte von Alter und Schwerkraft kann man indes nicht aufhalten. Um zusätzliche Umbauprozesse und Hormonänderungen zu vermeiden, sollte eine solche Brustoperation erst nach Abschluss der Familienplanung durchgeführt werden.

Noch ein Extra-Tipp:
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Quellen:

  • Bruststraffung (Mastopexie). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen www.dgpraec.de

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin & Wissenschafts-Redakteurin

Dr. med. Monika Steiner
Ärztin & Wissenschafts-Redakteurin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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