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In Weihrauch-Extrakte wird viel Hoffnung gesetzt – eben weil sie gute Effekte zeigen, zugleich aber recht wenige Nebenwirkungen haben. So fällt die Liste an unerwünschten Wirkungen wirklich sehr kurz aus.

Ab und zu Magen-Darm-Beschwerden

In Einzelfällen berichten Anwender von Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Das können Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Magensäure-Reflux (Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre) sein. Meistens verschwinden die Symptome aber wieder. Unklar ist auch, ob tatsächlich immer der Weihrauch Auslöser dieser Nebenwirkungen ist – oder ob es andere Gründe gibt (vor allem Durchfall und Bauchschmerzen können natürlich auch durch verschiedene Nahrungsmittel, Stress, hormonelle Umstellungen und vieles mehr hervorgerufen werden).

Allergische Reaktionen möglich

Wie bei allen Stoffen besteht ein geringes Risiko, dass es zu allergischen Reaktionen kommt. Wenn Sie Weihrauch äußerlich anwenden, können Sie einfach selbst eine Art Allergietest machen. Dazu nehmen Sie eine kleine Menge des Präparats, tragen es an einer Stelle auf und decken die Haut dort mit einem Pflaster ab. Wenn sich nach etwa 24 Stunden keine Hautrötung oder dergleichen zeigt, ist eine Allergie unwahrscheinlich.

Wenn Sie insgesamt keine Allergieneigung haben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Allergie gegen Weihrauch ebenfalls sehr gering.

In einigen Präparaten finden sich Schadstoffe

Ein gewisses Maß an Vorsicht sollten Sie mitbringen, wenn es sich bei dem Weihrauch-Präparat um einen unbekannten oder ausländischen Hersteller handelt. Bei Kontrollen fiel auf, dass vor allem Produkte aus dem asiatischen Raum durch Schadstoffe wie Blei, Quecksilber und Arsen belastet sein können. Das sind natürlich auch wieder Risikofaktoren für unerwünschte Wirkungen – abgesehen davon, dass solche Verunreinigungen in Naturheilmitteln nichts zu suchen haben.

Bei Tabletten manchmal unangenehmer Nachgeschmack

Und noch etwas: Es kann sein, dass das Weihrauch-Extrakt einen etwas seltsamen Nachgeschmack im Mund hinterlässt oder dass Sie aufstoßen müssen. Diese unangenehmen, aber letztlich harmlosen Nebeneffekte treten bei Tabletten eher auf als bei Kapseln (die Kapsel-Hülle verhindert normalerweise, dass die Geschmacksnerven mit dem Weihrauch in Berührung kommen).

Wann sollte man Weihrauch-Extrakte lieber nicht einnehmen?

Es gibt nur wenige Situationen, in denen Experten eher davon abraten, Weihrauch-Extrakte zu nehmen. Verzichten sollten Sie auf die Präparate lieber, wenn Sie schwanger sind oder Ihr Kind stillen. Das liegt einfach daran, dass für diese Situationen keine Studien zum Einsatz von Weihrauch vorliegen. Auch bei Kindern ist Vorsicht geboten, weil es bisher zu wenige Erfahrungen gibt.

Möglicherweise Wechselwirkungen mit Blutverdünner Warfarin

Nach Angaben einzelner Weihrauch-Experten gibt es Hinweise darauf, dass die Kombination mit Warfarin (ein Mittel, das die Blutgerinnung hemmt) ungünstig ist. Ob und welcher Form das tatsächlich so ist, ist zwar noch nicht abschließend geklärt, ein gesundes Maß an Wachsamkeit kann aber nicht schaden.

Weihrauch nur gezielt bei Krankheiten einsetzen

Auch wenn Weihrauch-Präparate kaum Neben- und Wechselwirkungen haben, plädiere ich dafür, sie nicht einfach so und auf gut Glück zu nehmen. Denn trotz allem handelt es sich um einen wirkungsvollen Stoff, der nur eingesetzt werden sollte, wenn es einen konkreten Anlass gibt – etwa bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder aber bestimmten Krebserkrankungen (v.a. Hirntumore).

Quellen und Studien:
  • Kimmatkar N, Thawani V, Hingorani L, Khiyani R: Efficacy and tolerability of Boswellia serrata extract in treatment of osteoarthritis of knee – a randomized double blind placebo controlled trial. 2003.
  • Sander O, Herborn G, Rau R: Is H15 (resin extract of Boswellia serrata, "incense") a useful supplement to established drug therapy of chronic polyarthritis? Results of a double-blind pilot study. 1998.
  • Gupta I, Parihar A, Malhotra P, Singh GB, Lüdtke R, Safayhi H, Ammon HP: Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with ulcerative colitis. 1997
  • Gerhardt H, Seifert F, Buvari P, Vogelsang H, Repges R: Therapy of active Crohn disease with Boswellia serrata extract H15. 2001.
  • Holtmeier W, Zeuzem S, Preiss J, Kruis W, Böhm S, Maaser C, Raedler A, Schmidt C, Schnitker J, Schwarz J, Zeitz M, Caspary W: Randomized, placebo-controlled, double-blind trial of Boswellia serrata in maintaining of Crohn's disease: good safety profile but lack of efficacy. 2011

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Erfahrung zu Nebenwirkungen
Unsere Erfahrungen mit Nebenwirkungen von Weihrauch:
Wir nehmen Weihrauch schon seit zwanzig Jahren im Bedarfsfall, das heißt bei grippalen Infekten, denn sonst sind wir bisher frei von chronischen oder ernstlichen Erkrankungen geblieben (wir sind beide jetzt Anfang Sechzig).
Da ein grippaler Infekt i.d.R. nur einige Tage dauert, haben wir den Weihrauch auch immer nur über diese Zeit genommen, eben bis die Krankheit besser wurde.
Als einzige negative Nebenwirkung traten bisher nach 4-5 Tagen und bei hoher Dosierung (ab 2x 500 mg pro Tag, Boswellia serrata), etwas wässriges Blut im Nasenschleim auf. Dies war für uns immer ein Anzeichen, die Dosis zu reduzieren,
oder eine kleine Pause einzulegen (über diese Nebenwirkung habe ich bisher noch nirgendwo gelesen. Deshalb soll es hier einmal beschrieben werden).
Allerdings sind die Nasenschleimhäute bei einem Schnupfen entzündet und sehr gereizt, was dafür sicher förderlich ist.
Als zweite Nebenwirkung tritt eine Magenschleimhautreizung auf. Diese Nebenwirkung scheint aber sehr personenbezogen zu sein. Wer keine Magenreizung bekommt, hat nie Probleme damit (das wird auch in Packungsbeilagen so beschrieben). Die Magenreizung endet mit Ende der Einahme oder verringert sich mit Reduktion der Dosis.
Wir haben den Weihrauch natürlich auch Personen in unserem Umfeld empfohlen. Bezogen auf die Nebenwirkungen, mit den gleichen Erfahrungen. In unserer Erfahrungsbilanz, ist Weihrauch sehr gut verträglich. Und dort, wo er wirkt, ein sehr gutes Heilmittel (über die positiven Wirkungen ggf. an anderer Stelle mehr, denn diese Beschreibung würde auch etwas länger werden).
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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