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Torasemid (Torem): Wirkung und Nebenwirkungen

Torasemid (Torem®) gehört wie auch Furosemid (Lasix®, Furorese®) zu den entwässernden Medikamenten (Diuretika). Ärzte verschreiben es zum Beispiel bei einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) oder bei Überwässerungen im Rahmen einer Herzschwäche oder einer chronischen Leberkrankheit.

Im folgenden Beitrag finden Sie weitere Informationen dazu, wie Torasemid Wasser entziehen kann, den Blutdruck senkt und welche Nebenwirkungen unter dem Wirkstoff auftreten können.

Wie wirkt Torasemid (Torem)?

Verschiedene Arten von Wassertabletten sind auf dem Markt erhältlich. Sie alle führen an der Niere dazu, dass vermehrt Flüssigkeit und auch Salze ausgeschieden werden. Um zu verstehen, wie und wo die Diuretika in der Niere jeweils andocken, muss man ungefähr wissen, wie dieses Organ aufgebaut sind.

Wasserausscheidung über kleinste Nierenwege

Die Nieren setzen sich nämlich aus einem komplizierten Geflecht von sehr kleinen Gefäßstrukturen und einem System aus zarten, langen Röhren und Kanälen zusammen. Die Gefäßknäuel heißen auf medizinisch Glomeruli, die einzelnen Röhren des Kanalsystems Tubuli. An diesen beiden Strukturen erfolgt die Filtration von Blut, Flüssigkeit, Giftstoffen und Elektrolyten (Salzen). Und genau hier setzen die Diuretika an, je nach Wirkstoffgruppe aber an unterschiedlichen Stellen.

Der Wirkort von Torasemid ist die sogenannte "Schleife". An dieser Stelle machen die Tubuli eine Kehrtwende und ziehen von einem absteigenden Ast wieder nach oben. Das Medikament wird deshalb auch als "Schleifendiuretikum" bezeichnet.

Behandlung von und Überwässerung

Torem® wird unter anderem zur Therapie einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt. Zudem wird es verwendet, um Wasser aus dem Körper auszuschwämmen, wenn sich bei einer Herzschwäche oder zum Beispiel einer Leberzirrhose (chronisch verhärtete Leber) Flüssigkeit im Körper angesammelt hat. Insgesamt ist es ein weitverbreitetes Medikament.

Bei akuten Problemen wird das Diuretikum intravenös (in die Vene) verabreicht, dauerhaft kann es als tägliche Tablette eingenommen werden.

Welche Nebenwirkungen hat Torasemid (Torem)?

Torasemid (Torem®) ist als Wassertablette dem Furosemid (Lasix®, Furorese®) sehr ähnlich, auch in seinen Nebenwirkungen. Es kann unter anderem zu Flüssigkeits- und Kaliummangel führen.

Wie auch Furosemid gehört Torem® zu den sogenannten Diuretika (Wassertabletten) und wird bei Herzerkrankungen eingesetzt, um überschüssiges Wasser auszuschwämmen. Auch zur Therapie von Bluthochdruck wird es verschrieben.

Flüssigkeitsmangel und Kaliumverlust

Torasemid wirkt dabei über die Nieren und greift in den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers ein, wodurch es seinen entwässernden Effekt erzielt. Hier handelt es sich um ein sensibles Gleichgewichtssystem, und oft braucht es eine gewisse Zeit, bis die richtige Dosis gefunden wird.

Wenn Sie zu viel Torasemid einnehmen, kann der Körper übermäßig stark Flüssigkeit verlieren und dehydrieren, das heißt "austrocknen". Als Folge steigen gegebenenfalls die Nierenwerte an, der Blutdruck kann sinken, Schwindel und Kreislaufprobleme können auftreten.

Da Torasemid wie auch Furosemid Kalium über die Nieren ausschüttet und "verliert", ist eine weitere typische Nebenwirkung eine Hypokaliämie, ein Kaliummangel im Blut. Wenn die Werte ein bestimmtes Level unterschreiten, kann es vermehrt zu Herzrhythmusstörungen kommen, besonders wenn Sie hierzu neigen. Kalium- und auch Nierenwerte müssen daher unter einer Therapie mit Torasemid regelmäßig kontrolliert werden.

Andere Nebenwirkungen

Neben Flüssigkeitsmangel und Hypokaliämie sind weitere Nebenwirkungen von Torem® möglich. Es kann zum Beispiel Blutzucker, Cholesterin und Harnsäurewerte beeinflussen. Sie können unter einer Therapie mit Torasemid ansteigen. Für Betroffene kann das bedeuten, dass der Diabetes gegebenenfalls schlechter einstellbar ist und bei entsprechender Prädisposition (Neigung) vermehrt Gichtanfälle auftreten.

Auch beim Blutbild können Veränderungen ausgelöst werden, manchmal sinkt die Zahl der Blutplättchen (Thrombopenie). Zudem sind allgemeine Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Schwindel, Schwächegefühl oder Muskelkrämpfe möglich.

Torasemid ist wie Furosemid weit verbreitet und an sich gut verträglich. Wichtig ist, dass Ihre Nieren- und Salzwerte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden und dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn Nebenwirkungen oder Probleme auftreten.

Noch ein Extra-Tipp:
Können natürliche Wirkstoffe bei Bluthochdruck hilfreich sein?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Rote Liste Fachinfo-Service: Torasemid

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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