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Strontium: Wirkung und Nebenwirkungen

Was für ein Medikament ist Strontium (Protelos®)? Wann sollte man besser auf das Arzneimittel verzichten? Und was sind mögliche Nebenwirkungen des Wirkstoffes? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Strontium gegen Osteoporose?

Strontium ist ein Mineralstoff, der den Knochen stärken kann. Chemisch ähnelt er dem Calcium. Strontium wird, wenn es in größerer Menge von außen zugeführt wird, auch ganz ähnlich wie das Calcium in den Knochen eingebaut.

Medikamente mit Strontium enthalten den Wirkstoff Strontiumranelat. Beim Ranelat handelt es sich um das Salz der Ranelicsäure. Dieser Zusatzstoff hat für den Knochen keine Bedeutung und wird, ohne weitere Spuren zu hinterlassen, wieder komplett ausgeschieden. Das Ranelat erhöht aber die Bioverfügbarkeit von Strontium, das heißt, in der Kombination wird das Strontium vom Körper optimaler genutzt.

Wirkungen und Nebenwirkungen

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Knochendichte unter der Behandlung mit Strontiumranelat zunimmt. Allerdings geht dabei ein Teil des Effekts schlicht darauf zurück, dass Strontium schwerer ist als Calcium. Die für die Osteoporose entscheidende Zunahme der Mineralisation beträgt nur etwa 3-4%. Dennoch wird Strontium von einigen Ärztegesellschaften als eine mögliche Option der Osteoporose-Behandlung angesehen – allerdings nur bei Frauen nach den Wechseljahren .

Die häufigsten Nebenwirkungen von Strontiumranelat sind Durchfall, Übelkeit und Kopfschmerzen. Da in selteneren Fällen aber auch sehr schwere Nebenwirkungen möglich sind, sollten Sie vor Beginn der Einnahme ausführlich über mögliche Risiken und Warnhinweise sprechen.

Im Handel ist Strontiumranelat unter den Namen Protelos® und Osseor®.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter einer Osteoporose-Therapie mit Strontium auftreten?

Strontium ist ähnlich wie Calcium ein Mineralstoff, der zur Knochenstärkung genutzt werden kann. Allerdings ist Strontium aufgrund seines Nebenwirkungsprofils in der Osteoporosebehandlung nur zweite Wahl und kommt, wenn überhaupt, nur bei Frauen nach den Wechseljahren in Betracht.

Wichtige Nebenwirkungen im Überblick

Zwar sind die häufigeren Nebenwirkungen von Strontiumranelat (so heißt der Wirkstoff) unangenehm, aber eher harmlos. Dazu zählen:

Dafür gibt es aber einige seltenere Nebenwirkungen, sie sehr gefährlich werden können. Dazu zählen u.a.:

  • erhöhte Herzinfarktgefahr
  • Venenverschluss (mehr als 1% der behandelten Frauen)
  • starker Bluthochdruck
  • Krampfanfall
  • schwere Hautreaktionen
  • Erkrankungen der Nieren, der Leber oder der Lunge

Eine vollständige Liste aller jemals dokumentierten Nebenwirkungen finden Sie im Beipackzettel.

Wann nicht?

Wann darf man eine Osteoporose nicht mit Strontium behandeln?

Generell ist Strontium in der Osteoporose-Behandlung nur in Ausnahmefällen eine Option. Zum einen steht mit Calcium ein besser geeigneter Mineralstoff zur Knochenstärkung zur Verfügung. Zum anderen können unter der Einnahme von Strontium in seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen auftreten. Wegen seiner durchblutungsgefährdenden Eigenschaften ist vor allem das Herz in Gefahr.

Vor allem bei Durchblutungsstörungen kein Strontium verwenden

Daraus erklären sich auch einige der Fälle, in denen Strontium auf keinen Fall eingenommen werden sollte. Dazu zählen:

Eine vollständige Liste der "Gegenanzeigen" finden Sie im Beipackzettel.

Quellen:

  • Strontiumranelat (Protelos®) (2009). Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung. www.kvwl.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentare  

# StrontiumDamiger 17.11.2022 12:22
Ich kann dem Artikel nur beipflichten. Ich hätte es mir gewünscht es wäre eine Alternative.
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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