Strontium: Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 13. Oktober 2021 15:13
Was für ein Medikament ist Strontium (Protelos®)? Wann sollte man besser auf das Arzneimittel verzichten? Und was sind mögliche Nebenwirkungen des Wirkstoffes? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Strontium gegen Osteoporose?
Strontium ist ein Mineralstoff, der den Knochen stärken kann. Chemisch ähnelt er dem Calcium. Strontium wird, wenn es in größerer Menge von außen zugeführt wird, auch ganz ähnlich wie das Calcium in den Knochen eingebaut.
Medikamente mit Strontium enthalten den Wirkstoff Strontiumranelat. Beim Ranelat handelt es sich um das Salz der Ranelicsäure. Dieser Zusatzstoff hat für den Knochen keine Bedeutung und wird, ohne weitere Spuren zu hinterlassen, wieder komplett ausgeschieden. Das Ranelat erhöht aber die Bioverfügbarkeit von Strontium, das heißt, in der Kombination wird das Strontium vom Körper optimaler genutzt.
Wirkungen und Nebenwirkungen
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Knochendichte unter der Behandlung mit Strontiumranelat zunimmt. Allerdings geht dabei ein Teil des Effekts schlicht darauf zurück, dass Strontium schwerer ist als Calcium. Die für die Osteoporose entscheidende Zunahme der Mineralisation beträgt nur etwa 3-4%. Dennoch wird Strontium von einigen Ärztegesellschaften als eine mögliche Option der Osteoporose-Behandlung angesehen – allerdings nur bei Frauen nach den Wechseljahren .
Die häufigsten Nebenwirkungen von Strontiumranelat sind Durchfall, Übelkeit und Kopfschmerzen. Da in selteneren Fällen aber auch sehr schwere Nebenwirkungen möglich sind, sollten Sie vor Beginn der Einnahme ausführlich über mögliche Risiken und Warnhinweise sprechen.
Im Handel ist Strontiumranelat unter den Namen Protelos® und Osseor®.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter einer Osteoporose-Therapie mit Strontium auftreten?
Strontium ist ähnlich wie Calcium ein Mineralstoff, der zur Knochenstärkung genutzt werden kann. Allerdings ist Strontium aufgrund seines Nebenwirkungsprofils in der Osteoporosebehandlung nur zweite Wahl und kommt, wenn überhaupt, nur bei Frauen nach den Wechseljahren in Betracht.
Wichtige Nebenwirkungen im Überblick
Zwar sind die häufigeren Nebenwirkungen von Strontiumranelat (so heißt der Wirkstoff) unangenehm, aber eher harmlos. Dazu zählen:
- Durchfall
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Benommenheit
- Hautausschlag
Dafür gibt es aber einige seltenere Nebenwirkungen, sie sehr gefährlich werden können. Dazu zählen u.a.:
- erhöhte Herzinfarktgefahr
- Venenverschluss (mehr als 1% der behandelten Frauen)
- starker Bluthochdruck
- Krampfanfall
- schwere Hautreaktionen
- Erkrankungen der Nieren, der Leber oder der Lunge
Eine vollständige Liste aller jemals dokumentierten Nebenwirkungen finden Sie im Beipackzettel.
Wann nicht?
Wann darf man eine Osteoporose nicht mit Strontium behandeln?
Generell ist Strontium in der Osteoporose-Behandlung nur in Ausnahmefällen eine Option. Zum einen steht mit Calcium ein besser geeigneter Mineralstoff zur Knochenstärkung zur Verfügung. Zum anderen können unter der Einnahme von Strontium in seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen auftreten. Wegen seiner durchblutungsgefährdenden Eigenschaften ist vor allem das Herz in Gefahr.
Vor allem bei Durchblutungsstörungen kein Strontium verwenden
Daraus erklären sich auch einige der Fälle, in denen Strontium auf keinen Fall eingenommen werden sollte. Dazu zählen:
- Durchblutungsstörungen am Herzen (koronare Herzkrankheit, Angina pectoris, früherer Herzinfarkt)
- Durchblutungsstörungen im Gehirn (nachgewiesene Gefäßverengungen z.B. an der Karotis, früherer Schlaganfall oder Mini-Schlaganfall)
- schlecht kontrollierbarer Bluthochdruck
- Thrombosen oder ähnliche venöse Durchblutungsstörungen (auch frühere)
- arterielle Durchblutungsstörungen, z.B. an den Beinen (Schaufensterkrankheit)
- schwere Nierenfunktionsstörungen
- längere Bettruhe
Eine vollständige Liste der "Gegenanzeigen" finden Sie im Beipackzettel.
Quellen:
- Strontiumranelat (Protelos®) (2009). Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung. www.kvwl.de.
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