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Rifaximin (Xifaxan®) ist ein Antibiotikum, das als Tablette eingenommen wird und fast ausschließlich im Darm wirkt. Da es praktisch nicht in den Körperkreislauf aufgenommen wird, hat es kaum Nebenwirkungen. Auch gegenüber anderen Medikamenten zeigt Rifaximin eine gute Verträglichkeit.

Xifaxan® gehört zu den bakteriziden Breitspektrumantibiotika – es ist gegen eine Vielzahl von Bakterien wirksam und tötet diese ab. Hauptanwendungsgebiet sind bakterielle Infektionen des Magen-Darm-Trakts. Das Präparat findet aber auch Verwendung in der Behandlung des Reizdarmsyndroms, hier allerdings außerhalb der Zulassung.

Gute Verträglichkeit

Der Wirkstoff Rifaximin hat den Vorteil, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Antibiotika kaum resorbiert wird. Das bedeutet, dass nur verschwindend kleine Mengen in den Blutkreislauf gelangen. Seine Wirksamkeit entfaltet das Medikament fast ausschließlich im Inneren des Darms.

Diese lokal begrenzte Wirkung erklärt die sehr geringen Nebenerscheinungen. Am häufigsten werden unter der Einnahme Müdigkeit und Fieber sowie Beschwerden des (sowieso angeschlagenen) Verdauungsapparates angegeben.

Übrigens, falls Sie unter der Einnahme von Xifaxan® beim Wasserlassen einen rötlich verfärbten Urin bemerken, bitte nicht erschrecken. Diese Verfärbung ist unter der Therapie normal und ohne Krankheitswert.

Wenig Konkurrenzkampf

Da Xifaxan® (Rifaximin) so gut wie gar nicht in das Blutkreislaufsystem gelangt, tritt es auch nicht mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung. Meist sind es nämlich Konkurrenzkämpfe um bestimmte Abbauprozesse, die die unerwünschten Begleiterscheinungen verursachen.

Sie müssen sich das folgendermaßen vorstellen: Medikament "X" wird in unserem Körper von einer ganz bestimmten Eiweißstruktur abgebaut. Medikament "Y", das gleichzeitig eingenommen wird, wird ebenfalls darüber verstoffwechselt. Das endet bei gleichzeitiger Einnahme der Präparate in einem Konkurrenzkampf, bei dem nur einer gewinnen kann.

Infolge dieser Wechselwirkungen kommt es entweder zu einer Abschwächung oder aber auch zu einer Verstärkung der einzelnen Wirkstoffe. Eine Situation, mit der sich Rifaximin nicht auseinandersetzen muss.

Ergänzende Infos für Frauen

An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis für Frauen, die die Pille nehmen: Aufgrund der Wirkung auf die Darmflora sollten Sie beachten, dass die Einnahme von Xifaxan® zu einer Wirkungsabschwächung östrogenhaltiger oraler Kontrazeptiva führen kann. Insbesondere wenn die Pille einen Östrogengehalt unter 50 μg hat, sollten Sie begleitend weitere empfängnisverhütende Maßnahmen durchzuführen.

Aufgrund tierexperimenteller Studien wird die Einnahme von Rifaximin während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Auch das Risiko einer Wirkstoffübertragung über die Muttermilch ist nicht sicher auszuschließen. Daher sollte unter Xifaxan® auch nicht gestillt werden.

Quellen:

  • Rifaximin. 2021. Herausgeber: Vidal MMI Germany GmbH. www.gelbe-liste.de.
  • Shayto RH, Abou Mrad R, Sharara AI. Use of rifaximin in gastrointestinal and liver diseases. World J Gastroenterol. 2016;22(29):6638-6651. doi:10.3748/wjg.v22.i29.6638

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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Dr. med. Monika Steiner
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