Wie wirkt Pimecrolimus (Elidel) bei Neurodermitis?
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 13. Oktober 2023 13:28
Welche Vorteile hat Pimecrolimus (z. B. Elidel®) gegenüber Kortison? Und dürfen Kinder mit dem Wirkstoff behandelt werden? Mehr dazu in diesem Beitrag.
Wirkung
Auf welche Weise wirkt Pimecrolimus (Elidel®)?
Pimecrolimus hemmt das Enzym Calcineurin. Und Calcineurin wiederum spielt bei der Neurodermitis eine Schlüsselrolle im Entzündungsprozess. Somit wirkt Pimecrolimus in der Haut entzündungshemmend und "immunsuppressiv".
Zum Hintergrund: Bei der Neurodermitis kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Spezielle Abwehrzellen in der Haut, die T-Zellen, werden (fälschlicherweise) aktiviert und kurbeln die Produktion von sogenannten Zytokinen an. Zytokine sind Entzündungsbotenstoffe, die dann letztlich die Hautreaktionen hervorrufen. Damit die T-Zellen diesen Zytokin-Produktionsprozess in Gang setzen können, brauchen sie Calcineurin.
Eine äußere Behandlung mit Pimecrolimus-Creme (z.B. Douglan®, Elidel®) kommt bei leichter oder mittelschwerer Neurodermitis in Betracht.
Anwendung bei Kindern
Darf der Wirkstoff Pimecrolimus (Elidel®) auch schon bei Kindern angewandt werden?
Ja. Pimecrolimus (Elidel®) ist ein antientzündlicher Wirkstoff, der als 1 %ige Creme zur Verfügung steht und bei leichter bis mittelschwerer Neurodermitis bereits ab dem 2. Lebensjahr eingesetzt wird.
Alternative zu Kortison
Bei Kindern wird Pimecrolimus (Elidel®) vorwiegend dann angewendet, wenn eine Behandlung mit topischen Kortikosteroiden (äußerlich aufzutragenden Kortison-Präparaten) entweder nicht angebracht oder nicht möglich ist.
Gründe, die den Einsatz von Elidel® rechtfertigen:
- Anwendung im Gesicht, am Hals, Genitalbereich und in den Körperfalten (da eine ggf. längere Therapiedauer in diesen Problemregionen mit topischem Kortison nicht empfehlenswert ist)
- bestehende Unverträglichkeit gegenüber äußerlichen Kortikosteroiden
- mangelnde Wirksamkeit bereits eingesetzter Kortison-Präparate
Übrigens, ein leichtes Wärmegefühl im Bereich der behandelten Haut ist eine typische, ungefährliche Nebenwirkung des Medikaments. Sie geht rasch vorüber und tritt meist auch nur am Anfang der Behandlung auf.
Quellen:
- Kahle C. Pimecrolimus. www.gelbe-liste.de.
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