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Febuxostat (Adenuric): Wirkung und Nebenwirkungen

Was bewirkt Febuxostat (Adenuric®) bei Gicht? Und welche Nebenwirkungen können auftreten? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Basiswissen

Was für ein Medikament ist Febuxostat (Adenuric®)?

Febuxostat (Adenuric®) ist ein Gichtmedikament ähnlich wie Allopurinol. Es wird zur Prophylaxe von Gichtanfällen gegeben, wenn sich bereits Harnsäurekristalle abgelagert haben. Seit 2010 ist es auf dem Markt.

Wirkung

Wie wirkt Febuxostat (Adenuric®)?

Mediziner unterscheiden bei der Therapie der Gicht die Behandlung eines akuten Anfalls einerseits sowie Dauertherapie und Prophylaxe von weiteren Anfällen andererseits. Hierbei gilt es, Harnsäurewerte unter 6 mg/dl zu erreichen.

Weniger Harnsäure mit Adenuric®

Wenn sich Harnsäurekristalle akut in einem Gelenk wie zum Beispiel dem Großzeh ablagern und eine akute Entzündungsreaktion auslösen, sprechen Ärzte von einem Gichtanfall. Er ist sehr schmerzhaft und wird zunächst mit sogenannten Antiphlogistika (schmerz- und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Naproxen) oder Medikamenten wie Colchicin oder Kortison behandelt.

Damit in Zukunft weitere Attacken vermieden werden, muss der Harnsäurespiegel im Blut reduziert werden. Hier kommen Arzneimittel wie Allopurinol oder Febuxostat (Adenuric®) zum Einsatz. Beide hemmen die Neubildung von Harnsäure und senken ihr Level im Blut. Alternativ gibt es auch Medikamente, die die Ausscheidung dieses Stoffes über die Niere fördern, hierzu gehören Benzbromaron und Probenecid.

Gut verträglich

Febuxostat ist ebenso wie Allopurinol ein sogenannter Xanthinoxidase-Inhibitor. Wenngleich sie sich chemisch unterscheiden, blockieren sie beide dasselbe Enzym (Xanthinoxidase), das der Körper für die Bildung von Harnsäure benötigt.

Im Vergleich zum Allopurinol hat Adenuric® den Vorteil, auch bei leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung und unabhängig vom Alter gegeben werden zu können. Insgesamt scheint es etwas besser verträglich zu sein als sein Vorgänger Allopurinol. Bei Menschen mit koronarer Herzerkrankung oder Herzschwäche sollte es aber nicht beziehungsweise nur mit großer Vorsicht eingesetzt werden.

Febuxostat kann schon während eines akuten Gichtanfalls überlappend mit der Akuttherapie eingenommen werden. Die Dosis beträgt anfangs einmal täglich 80 mg und kann im Verlauf auf 120 mg gesteigert werden, sollte sie nicht ausreichen. Bei schwerer Nieren- oder Lebererkrankung und in Kombination mit den Medikamenten Azathioprin und Mercaptopurin dürfen Mediziner das Mittel allerdings nicht verschreiben.

Für wen Adenuric® in Frage kommt

Laut den aktuellen Behandlungsleitlinien hat Adenuric® ein günstiges Wirkungs-Nebenwirkungs-Profil und stellt eine Therapieoption dar, wenn Allopurinol nicht vertragen wird, das Therapieziel "Harnsäurewerte < 6mg/dl" nicht erreicht wird oder eine leicht bis mittelgradig eingeschränkte Nierenfunktion besteht. Noch ist es relativ teuer und kostet im Vergleich zu den Allopurinolgenerika circa zehnmal so viel.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen kann Febuxostat (Adenuric®) haben?

Zu den typischen Nebenwirkungen von Febuxostat (Adenuric®) gehören:

Da Febuxostat zu einem gewissen Grad die Leberwerte beeinträchtigen kann, müssen Mediziner diese vor und unter der laufenden Therapie kontrollieren. Auch die Schilddrüsenwerte können sich verändern und sollten im Verlauf abgenommen werden.

Andere Nebenwirkungen

Daneben sind unter Adenuric® Hautreaktionen mit Juckreiz, Nesselbildung oder Exanthemen (Ausschlag) möglich, schwerwiegende Hautreaktionen wurden bisher jedoch nicht beschrieben. Prinzipiell ist noch eine Vielzahl weiterer Nebenwirkungen von Muskelkrämpfen bis hin zu Veränderungen der Cholesterinwerte möglich. Diese Probleme treten aber eher selten auf.

Insgesamt wird Febuxostat gut vertragen. Es gibt jedoch Vorerkrankungen, bei denen das Medikament nicht gegeben werden darf. Dazu gehören:

  • schwere Nierenfunktionseinschränkung
  • schwere Leberfunktionseinschränkung
  • koronare Herzkrankheit und Herzschwäche

Vorsicht bei Herzerkrankungen

Bevor Adenuric® auf den Markt kam, mussten einige Zulassungsstudien durchgeführt werden. Im Raum stand die Frage, inwiefern das neue Medikament möglicherweise mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall einhergeht. Bisher hat sich die Frage nicht vollständig geklärt, weitere Daten zur Sicherheit werden noch erhoben. Die Leitlinien empfehlen daher Adenuric® aktuell bei koronarer Herzkrankheit oder dekompensierter Herzschwäche nicht.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Karow T, Lang-Roth R. Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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