Eine Operation erfolgt nur bei schweren Muskelverletzungen. Ein Muskelfaserriss dagegen wird konservativ behandelt. Das bedeutet: Schonung, Hochlagerung, Kühlung und ein Kompressionsverband. Medikamente helfen zusätzlich gegen die Schmerzen.
Normalerweise erholt sich der Muskel durch diese Maßnahmen abhängig vom Schweregrad der Verletzung nach ein paar Wochen wieder vollständig. Dabei sollte die Belastung im Verlauf des Heilungsprozesses mit entsprechendem Training, Gymnastik und Physiotherapie nach und nach wieder gesteigert werden.
Direkte und indirekte Muskelverletzungen
Eine Operation ist nur bei schweren Muskelschädigungen notwendig. Ein Muskelfaser- oder auch Muskelbündelriss gehört nicht dazu. Es gibt verschiedene Schweregrade von Muskelverletzungen, die nach dem langjährigen Mannschaftsarzt der deutschen Fußballelf Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in vier Typen unterteilt werden. Außerdem werden direkte von indirekten Verletzungen unterschieden.
Ein Muskelfasserriss entsteht durch eine indirekte Belastung, indem der Muskel überdehnt wird. Direkte Schädigungen dagegen sind zum Beispiel Kontusionen (Prellungen). Dabei wirkt eine stumpfe Kraft direkt auf den Muskel ein und schädigt ihn an Ort und Stelle. Auch eine Lazeration, also eine Zerreißung des Muskels durch einen spitzen oder scharfen Gegenstand zählt zu den direkten Muskelverletzungen.
Wenn der komplette Muskel gerissen ist
Bei solchen direkten Schädigungen der Muskulatur ist manchmal der Griff zum Skalpell nötig. So wird beispielsweise ein ausgedehntes Hämatom (Bluterguss), das bereits verhärtet ist und sich nicht mehr von alleine zurückbildet, operativ beseitigt. Es kann infolge einer schweren Prellung entstehen.
Außerdem wird eine hochgradige Muskelverletzung wie ein kompletter Muskelriss oder Sehnenausriss operiert, wenn sich die Muskelenden so weit voneinander entfernt haben, dass sie nicht mehr spontan zusammenwachsen können und ein Funktionsverlust mit dauerhafter Einschränkung der Bewegung droht. Die Naht sollte dann möglichst bald nach dem Trauma erfolgen.
Derart ausgeprägte Verletzungen sind aber zum Glück selten. Gerade bei Hobbysportlern sind sie eher die Ausnahme. Viel häufiger sind Muskelzerrungen oder allenfalls Risse einzelner Muskelfasern oder -bündel.
Typische Beschwerden
Übrigens: Einen richtigen Muskelriss oder eine gesprengte Sehne bemerkt man an einem schlagartigen, dumpfen Schmerz. Die Muskelkraft bricht sofort weg, was meist einen Sturz zur Folge hat. Ein Muskelfaser- oder Muskelbündelriss verursacht dagegen einen stichartigen, spitzen bzw. scharfen Schmerz. Auftreten und Laufen sind unter Umständen aber noch möglich. Eine Zerrung äußert sich eher krampfartig. Bei zunehmender Belastung verhärtet sich der Muskel.
Es sind 4 Wochen vergangen, und ich bin fertig mit der Welt. So lange hat man mich jetzt hingehalten. Nun habe ich einen Termin im Krankenhaus, ob OP oder nicht. Kann der Schaden operativ noch behoben werden?
Ich brauche meine Muskeln ja noch, da ich noch arbeite.
ob eine Operation Sinn macht oder nicht kann man aus der Ferne und ohne die genaue Krankengeschichte zu kennen, nicht sagen. In die Entscheidung für oder gegen eine Operation fließen viele Faktoren mit ein, sprechen Sie daher mit dem behandelnden Arzt, insbesondere wenn Sie Fragen zu Therapiealternativen haben. Wir wünschen Ihnen eine gute Besserung und schnelle Genesung