Die frontotemporale Demenz ist eine Spezialform der Demenz. Sie hat nichts mit Alzheimer zu tun. Sie trägt ihren Namen, weil hier vor allem Nervenzellen in den Gehirnarealen der Stirn (medizinisch: frontal) und der Schläfen (temporal) zugrunde gehen. Die Symptome sind letztlich aber so ähnlich wie bei anderen Demenz-Formen.
Zahlreiche altbekannte Medikamente getestet
Was man schon seit einiger Zeit weiß: Bei der frontotemporalen Demenz fehlt es an einem bestimmten Stoff, der die Nervenzellen vor Schäden schützt: Progranulin. Vor diesem Hintergrund wurden von einem Wissenschaftler-Team der Ludwig-Maximilians-Universität München zahlreiche bekannte Arzneistoffe darauf geprüft, ob sie Progranulin vielleicht wieder auf Trab bringen.
Und tatsächlich hat man drei solcher Wirkstoffe gefunden: Bepridil (eigentlich gegen Angina pectoris), Amiodaron gegen Herzrhythmusstörungen und das Malariamittel Chloroquin. Letzteres erwies sich in den Laborversuchen als am aussichtsreichsten. Nun soll Chloroquin in weiteren Tests intensiver erprobt werden.
Quellen:
- Journal of Neuroscience, DOI:10.1523/JNEUROSCI.5757-10.2011