Die Erfolgsaussichten, dass der Harnblasentumor nach der Therapie nicht mehr zurückkommt, hängt von vielen Faktoren ab. Hierzu zählen:
- der Entartungsgrad bzw. Bösartigkeit der Zellen (Grading)
- die Ausbreitung des Tumors (TNM-Klassifikation)
So ist z. B. für einen Krebs, der nur oberflächlich in der Blase wächst und dessen Zellen nur gering entartet sind, die Heilungschance besser als bei einem Tumor, der schon tief in die Harnblase eingedrungen ist, sehr bösartig ist oder schon in Lymphknoten bzw. in andere Organe gestreut hat.
Quellen:
- Manski, D. (2019): Urologielehrbuch.de, 14. Aufl., Stadtbergen, Deutschland: Manski, Dr. Dirk.
- Schmelz, H.U. Sparwasser, C & Weidner, W. (2014): Facharztwissen Urologie, 3. Aufl., Heidelberg, Deutschland: Springer.
- Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms (S3-Leitlinie) (2020). Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). AWMF-Registernr.: 032/038OL [online] www.register.awmf.org.
- Apogepha. Patientenpass Mitomycin. [online] www.apogepha.de.
- Medac. Gebrauchsinformation: Information für Anwender-BCG-medac® (2010). [online] www.portal.dimdi.de.
- Trojan, L. Zystektomie mit Ileum-Conduit (Totale Blasenentfernung mit künstlichem Urinausgang) (2019). [online] www.urologie.umg.eu.
- Padcev® (Enfortumab-Vedotin):Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. [online] www.ema.europa.eu.
Ja, eine radikale Blasenentfernung ist grundsätzlich auch bei einem 78-jährigen Mann mit Herzschrittmacher möglich, aber nur nach sorgfältiger Abwägung aller individuellen Risiken und unter enger ärztlicher Überwachung.
Der Herzschrittmacher allein ist kein automatischer Ausschlussgrund. Entscheidend ist, wie gut das Herz unter Belastung funktioniert. Eine präoperative kardiologische Beurteilung ist essenziell.
Begleiterkrankungen: Diabetes, COPD, Niereninsuffizienz etc. beeinflussen die Operationsfähigkeit erheblich.
Eine Entscheidung sollte gemeinsam von Urologen, Kardiologen, Anästhesisten und Onkologen getroffen werden.
Eine Zweitmeinung zur Risikoabschätzung kann sehr sinnvoll sein.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn