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Das ist eine sehr wichtige und gute Frage, auf die es allerdings keine pauschale Antwort gibt. Da uns aber durchaus bewusst ist, wie sehr die Betroffenen die Frage nach der voraussichtlichen Lebenszeit umtreibt, wollen wir Ihnen hier möglichst genaue Informationen zu diesem Thema geben.

Lebenszeit beim Blasenkrebs: Viele Aspekte spielen eine Rolle

Die Prognose beim Harnblasenkarzinom ist abgängig von zahlreichen individuellen Faktoren. Hierzu zählen u. a.

  • der Entartungsgrad der Zellen (das bedeutet, wie sehr ähneln sie noch dem normalen Blasengewebe und kann als "Grading" dem Arztbrief entnommen werden),
  • die Größe, Lokalisation und Anzahl der Blasentumore und
  • die TNM-Klassifikation (= Eindringtiefe des Krebses (T), Vorliegen eines Lymphknotenbefalls (N) und/oder von Metastasen (M)).

Glücklicherweise wird der Tumor bei 75 % der Erkrankten in einem sehr frühen Stadium entdeckt (Stadien Ta, T1, CIS), was gute Chancen für eine Heilung mit sich bringt – insbesondere, wenn der Entartungsgrad gering ist (Low Grade oder G1).

Überlebenszeit anhand vom Krankheitsstadium

Wir haben einige beispielhafte Daten für Sie zusammengestellt, welche die Überlebenszeit in unterschiedlichen Tumorstadien (nach erfolgter Standardtherapie) aufzeigen und hoffen, dass dies dabei hilft, Ihre Fragen zu beantworten:

  • Harnblasenkarzinom Ta mit hochgradiger Entartung (Grading: High Grade oder G3), ohne Lymphknoten- oder Organmetastasen: Über 60 % der Erkrankten sind nach 15 Jahren am Leben.
  • Harnblasenkarzinom T1 mit kaum entarteten Zellen (Grading: Low Grade oder G1): Nach fünf Jahren leben noch 85 % der Betroffenen.
  • Harnblasenkarzinom CIS: Trotz Behandlung überleben 20 % nicht die nächsten acht Jahre.
  • Tumorstadium T2 ohne Lymphknoten- und Organmetastasen: Zehn Jahre nach der Diagnose sind 80 % der Erkrankten am Leben, ohne dass sich zwischenzeitlich ein Rückfall ereignet hätte.
  • Blasenkarzinom im Stadium T3 ohne eine Ausbreitung des Krebses auf Lymphknoten oder andere Organe: Eine Überlebenszeit von zehn Jahren ohne erneute Krebserkrankung erreichen 60 % der Betroffenen.
  • Sollte bereits ein T4-Stadium vorliegen, sich der Tumor aber noch nicht auf die benachbarten Lymphknoten ausgedehnt haben, überleben knapp 50 % der Personen die folgenden zehn Jahre, ohne einen Krebsrückfall zu erleiden.
  • Nach einer Blasenentfernung versterben 20 % der Behandelten bei einem Stadium T2 und 80 % bei Lymphknotenmetastasen innerhalb der nächsten fünf Jahre.
  • Bei einem Harnblasenkarzinom mit Absiedelungen in anderen Organen ist die Prognose leider nicht gut. Durchschnittlich wird in einem derart fortgeschrittenem Tumorstadium mithilfe einer Chemotherapie eine Überlebenszeit von 14 Monaten erzielt. Ohne die zytotoxische Behandlung liegt die Lebenserwartung bei sechs bis neun Monaten.

Fazit

Eine Aussage à la „ Sie haben noch x Jahre zu leben“ ist unserer Meinung nach nicht möglich. Es sind zu viele Faktoren bei einer Blasenkrebserkrankung zu berücksichtigen.

Auch wenn einige der Zeitangaben insbesondere bei einer weit fortgeschrittenen Erkrankung alles andere als ermutigend sind, sollten Sie bitte Folgendes bedenken: Es handelt sich hierbei nur um Durchschnittswerte. Ausreißer nach oben sind durchaus möglich, bei denen die Betroffenen besser auf eine Therapie ansprechen als zunächst gedacht.

Zudem werden laufend neue Therapiestrategien entwickelt, welche die Überlebensdauer verlängern. Selbst beim fortgeschrittenen Blasenkrebs gibt es heute diverse Chemo- und Immuntherapien, durch die wertvolle Lebenszeit gewonnenen werden kann und zwar möglichst ohne eine Einschränkung der Lebensqualität.

Quellen:

  • Manski, D. (2019): Urologielehrbuch.de, 14. Aufl., Stadtbergen, Deutschland: Manski, Dr. Dirk.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
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Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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