Menschen mit Asthma – kleine wie große – leiden im Sommer bei Ozon-Alarm häufiger als sonst unter Atemnot und Asthmaanfällen. Kinder mit Asthma bekommen sogar schon bei Werten unterhalb der Informationsschwelle deutlich schlechter Luft. Auch Pollenallergiker sind betroffen: An ozonreichen Tagen genügen schon kleinste Pollenmengen, um eine allergische Reaktion auszulösen.
Der Grund: Ozon macht Allergene (Allergie-auslösende Fremdstoffe, z.B. Pollen) aggressiver und reizt dadurch die Atemwege zusätzlich.
Ozon schädigt die Lunge
Der größte Teil des eingeatmeten Ozons marschiert geradewegs tief in die Lunge hinein. Auf seinem Weg durch die Bronchien sorgt es dafür, dass die bronchiale Muskulatur sich noch stärker zusammenzieht und die Atemwege sich weiter verengen. In den Lungenbläschen greift das Reizgas außerdem die Zellmembranen an und bildet sogenannte freie Radikale, die die Zellen schädigen. Die Folge: Die Leistungsfähigkeit der Lunge sinkt.
Verhalten bei Ozonwarnung
Wenn Sie bei erhöhten Ozonwerten verstärkt unter Atemnot leiden, sollten Sie sich nachmittags wenig im Freien aufhalten und erst recht keinen Sport draußen treiben. Asthmakranke Kinder sollten dann auf jeden Fall drinnen spielen, da Kinder ohnehin stärker auf Ozon reagieren. Achten Sie auch auf die aktuellen Hinweise in Radio, Zeitung und Internet.
Quellen:
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma 2023. Stand 2023. Online unter www.awmf.org.
- Keller R. Asthma und Ozon [Asthma and ozone]. Schweiz Rundsch Med Prax. 1992 Nov 3;81(45):1366-9. German. PMID: 1439419.