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Als besonders „gesund“ gelten tanninreiche Rotweine. Das Prädikat des gesündesten Weins kann sich dabei wohl der Tannat anheften – zumindest wenn man eine Auswertung der wissenschaftlichen Fachartikel zu Rate zeiht.

Auf die Polyphenole kommt es an

Die eher seltene Rebsorte Tannat enthält besonders viele Procyanidine. Die gehören wiederum zu den Polyphenolen und sind auch unter dem Kürzel OPC (oligomere Procyanidine) bekannt. Den Polyphenolen und speziell den OPC werden von der Wissenschaft eine ganze Palette gesundheitsfördernder Wirkungen zugeschrieben. In ausreichend hoher Konzentration gelten sie unter anderem als entzündungshemmend, gefäßerweiternd und blutdrucksendend.

Allerdings sollte man nie aus dem Blick verlieren, dass der Wein nicht nur Polyphenole enthält, sondern auch Alkohol. Und der wirkt ab einer gewissen Menge definitiv ungesund.

Seltene Rebsorte in traditioneller Verarbeitung

Zurück zum Tannat-Phänomen: Werden die Trauben im traditionellen Verfahren angebaut und etwa 4 Wochen lang mit Schalen und Kernen gekeltert, bleibt das Procyanidin im größtmöglichen Maße im Rebsaft enthalten. Anschließend braucht dieser sehr tanninreiche, farbintensive und kräftige Rotwein noch etliche Monate bis zur Trinkreife.

Praktiziert wird dieses Vorgehen vermutlich nur in zwei kleinen Anbaugebieten: im südwestfranzösischen Département Gers und in der Provinz Nuoro auf Sardinien. Zumindest haben dort britische Forscher vor Jahren den höchsten Polyphenol-Gehalt im Wein gefunden. Und festgestellt, dass dieser gesundheitlich interessante Parameter von Anbaugebiet zu Anbaugebiet variiert.

Hohe Langlebigkeit in den Anbaugebieten

Die Wissenschaftler testeten das Traubenerzeugnis an endothelialen Zellen, mit denen unsere Arterien ausgekleidet sind. In den Weinen aus Gers und Nuoro fanden sie Procyanidin-Konzentrationen, die teilweise 5- bis 10-mal höher waren als in australischen, südafrikanischen oder US-amerikanischen Produkten.

Gleichzeitig sind die beiden Gegenden für die Langlebigkeit ihrer Bewohner bekannt. Was liegt da näher, als einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Tannin-Weinen und einer guten Gesundheit, sprich Lebenserwartung, zu vermuten. Das haben die Forscher getan und im höchst renommierten Fachblatt Nature publiziert. Seitdem weiß es die Weltöffentlichkeit.

Quellen:

  • Corder, R., Mullen, W., Khan, N. et al. Red wine procyanidins and vascular health. Nature 444, 566 (2006). https://doi.org/10.1038/444566a

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Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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