Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Welcher Sonnenschutz wirkt besonders schnell und welcher Lichtschutzfaktor ist empfehlenswert? Und wie lässt sich die Hautbräune möglichst lange bewahren? Mehr zu diesen Themen lesen Sie in diesem Beitrag.

Basiswissen

Kann ich in der Sonne bleiben, so lange meine Haut nicht gerötet ist?

Nein. Zumindest dürfen Sie sich nicht allein darauf verlassen, was Sie sehen. Auch wenn die Haut noch keine Anzeichen von Sonnenbrand zeigt, kann es nämlich bereits höchste Zeit sein, den Schatten aufzusuchen.

Zur Erklärung: Die Haut reagiert auf Sonneneinstrahlung zeitverzögert. Erst 4 bis 6 Stunden nach dem Sonnenbad ist ein Sonnenbrand sicht- und spürbar – am stärksten sind die Beschwerden sogar erst nach 12 bis 36 Stunden. Daher: je kürzer die Sonneneinstrahlung, desto besser.

Sonnenschutz

Wie oft sollte man Sonnencreme auftragen?

Das kommt natürlich darauf an, wie lange Sie sich in der Sonne aufhalten. Und wo Sie sich befinden, wie intensiv also die Sonnenstrahlen sind. Eine Pauschalempfehlung gibt es nicht, außer, im Zweifel lieber vorsichtiger zu sein.

Tragen Sie bei längerem Aufenthalt im Freien mehrmals am Tag ein Sonnenschutzmittel auf – und zwar rund 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad. Aber auch im Schatten und unter einer Wolkendecke ist häufig ein Sonnenschutz notwendig.

Zweiter wichtiger Tipp: Gehen Sie vernünftig mit dem Thema Braunwerden um, verlassen Sie sich also nicht nur auf Ihre Sonnencreme, sondern auch auf eine gesunde Dauer des Sonnenbadens. Konkreter: Wer sich in den ersten Urlaubstagen von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr in die Sonne packt, darf sich auch bei Sonnencremes mit astronomisch hohen Sonnenschutzfaktoren nicht beschweren, wenn es schief geht.

Sonnenschutz: Was muss ich wissen?

Sonnencreme: Welcher Lichtschutzfaktor ist der richtige?

Bei der Wahl des Lichtschutzfaktors ist zunächst der Hauttyp zu berücksichtigen. Hauttyp I benötigt einen sehr hohen Lichtschutzfaktor, Hauttyp IV braucht mindestens einen Basisschutz.

Hinzu kommt aber die sonnenbrandwirksame Bestrahlungsstärke der Sonne (UV-Index), die an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten mehr oder weniger hoch sein kann (Werte von 0 bis 11). Je höher der UV-Index, desto höher die Sonnenbrandgefahr.

Beim Deutschen Wetterdienst erfahren Sie den aktuellen UV-Index in Ihrer Urlaubregion (www.uv-index.de). Generell gilt: Je höher der Lichtschutzfaktor, desto besser sind Sie geschützt. Lassen Sie sich im Zweifelsfall in der Apotheke beraten.

Welcher Sonnenschutz wirkt besonders schnell?

Alle Sonnenschutzprodukte mit mineralischem Lichtschutz (z.B. mit Titanoxid) wirken besonders schnell, da bei ihnen die Schutzwirkung sofort einsetzt.

Die normalerweise einzuhaltende Wartezeit von 20-30 Minuten zwischen Eincremen und Sonnenschutz entfällt daher.

Braucht man in Nordeuropa überhaupt Sonnencreme?

Klares Ja. Auch wenn es im Norden durchschnittlich kühler ist als im Süden: Die verringerte Ozonschicht über der Arktis und Nordeuropa sorgt derzeit dafür, dass im Norden bereits im Frühjahr die UV-Strahlung so stark ist wie sonst im Hochsommer.

Schon nach Minuten kann ein Sonnenbrand entstehen. Daher ist auch in nördlicheren Gefilden ein richtiger Sonnenschutz wichtig. Viele langfristig bedenkliche Sonnenbrände entstehen nur deshalb, weil die nord- und mitteleuropäische Sonneneinstrahlung nicht für voll genommen wird. Ein vermeidbarer Fehler.

Braun werden

Warum werden wir braun?

Wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, verdickt sich die obere Hornschicht der Haut und bildet die sogenannte Lichtschwiele als Schutzschicht.

Diese reduziert die einfallenden UVB-Strahlen. Dringen die UV-Strahlen in die tieferen Hautschichten ein, kommt es zu einer erhöhten Melaninbildung der Haut. Das Pigment Melanin legt sich sozusagen als „Schutzkappe“ über den Zellkern – die Haut wird braun. v Das heißt: Wird die Haut dunkler, können nicht mehr so viele UV-Strahlen durch die Haut eindringen. Indem die Haut braun wird, schützt sie sich selbst gegen die gefährlichen UV-Strahlen. Die braune Schutzschicht verhindert somit die Schädigung tieferer Hautschichten.

Schön braun ohne Gesundheitsrisiko: Tipps und Hinweise

Wie braun kann man werden?

Wie braun man werden kann, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und genetisch festgelegt. Prinzipiell hat jeder Mensch eine bestimmte Grundmischung von Farbstoff (Melanin) im Körper. Zwischen zwei Arten von Melanin kann unterschieden werden:

  • Das Eumelanin: ist braun bis schwarz und bestimmt hauptsächlich die Hautfarbe.
  • Das Phäomelanin ist rötlich gelb und ist in erster Linie bei hellen Hauttypen zu finden.

Je höher der Eumelanin Anteil in der Haut ist, umso brauner kann ein Mensch werden.

Was kann man tun, um länger braun zu bleiben?

Normalerweise werden die obersten Hornzellen, in der das farbige Pigment Melanin steckt, nach genau vier Wochen erneuert. Wer den 30-Tage-Zyklus der Haut überlisten möchte, kann Folgendes dagegen unternehmen:

  • Rückfettende Pflegeprodukte verwenden: Je geschmeidiger und durchfeuchteter die Haut, desto langsamer verläuft ihr natürlicher Erneuerungsprozess. Das heißt: Damit man länger braun bleibt, ist es wichtig, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen.
    • Geeignet sind rückfettende Pflegeprodukte (wie Öl-Wasser-Emulsionen, After-Sun-Lotionen) die den Feuchtigkeitsverlust nach einem Sonnenbad ausgleichen können und den Säureschutzmantel der Haut schonen.
    • Pflegeprodukte mit Aloe vera, Shea-Butter oder Jojobaöl sind eine Möglichkeit, um die Feuchtigkeitsdepots der Haut wieder aufzufüllen.
    • Thermalwasser, Squalan oder Ceramide wirken zusätzlich nährend und pflegend.
  • Die Haut nicht reizen: Heißes Duschen, Saunagänge, salziges Meerwasser, Chlorwasser und alkoholhaltige Pflegeprodukte können den Erneuerungsprozess der Haut beschleunigen, denn sie reizen die Haut zusätzlich und trocknen sie aus. Ebenfalls verzichten sollte man auf Peelings, mit denen die Bräune quasi weggerubbelt wird.
  • Genügend trinken: Die Haut sollte auch von innen mit ausreichen Feuchtigkeit versorgt werden. Wer täglich 1,5 bis 2 Liter am Tag trinkt, sorgt für eine bessere Durchblutung der Haut. Besonders geeignete Durstlöscher sind: Mineralwasser, Fruchtschorlen oder ungesüßte Kräutertees.
  • Vitaminreich essen: Eine gesunde, vitamin- und ballaststoffreiche Kost kann dabei helfen, die Qualität der Haut zu verbessern. Bevorzugen sollte man Lebensmittel, die viel Karotin oder Kupfer enthalten. Denn sie regen die Melaninproduktion an. Kupfer ist zum Beispiel in Fisch, Nüssen und Kakao enthalten. Karotin in Karotten, Mangos, Aprikosen, Spinat, Brokkoli und Tomaten.
  • Schonend bräunen: Für lang anhaltende und gesunde Bräune sollte man sich unbedingt in den Schatten legen und die Haut „schonend“ bräunen. Wer hingegen einen Sonnenbrand riskiert, trägt dazu bei, dass sich die Haut umso schneller wieder erneuert – und die Bräune ist nach einigen Tagen dahin.
  • Selbstbräuner verwenden: Wer will, kann auch mit Selbstbräuner nachhelfen. Dabei werden die Hautzellen in einer chemischen Reaktion – durch die färbenden Stoffe Dihydroxyaceton (DHA) und Erythrulose – dunkel gefärbt.

Wissenswertes

Warum wird die Haut in der Sonne oft fleckig?

Beim Sonnenbaden können einige Hautpartien intensiver braun werden als andere. Das liegt daran, dass die Haut je nach Körperregion unterschiedlich dick ist. Generell gilt: Je dicker die Haut, desto langsamer wird sie braun. Außerdem sind die Melanin-produzierenden Zellen (Melanozyten), die den Hautfarbstoff bilden, nicht gleichmäßig verteilt, weshalb die Haut unterschiedlich braun wird.

Auch die "Pille" kann schuld ein

Hautreizungen (z.B. Reizung durch Sonnenbestrahlung) sind die häufigste Ursache, weshalb Hautflecken entstehen. Aber auch Entzündungen wie beispielsweise Akne, Verletzungen oder Allergien und die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. die Anti-Baby-Pille) können zu einer Überpigmentierung führen. Kommt Sonnenlicht dazu, werden die Flecken dunkler und deutlich sichtbar.

Ursache für die Hyperpigmentierungsreaktion sind in allen Fällen übereifrige Zellen in der Oberhaut, die als Schutz vor den gefährlichen UV-Strahlen unterschiedlich viel Melanin erzeugen. Zudem liegt bei manchen Menschen eine gewisse Veranlagung zu solchen Hyperpigmentierungsreaktionen vor.

Fleckige Hautstellen können einzeln oder auch an mehreren Stellen gleichzeitig auftreten. Häufig entstehen sie am Handrücken, an den Unterarmen und im Gesicht. Je nach Form können sie in Symmetrie, Größe, Farbe und Ausprägung variieren.

Negative Effekte der Sonne: ältere Haut und unschöne Flecken

Warum sehen Menschen, die sich viel in der Sonne aufhalten, schneller alt aus?

Besonders die langwelligen UV-A-Strahlen des Sonnenlichts beschleunigen die Hautalterung und die Faltenbildung. Sie dringen tief in die Lederhaut ein und schädigen dort die Kollagen- und Elastinfasern.

Da die UV-A-Strahlen auch in Solarien eingesetzt werden, macht Bräunen im Solarium auch nicht jünger. Und was die Wenigsten wissen: UV-A-Strahlen durchdringen Glas.

Stimmt es, dass Parfüms und manche Medikamente sich nicht mit der Sonne vertragen?

Ja, das stimmt. Es gibt Menschen, bei denen die Kombination aus "Fremdstoff" und Sonne sich äußerst unangenehm auswirkt. Parfüms können dann zum Beispiel zu einer bleibenden Pigmentierung der Haut an den parfümierten Körperstellen führen. Das gleiche gilt für Kosmetika und Deodorants.

Auch bestimmte Arzneimittel (z.B. manche Antibiotika, Herz-Kreislauf-Medikamente, Johanniskraut) vertragen sich nicht mit der Sonne, weil sie die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlen erhöhen. Bereits nach kurzer Zeit können sonnenbrandartige Symptome auftreten. Klären Sie vor dem Urlaub mit dem Arzt, ob Ihre Medikamente „sonnentauglich“ sind.

Quellen:

  • Leitlinie „Dermokosmetischer Sonnenschutz". Herausgeber: Gesellschaft Dermopharmazie e.V. www.gd-online.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen


 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

mehr Informationen


 
Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

mehr Informationen