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Sildenafil (Viagra): Wirkung und Nebenwirkungen

Was für ein Arzneimittel ist Sildenafil (Viagra®)? Wie wirkt das Präparat bei Potenzproblemen? Und was sollte man bei der Einnahme beachten? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Basiswissen

Was für ein Wirkstoff ist Sildenafil (Viagra)?

Sildenafil gehört zu den sogenannten selektiven Phosphodiesterasehemmern. Sehr viel bekannter ist der Wirkstoff unter seinem Handelsnamen Viagra®.

Aber auch andere Präparate enthalten Sildenafil; hierzu gehören u.a.:

  • Sildaristo®
  • Arifil®
  • Silda®
  • Sildenafil-Generika®
  • Duraviril®

Wirkung

Worauf beruht die Wirkung von Sildenafil?

Sildenafil führt über einen recht komplexen Wirkmechanismus zu einer Durchblutungssteigerung im Penis und das wiederum zu einer verbesserten Erektionsfähigkeit. In Studien war das Medikament bei 70% der behandelten Männer erfolgreich, sprich, sie konnten für die Dauer des Geschlechtsaktes ihre Erektion halten. Aber auch Viagra® wirkt nur, wenn eine sexuelle Stimulierung vorliegt.

Anwendung

Worauf muss man bei der Einnahme von Sildenafil achten?

Sildenafil, den meisten besser bekannt unter dem Handelsnamen Viagra®, sollte spätestens eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Man kann die Tablette im Zweifel ruhig auch ein wenig früher schlucken, denn die Wirkung hält 4-5 Stunden an. In dieser Wirkphase ist die Erigierfähigkeit des Penis erhöht, soweit das Medikament anschlägt.

Wichtig ist, dass Viagra® lieber nicht unmittelbar nach einer Mahlzeit eingenommen werden sollte. Denn dadurch kann die Wirkung erheblich beeinträchtigt werden. Und ebenfalls wichtig zu wissen: Es gibt weder bei Viagra® noch bei ähnlichen Potenzmitteln (Cialis®, Levitra® ) eine 100%ige Wirkgarantie. Bei 10-30% der Männer führt die Einnahme nicht zum gewünschten Erfolg.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Sildenafil (Viagra) auftreten?

Auch wenn Viagra® zeitweise in den Medien behandelt wurde wie eine Livestyle-Wohlfühl-Pille, ist es doch ein Medikament. Und wie die meisten anderen Medikamente auch kann es auch unter dem Wirkstoff Sildenafil zu Nebenwirkungen kommen. Wohlgemerkt: kann. Es muss nicht dazu kommen.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind eine Folge der eigentlich erwünschten Wirkung: nämlich der Gefäßerweiterung und der damit einhergehenden Durchblutungssteigerung. Dazu gehören vor allem Kopfschmerzen, eine Hautrötung mit begleitendem Hitzegefühl am Oberkörper, seltener auch Herzrasen, Nasenbluten oder Sehstörungen. Weitere sehr häufige Nebenwirkungen von Sildenafil sind Durchfall, andere Verdauungsstörungen und Gliederschmerzen.

Bei mehr als 1% der Anwender kommt es außerdem zu:

  • Entzündungen der Nasenschleimhaut oder der Nasennebenhöhlen
  • weitere Erkältungs-Beschwerden wie Schnupfen, Bronchitis, Husten oder Fieber
  • Schwindelgefühle
  • Schlafprobleme
  • Angstgefühle
  • nervöse Erscheinungen wie Zittern, Missempfindungen an der Haut oder Brennen
  • Magensymptome wie Sodbrennen, Magendrücken oder Magenschmerzen

Weitere seltenere Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel. Wichtig ist vor allem, dass Sie – wie bei anderen Medikamenten auch – ein Auge auf neuartige Beschwerden oder Symptome haben und ggf. den Arzt konsultieren, wenn so etwas auftritt. In den meisten Fällen treten solche Nebenwirkungen nicht auf, aber aufmerksam sollten Sie gleichwohl sein.

Wechselwirkungen

Darf man unter Behandlung mit Herzmedikamenten und Blutdrucksenkern Viagra einnehmen?

Meistens ja, allerdings gibt es Ausnahmen. Sie sollten das deshalb in jedem Fall mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen.

Bei Einnahme von Blutdrucksenkern ist eine Behandlung mit Sildenafil (Viagra) möglich, solange es sich um einzelne Medikamente handelt. Bei Einnahme mehrerer blutdrucksenkender Medikamente muss geklärt werden, ob der Abbau des PDE-5-Hemmers eventuell eingeschränkt ist.

Dagegen soll Viagra nicht gegeben werden bei gleichzeitiger Einnahme von Nitraten und Stickstoffmonoxid-Präparaten, die bei Angina pectoris eingesetzt werden. Denn PDE-5-Hemmer können die Wirksamkeit dieser gefäßerweiternden Medikamente bedrohlich verstärken, so dass es zu einem gefährlichen Blutdruckabfall kommen kann und die Durchblutung des Herzens aus diesem Grund zu gering ist.

Warum darf das Potenzmittel Sildenafil nicht zusammen mit Nitratsprays gegen Herzbeschwerden eingenommen werden?

Sildenafil kann den Blutdruck senken. Für Männer mit koronarer Herzkrankheit oder Angina pectoris, die Nitratsprays anwenden, ist Sildenafil deshalb verboten. Denn in der Kombination kann es zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall kommen.

Generell wird Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen und Herzinfarktrisiko von der Einnahme von Phosphodiesterasehemmern wie Sildenafil eher abgeraten.

Quellen:

  • Fachinformation: Viagra® 25 mg, 50 mg, 100 mg Filmtabletten (Sildenafil) (2020). Herausgeber: Pfizer GmbH. www.pfizer.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentare  

# Sildenafil (Viagra)Marion Voigt 19.10.2022 21:54
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Medikament wirklich brauche. Die Nebenwirkungen sind auf jeden Fall schrecklich. Aber ich bin ja nur eine Frau.
Seit August 21 habe ich z.B. den ganzen Tag und jeden Tag Husten (ich habe davon schon fürchterliche Kopfschmerzen), Glieder- und Gelenkschmerzen, Atemnot und Fatigue sowieso. Ich bin sicher, auch schon Long- bzw. Postcovid zu haben. Aber das interessiert niemanden. Ich fühle mich so dermaßen im Stich gelassen!
marion.voigt1@gmx.de
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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