Rilpivirin: Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Montag, 06. März 2023 12:49
Was ist Rilpivirin für ein Medikament? Wie wirkt es gegen HIV? Welche Nebenwirkungen sind möglich? Antworten auf diese Fragen finden Sie im folgenden Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Rilpivirin (Edurant) gegen HIV?
Rilpivirin senkt die Viruslast
Rilpivirin gehört zur Medikamentengruppe der sogenannten Nicht-Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI). Sie hemmen ein bestimmtes Eiweiß der Viren, so dass diese sich nicht mehr so gut vermehren können. Dadurch sinkt die Zahl der Viren im Körper (Viruslast) letztlich.
Edurant® ist seit Anfang 2012 am dem Markt erhältlich. Es wird bei Menschen mit HIV eingesetzt, die bislang noch keine Therapie erhalten haben. Rilpivirin wird dabei mit anderen Wirkstoffen kombiniert. So können die Viren gleich von mehreren Seiten aus angegriffen werden. Es gibt auch bereits fertige Kombinationspräparate (Eviplera® mit den Wirkstoffen Tenofovir, Emtricitabin, Rilpivirin)
Vor allem bei Männern nachweislich wirksam
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat die Präparate bewertet. Als Anhaltspunkt für die Beurteilung der Wirkung dient die sogenannte Viruslast. Dieser Wert bezieht sich auf die Zahl von Virenbestandteilen im Blut und zeigt an, wie aktiv HIV ist.
Die Wirkung ist bei Frauen und Männern unterschiedlich stark: Demnach verringert Rilpivirin als Monopräparat sowie auch in der fixen Kombination mit Emtricitabin und Tenofovir bei HIV-infizierten Männern die Viruslast beträchtlich. Bei Frauen wurde zwar auch eine positive Wirkung ermittelt, die ließ sich aber nicht exakt quantifizieren.
Vorteile hat Rilpivirin bei den Nebenwirkungen, im übrigen ohne Unterschiede bei Frau und Mann.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen kann Rilpivirin haben?
Dennoch können auch unter Rilpivirin unerwünschte Wirkungen eintreten. Am häufigsten (bei 10% oder mehr der Anwender) kommen folgende Beschwerden vor:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schlaflosigkeit
- Übelkeit
Auch manche Blutwerte verändern sich relativ häufig. 1-10 von 100 Betroffenen entwickeln außerdem Depressionen, haben Bauchschmerzen, Mundtrockenheit und weniger Appetit oder bekommen einen Hautausschlag. Auch eine starke, anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) kann auftreten.
Dies alles kann, muss aber nicht passieren. Insgesamt ist Rilpivirin recht gut verträglich.
Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- IQWiG, Nutzenberwertung, Auftrag A12-02