Paroxetin (Seroxat, Tagonis): Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 31. Dezember 2021 12:53
Wie wirkt Paroxetin gegen Depressionen? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Diese Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Paroxetin?
Paroxetin zählt zur Klasse der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Das Wirkprinzip beruht auf einer Erhöhung des Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Genauer gesagt wird nach der Ausschüttung von Serotonin dessen Rückführung in die Zellspeicher blockiert. Daraus resultiert eine stimmungsaufhellende und angstlösende Wirkung.
Paroxetin wird zur Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen, Panikstörungen, sozialen Angststörungen, generalisierten Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt.
Präparate mit Paroxetin sind u.a.:
- Euplix®
- Oxet®
- ParoLich®
- Paroxalon®
- Paroxat®
- Seroxat®
- Tagonis®
- Paroxetin (z.B. von 1 A Pharma®, AZU®, beta®, CT®, STADA®,TAD®, neuraxpharm®, ratiopharm®)
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Paroxetin auftreten?
Wie alle anderen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer kann auch Paroxetin Nebenwirkungen verursachen. Ob es dazu kommt, ist von Person zu Person unterschiedlich, viele Anwender bleiben davon völlig verschont. Aber es ist wichtig, davon zu wissen, um bei unklaren Begleitbeschwerden sofort reagieren zu können und mit dem Arzt zu sprechen.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Paroxetin sind auf der einen Seite Übelkeit und auf der anderen Seite Probleme mit der sexuellen Lust und Potenz. Über 10% aller Behandelten haben mit mindestens einem dieser Probleme zu kämpfen.
Weitere häufige Nebenwirkungen (mehr als 1% aller Behandelten) sind:
- Schwächegefühle, mitunter begleitet von Schwindel oder Zittern
- Appetitlosigkeit
- Verstopfung, aber auch Durchfall
- Erregungszustände, mitunter auch begleitet von Schlafstörungen (vor allem zu Beginn der Einnahme kann es zu ausgeprägter Unruhe kommen)
- Müdigkeit, häufiges Gähnen (teils auch Folge der Schlafprobleme)
- trockener Mund
Auch beim Absetzen kann es zu Begleiterscheinungen kommen
Daneben finden sich im Beipackzettel noch viele weitere, seltenere Nebenwirkungen, die wir hier nicht im einzelnen aufführen. Wann immer Sie Beschwerden entwickeln, die Sie zuvor nicht hatten und die im Zusammenhang mit dem Medikament stehen könnten, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Wichtig zu wissen ist, dass es auch beim Absetzen des Medikaments zu Nebenwirkungen oder genauer gesagt Umstellungssymptomen kommen kann. Dazu gehören vor allem Kopfschmerzen, Schwächegefühle, Angstzustände und Übelkeit. Daher sollten Sie Antidepressiva wie Paroxetin nicht auf eigene Faust "über Nacht" absetzen, sondern lieber in Abstimmung mit Ihrem Arzt stufenweise die Dosis reduzieren.
Wechselwirkungen
Paroxetin gegen Depressionen: Welche anderen Medikamente dürfen dann nicht eingenommen werden?
Das Antidepressivum Paroxetin sollten Sie auf keinen Fall gleichzeitig mit anderen Mitteln gegen Depressionen aus der gleichen Wirkstoffklasse einnehmen. Da Paroxetin zu den sogenannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) gehört, sind also während dieser Zeit andere SSRI tabu.
Auch nicht mit anderen Antidepressiva kombinieren
Auch MAO-Hemmer, eine andere Gruppe von Antidepressiva sind als gleichzeitige Behandlung verboten. Im Prinzip gilt diese Einschränkung für alle anderen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer ebenfalls. Also auch die sollten nicht durch andere Antidepressiva ergänzt werden. Im Falle einer ausbleibenden Wirkung sollten Sie sich generell davor hüten, noch ein anderes Depressionsmittel, das vielleicht noch im Schrank liegt, zusätzlich einzunehmen.
Aufpassen müssen Sie übrigens auch, wenn Sie parallel Gerinnungshemmer einnehmen. Denn in Kombination mit Paroxetin kann dann die Blutungsneigung noch weiter zunehmen.