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Imipramin (Tofranil): Wirkung und Nebenwirkungen

Was ist Imipramin für ein Medikament? Wie wirkt es gegen Depressionen? Welche Nebenwirkungen können eintreten? Im folgenden Beitrag finden Sie Antworten auf diese Fragen zum Antidepressivum Imipramin.

Wirkung

Wie wirkt Imipramin?

Imipramin ist ein Antidepressivum. Es wirkt vor allem stimmungsaufhellend. Das Medikament zählt zu den sogenannten trizyklischen Antidepressiva. Diese Gruppe von Antidepressiva wird schon lange zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Die Wirkung beruht auf einer Steigerung der Konzentration bestimmter Botenstoffe im Gehirn, die u.a. für Stimmung und Antrieb verantwortlich sind.

Imipramin wirkt oft zunächst beruhigend, hat im weiteren Verlauf jedoch eher eine antriebssteigernde Wirkung. Das ist vor allem bei einer sogenannten gehemmten Depression wünschenswert, bei der es Betroffenen schwerfällt, sich zu motivieren und aufzuraffen.

Präparate mit Imipramin sind:

  • Imipramin als Eigenname (Generikum)
  • Tofranil®

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Imipramin auftreten?

Leider wirkt Imipramin nicht besonders zielgenau. Es erhöht zwar die Konzentration von Botenstoffen im Gehirn, die die Stimmung aufhellen; zugleich greift es aber auch an anderen Stellen an und beeinflusst weitere sogenannte Neurotransmmitter. Daher kommt es neben der erwünschten Wirkung manchmal auch zu unerwünschten Nebeneffekten.

Schwindel, trockener Mund und Verstopfung

Häufige Nebenwirkungen, die bei 1-10% der Anwender vor allem zu Beginn der Behandlung auftreten, sind u.a.:

  • Benommenheit
  • Zittern
  • Schwindel
  • Mundtrockenheit
  • verstopfte Nase
  • Schwitzen, Hitzewallungen
  • Sehstörungen
  • Verstopfung

Probleme mit dem Gewicht und beim Sex

Auch am Herzen können sich Nebenwirkungen äußern, beispielsweise in einem schnelleren Herzschlag. Für viele Betroffene unangenehm und einschränkend sind außerdem hormonelle Nebenwirkungen. So nehmen manche an Körpergewicht zu, bei anderen treten vorübergehend sexuelle Funktionsstörungen (Verlust von Libido und Potenz) auf.

Weitere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Missempfindungen, Probleme beim Wasserlassen, allergische Hautreaktionen, Übelkeit und Erbrechen treten schon weitaus seltener auf (< 1%).

Geduld zahlt sich aus

Die Liste möglicher Nebenwirkungen ist lang und im Einzelnen dem Beipackzettel zu entnehmen. Wichtig für Sie zu wissen: Antidepressiva zeigen sich leider oft nicht gleich von ihrer besten Seite. Bevor nach einigen Wochen die erwünschte Wirkung eintritt, kämpfen manche Betroffene erstmal mit den unliebsamen Folgen der Behandlung.

Dennoch lohnt es sich durchzuhalten. Wenn Sie die schwierige Phase der Eindosierung überwunden haben, werden Sie hoffentlich bald von der Behandlung profitieren.

Wechselwirkungen

Kann es Probleme mit anderen Medikamenten geben?

Ja, sogenannte Wechselwirkungen von Imipramin mit anderen Medikamenten können durchaus vorkommen. Insbesondere zusammen mit anderen Antidepressiva ist Vorsicht geboten, weil sich die Wirkung gegenseitig verstärken kann.

Warum ist mir so oft schwindelig?

Schwindel durch allzu schnelles Aufrichten hat fast jeder irgendwann schon mal erlebt. Orthostatische Hypotonie wird das im Medizinerdeutsch genannt. Sporadisch vorkommend ist dieses Phänomen harmlos und verkraftbar. Aber:

Mitunter können auch Medikamente die Ursache sein, unter anderem Antidepressiva. Wenn der Schwindel medikamentenbedingt häufig auftritt, ist er nicht nur lästig, sondern kann auch diverse gesundheitliche Komplikationen in Form von Herz-Kreislauf-Beschwerden nach sich ziehen.

Welche Medikamente können für den Schwindel verantwortlich sein?

Zum Beispiel die Kombination aus Imipramin und einem Medikament zur Blutdrucksenkung. Blutdrucksenkende Medikamente können durch Imipramin-haltige Antidepressiva in ihrer Wirkung verstärkt werden und somit zu einer Reihe von Kreislaufproblemen führen.

Fazit

Bitte teilen Sie also allen Ihren behandelnden Ärzten mit, welche Medikamente Sie einnehmen. Nur so kann man Wechselwirkungen und eventuelle Beschwerden vermeiden.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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