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Reminyl® enthält den Wirkstoff Galantamin. Das Prinzip dieses Medikaments beruht auf einer Erhöhung von Acetylcholin im Hirn. Dieser Botenstoff ist in gewisser Weise ein Aktivator der Hirnleistung. Ist also mehr Acetylcholin verfügbar, können die Gehirnzellen intensiver arbeiten.

Aktivierender Botenstoff wird vermehrt

Das klingt einleuchtend und überzeugend, hat aber auch seine Tücken. Bevor wir dazu kommen, kurz zum Wirkmechanismus: Galantamin ist ein sogenannter Cholinesterase-Hemmer. Das Medikament blockiert ein bestimmtes Enzym (die Cholinesterase) und behindert auf diese Weise den Abbau von Acetylcholin. Außerdem werden die Gehirnzellen empfänglicher für den aktivierenden Botenstoff.

Allerdings kann Acetylcholin nur Gehirnzellen anregen, die noch intakt sind. Die durch Alzheimer bereits zerstörten Nervenzellen werden dadurch nicht wieder zum Leben erweckt. Wenn man so will, holt man also mit Galantamin mehr aus den verfügbaren Reserven heraus. Somit eignet sich das Medikament auch nur in früheren Phasen der Alzheimer-Erkrankung, wenn noch genügend intakte Gehirnzellen vorhanden sind.

Galantamin wird normalerweise ein- bis zweimal täglich in Tablettenform eingenommen.

Denkvermögen nimmt zu

Bei leichter bis mittelschwerer Demenz kann die Behandlung mit Galantamin nachweislich das Denkvermögen verbessern und damit auch den Alltag erleichtern. Eine Heilung darf man sich davon aber nicht versprechen. Cholinesterase-Hemmer wie Reminyl® (es gibt noch weitere, z.B.: Aricept®, Exelon®) können das Fortschreiten der Alzheimer-Demenz nicht aufhalten.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat den Wirkstoff vor einigen Jahren auf seinen Nutzen geprüft. Das Urteil: In Sachen "Bewältigung des Alltags", "Unruhe" und "Stimmung" konnten keine subjektiv wahrnehmbaren Vorteile ermittelt werden. Bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz wurden aber die Denk- und Merkfähigkeit positiv beeinflusst. Das gilt auch für eine Therapiedauer über 12 Monate.

Quellen:

  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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