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Bei welchen Erkrankungen wird Erythromycin angewendet? Worauf muss ich bei der Einnahme des Antibiotikums achten und welche Nebenwirkungen können auftreten? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Wirkung

Was ist Erythromycin und wofür wird es angewendet?

Der Wirkstoff Erythromycin (Erythrocin®, Infectomycin®) gehört zu den Antibiotika und wird zur Behandlung verschiedener Infektionen angewendet. Jedes Antibiotikum wirkt unterschiedlich gut gegen bestimmte Erreger, daher werden sie nur bei entsprechenden Infektionen eingesetzt.

Lungenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung und mehr

Erythromycin wird vor allem bei Infekten der Atemwege gegeben, also beispielsweise bei einer Lungenentzündung oder bei Keuchhusten (Pertussis). Auch im Hals-Nasen-Ohren-Bereich greifen Ärzte häufig auf Erythromycin zurück, bei Nasennebenhöhlenentzündungen, Mandelentzündungen (Tonsillitis), Diphtherie oder bei Mittelohrentzündungen.

Weitere Erkrankungen, bei denen Erythromycin verschrieben wird, sind:

  • Harnwegsinfektionen
  • Infektionen des Magen-Darm-Traktes
  • Infektionen der Haut: Akne vulgaris, Erysipel

Ersatz für Penicillin

Vor allem bei Betroffenen mit einer Penicillin-Allergie ist Erythromycin in den meisten Fällen das Ausweichmedikament.

Gefährdet die Einnahme von Erythromycin in der Schwangerschaft oder Stillzeit das Kind?

Erythromycin gilt als ein Antibiotikum der Wahl in der Stillzeit und auch als weitgehend unbedenkliche Option für eine antibiotische Behandlung während der Schwangerschaft. Zumindest in Deutschland.

Eine Auswertung von Daten des medizinischen Geburtsregisters in Schweden ergab in jüngster Vergangenheit eine Erhöhung der Fehlbildungsrate bei Kindern, deren Mütter in der Frühschwangerschaft mit Erythromycin behandelt worden waren. Doch wurde diese Assoziation von hiesigen Experten als nur schwach signifikant bewertet und konnte in nachfolgenden Untersuchungen nicht bestätigt werden. Insgesamt scheint das individuelle Risiko nach den bisherigen Erfahrungen jedenfalls nicht oder zumindest nicht relevant erhöht zu sein.

Nicht völlig unbedenklich

Dennoch sollte die Erfordernis einer Behandlung mit Antibiotika immer sorgfältig abgewogen werden, insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel. Zumal auch die allgemein anerkannte gute Verträglichkeit von Eryhtromycin nicht bedeutet, dass Sie mit keinerlei Nebenwirkungen zu rechnen hätten. Nicht selten führt die Einnahme des Medikaments, wie bei Antibiotika häufig, zu Magen-Darm-Beschwerden bei den Müttern. Die gestillten Kinder bleiben davon in den meisten Fällen glücklicherweise verschont, nur im Einzelfall kommt es zu dünnerem Stuhlgang, selten auch mal zu Durchfall.

Ob auch eine Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) beim Säugling zu den unerwünschten Effekten einer Erythromycin-Behandlung der stillenden Mutter zählt, ist in der Diskussion, aber bisher nicht erwiesen.

Wann darf Erythromycin nicht eingenommen werden?

Auf keinen Fall dürfen Sie Erythromycin anwenden, wenn bei Ihnen eine Allergie oder Überempfindlichkeitsreaktion gegen den Wirkstoff bekannt ist. Außerdem ist Vorsicht geboten, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Medikamente einnehmen:

  • Ergotamin, Dihydroergotamin
  • Statine
  • Astemizol
  • Terfenadin
  • Cisaprid
  • Domperidon
  • Pimozid
  • Medikamente, die die QT-Zeit verlängern (z.B. Hydroxychloroquin)

Auch bei Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion muss die Einnahme von Erythromycin streng kontrolliert werden.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Erythromycin auftreten?

Wie bei vielen anderen Antibiotika auch, kann es bei der Einnahme von Erythromycin auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Besonders häufig treten diese im Bereich des Verdauungssystems auf und es können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.

Außerdem kann es vorkommen, dass Sie auf den Wirkstoff allergisch reagieren. In diesen Fällen muss das Medikament sofort abgesetzt und nach Möglichkeit durch ein anderes ersetzt werden.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Haupt-Autorin
Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin / medizinische Fachautorin

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Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

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