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Diazepam gehört zur Gruppe der sogenannten Benzodiazepine. Das sind im weitesten Sinne Beruhigungsmittel. Der bekannteste Vertreter des Wirkstoffs Diazepam ist Valiumdas mittlerweile aber gar nicht mehr im Handel ist.

Wirkung

Wie wirkt Diazepam?

Benzodiazepine wie Diazepam werden häufig bei Unruhezuständen, bei Angstzuständen und auch gegen Schlaflosigkeit eingesetzt. Aber sie wirken auch gegen Krampfanfälle und sind deshalb auch in der Behandlung der Epilepsie etabliert. Wichtige Fragen zu dem Medikament beantwortet dieser Beitrag.

Wie wirkt Diazepam bei Epilepsie?

Diazepam entfaltet seine beruhigende und krampflösende Wirkung, in dem es den körpereigenen Botenstoff GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) im Gehirn ankurbelt. GABA nämlich dämpft die Aktivität im Gehirn. Diazepam hilft damit bei epileptischen Anfällen. Benzodiazepine wie Diazepam sind bei Epilepsie klassische "Notfallmedikamente", werden also vor allem bei akuten Krampfanfällen eingesetzt.

Unter welchen Präparate-Namen wird Diazepam noch angeboten?

Viele kennen das Medikament nur unter "Valium", aber dessen Zulassung ist 2015 erloschen. Es gibt aber zahlreiche andere Präparate mit exakt dem gleichen Wirkstoff.

Diazepam-Präparate:

  • Diazep von verschiedenen Herstellern
  • Diazepam von verschiedenen Herstellern
  • Faustan®
  • Gewacalm®
  • Lamra®
  • Paceum®
  • Psychopax®
  • Stesolid®
  • Tranquase®
  • Valocordin®

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Diazepam auftreten? 

Diazepam ist wie alle anderen Vertreter aus der Gruppe der Benzodiazepine ein krampflösendes Medikament. Es ist aber auch ein Beruhigungsmittel, und damit erklären sich die meisten der möglichen Nebenwirkungen.

Wir nennen hier nur die wichtigsten bzw. häufigsten Nebenwirkungen von Diazepam. Sie alle können, müssen aber nicht auftreten. Bei normaler Dosierung und nicht dauerhafter regelmäßiger Einnahme ist Diazepam ein relativ gut verträgliches Arzneimittel.

Die wichtigsten Nebenwirkungen von Diazepam:

  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Dämpfung, leichte Eintrübung, Probleme mit dem Denken
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Bewegungsstörungen, Gefühlsstarre
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Wesensveränderungen (bei sehr langer Einnahme)

Stimmt es, dass Diazepam zur Abhängigkeit führen kann?

Ja. Das gilt allerdings nicht nur für Diazepam, sondern für alle Wirkstoffe aus der Gruppe der Benzodiazepine. Also zum Beispiel auch für die anderen bei Epilepsie häufiger verordneten Wirkstoffe Clonazepam, Lorazepam oder Clobazam.

Eine Abhängigkeit droht allerdings eher bei hochdosierter und vor allem dauerhafter Einnahme dieser Medikamente. Da Benzodiazepine wie Diazepam bei Epilepsie vor allem als Notfallmedikament, also bei akuten Krampfanfällen eingesetzt werden, ist hier die Gefahr der Abhängigkeit sehr viel geringer als zum Beispiel bei der Behandlung chronischer Angstzustände oder Schlafstörungen.

Ein Nebeneffekt des Abhängigkeitsproblems: Nach längerer Einnahme von Diazepam oder anderen Benzodiazepinen kann es bei zu plötzlichem Absetzen zu Entzugserscheinungen mit Symptomen wie Unruhe, Angst, Schwitzen oder Schlafstörungen kommen.

Darf man während der Schwangerschaft oder Stillzeit das Beruhigungsmittel Diazepam einnehmen?

Nein. Es sei denn, Ihr Arzt hält die Einnahme für so zwingend, dass er von sich aus empfiehlt, eine Ausnahme zu machen.

Normalerweise aber gilt: Diazepam und auch andere Wirkstoffe aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Clonazepam oder Lorazepam) sollten während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Noch strenger ist das Verbot während der Stillzeit.

Warum kein Diazepam bei Einnahme von Neuroleptika?

Wer Medikamente aus der Gruppe der Neuroleptika einnimmt, sollte auf eine gleichzeitige Anwendung von Diazepam & Co. unbedingt verzichten – auch und gerade wenn er noch Diazepam-Tabletten im Medikamentenschrank hat und diese dann auf eigene Faust einnehmen würde. Die Wirkung beider Arzneistoffe kann sich verstärken, es kann zu paradoxen Reaktionen und sogar zu akuten Vergiftungen kommen.

Wenn Sie also Neuroleptika einnehmen und an Angst- und Erregungszuständen leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und werden Sie bitte nicht eigenmächtig tätig.

Warum ist Vorsicht geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Diazepam und bestimmten Magensäure-Hemmern?

Bestimmte Medikamente gegen Sodbrennen, Reizmagen oder Gastritis können die Wirkung von Diazepam verstärken. Zu nennen ist hier vor allem Cimetidin (Tagamet® u.a.).

Cimetidin ist ein sogenanntes Antihistaminikum, das über eine Blockade des Botenstoffs Histamin die Bildung von Magensäure hemmt. Zugleich interagiert Cimetidin aber auch mit bestimmten Enzymen in der Leber. Und das hat zur Folge, dass Diazepam langsamer über die Leber abgebaut wird. So zumindest eine der gängigen Erklärungsansätze.

Tatsache ist, dass es bei gleichzeitiger Einnahme der beiden Medikamente zu einer Wirkungsverstärkung von Diazepam kommen kann. Mögliche Folgen sind zum Beispiel sehr starke Müdigkeit, Benommenheit oder Wahrnehmungsschwierigkeiten.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Diazepam.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Tavor
Ich würde Tavor nicht immer nehmen. Tavor hat sehr viele Nebenwirkungen und geht auf Atmung und Herz. Die Ärzte verschreiben es zu schnell und unbedarft. Ich würde den Arzt nach einem anderen Medikament fragen. Ich habe Tavor schon vor Jahren abgesetzt. Dieses Medikament wird absolut verharmlost und zu schnell verordnet.
Tavor
Kann ich Tavor immer nehmen? Bin schon 80 Jahre. Bitte, ich möchte nicht in eine Klinik.
Kommentare

Kommentare: Archiv

Wechselwirkung
Freitag, den 16. Februar 2018 um 21:08 Uhr, Simone
Guten Tag, 
wie ist Ihre Einschätzung zu dieser Medikamentendosierung? Patient wird wegen Schizophrenie behandelt: 
5mg Flupentixol (3 Wochen) = Nebenwirkungen: Sprachstörung, Parkinsonsyndrom, Kopfdruck. 
Danach: 
10mg Flupentixol, 5mg Quetapin, 5mg Diazepam, 21mg Nordazepam. Patient klagt weiter über Nebenwirkungen: 
Herzrhythmusstörungen, Parkinsonsyndrom, Schwitzen, Zittern, Schluckbeschwerden, Sehstörung, Muskelsteifheit etc. 
1 Woche später: 
Flupentixol 15mg, Quetapin 5mg, Diazepam 5mg, Nordazepam 21mg. 
Danach: Schlechtes Blutbild.
Jetzt: 5mg Fluanxol, 5mg Quetapin, Orfinil Sirup 250ml. 
Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen 
S. Lillo
 
Diazepam
Donnerstag, den 20. November 2014 um 17:41 Uhr, izabella
Habe gehört, dass man Krampfende auskrampfen lassen soll und nicht Diazepam verabreichen.

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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