Clomipramin (Anafranil): Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02. Mai 2021 15:10
Was für ein Medikament ist Clomipramin? Wie wirkt es, und welche Nebenwirkungen sind möglich? Im folgenden Beitrag finden Sie Antworten auf diese Fragen zum Antidepressivum Clomipramin.
Wirkung
Wie wirkt Clomipramin?
Mehr Antrieb und bessere Stimmung
Clomipramin (Anafranil®) ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der sogenannten Trizyklika. Es ist einem anderen Vertreter dieser Substanzklasse, dem Imipramin, sehr ähnlich. Beide gelten als antriebssteigernd. Menschen mit Depression, die sehr niedergeschlagen und müde sind, kann es helfen, überhaupt wieder in die Gänge zu kommen.
Zu Beginn der Behandlung kann Clomipramin jedoch zunächst genau den gegenteiligen Effekt haben: Manchmal dämpft es den Antrieb eher noch mehr. Hier heißt es – wie bei allen Antidepressiva – Geduld haben.
Vor allem aber verbessert Clomipramin die Stimmung und bessert damit eines der Hauptsymptome einer Depression. Daneben ist es auch ein Standardmedikament gegen Zwangsstörungen und kommt außerdem bei Angststörungen zum Einsatz.
Mehr Futter fürs Gehirn
Wie bei allen anderen Antidepressiva auch ist die Wirkung auf eine Veränderung im Gehirnstoffwechsel zurückzuführen. Vereinfacht gesagt stehen mehr Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn), die für Stimmung und Antrieb sorgen, zur Verfügung. Aus irgendeinem Grund sind sie nämlich bei Menschen mit Depression unterrepräsentiert. Medikamente wie Clomipramin gleichen diesen Mangel wieder aus.
Präparate mit Clomipramin sind:
- Anafranil®
- Generika unter dem Eigennamen (z.B. Clomipramin-ratiopharm®)
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Clomipramin auftreten?
Nicht selten, aber oft nur kurzzeitig
Die schlechte Nachricht: leider eine ganze Menge. Das liegt u.a. daran, dass der Wirkstoff nicht nur die relevanten Botenstoffe für die gute Laune anhebt, sondern leider auch andere Neurotransmitter beeinflusst. Er ist also nicht besonders zielsicher und kann deshalb alle möglichen Kollateralschäden anrichten.
Bevor wir sie aufzählen, zunächst einmal die gute Nachricht: Viele Nebenwirkungen treten gleich zu Beginn der Behandlung auf, verschwinden aber im Lauf der Zeit wieder. Wer genug Geduld hat, profitiert oft nach ein paar Wochen von den positiven Effekten von Anafranil®.
Nun aber die häufigsten Nebenwirkungen, die bei mindestens 1 von 10 Anwendern auftreten:
- Benommenheit
- Müdigkeit
- innere Unruhe
- verstärkter Appetit
- Gewichtszunahme
- Probleme mit Libido und Potenz
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
Genauso häufig sind Mundtrockenheit, Verstopfung, Übelkeit und Schwitzen. Mit 1-10% schon seltener sind Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Angstzustände, Muskelschwäche, Geschmacksstörungen, Hitzewallungen und Ohrengeräusche.
Probieren geht über Studieren
Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Wichtig ist jedoch immer der individuelle Einzelfall. Jeder reagiert anders auf Medikamente. Ob Anafranil® für Sie richtig ist, müssen Sie selbst herausfinden. Wenn Sie Nebenwirkungen an sich bemerken, teilen sie dies Ihrem Arzt mit. Er wird sie entweder noch um ein wenig Geduld bitten oder ein anderes Mittel ausprobieren.
Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
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