Die Depression kann viele Gesichter haben und sie kann ihr Gesicht vor allem auch verbergen. Eine solche „maskierte Depression“ gehört zu den geschlechtsspezifischen Besonderheiten bei Männern, deren depressives Krankheitsbild von Wutausbrüchen, Schuldzuweisungen, Feindseligkeit und Alkoholmissbrauch geprägt sein kann.
Im Gegensatz zu Frauen, die ihre Depression in der Regel offener ausleben, schützen sich die „harten Kerle“ auf diese Weise vor depressiven Gefühlen – allerdings nicht vor der Depression und ihren Folgen.
Selbst nahestehende Menschen können sich dann das Verhalten der Erkrankten nicht erklären und auch Therapeuten sind mit diesem männlichen Krankheitsbild leider häufig nicht vertraut. Zu den bevorzugten "Masken" zählen alkoholschwangere Männerrunden in Kneipen, exzessives Spielen, Risikoverhalten, atemlose Schürzenjagden und – weniger dramatisch – stundenlanges Fernsehen.