Ob Sie nach einer Gebärmutterentfernung überhaupt Hormone einnehmen müssen, und welche Art von Hormontherapie notwendig ist, hängt zum einen von Ihrem Alter ab, zum anderen davon, ob die Eierstöcke (Ovarien) bei dem Eingriff ebenfalls entfernt wurden oder nicht.
- Frauen, denen ausschließlich die Gebärmutter entfernt wurde, und die noch nicht in den Wechseljahren sind, benötigen nach der Operation keine Hormontherapie. Denn die Eierstöcke produzieren die Geschlechtshormone ja weiterhin wie vor dem Eingriff.
- Wenn eine Frau ohne Gebärmutter in die Wechseljahre kommt und mittelstarke oder starke klimakterische Beschwerden hat (beispielsweise Hitzewallungen und Schweißausbrüche), ist die Einnahme von Östrogen-Präparaten zu erwägen.
Eine kombinierte Einnahme von Östrogenen und Gestagenen (Gestagene bilden die zweite Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone) ist jedoch nicht erforderlich. Der Grund: Bei Frauen mit Gebärmutter sorgt die Einnahme von Gestagen-Präparaten in den Wechseljahren für eine regelmäßige Regelblutung. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) jeden Monat abgebaut und abgestoßen, was einen gewissen Schutz vor der Entwicklung von Tumoren bietet. Bei Frauen ohne Gebärmutter erübrigt sich dieses Bestreben. - Werden die Gebärmutter und die Eierstöcke chirurgisch entfernt, kommt die Betroffene – unabhängig vom Alter – sofort in die Menopause. Die Regelblutungen hören auf. Sie überspringt quasi die Wechseljahre, in denen die Hormonproduktion normalerweise langsam abnimmt. Dann ist eine Hormontherapie mit einem Östrogen und einem Gestagen notwendig.
meine Frage ist: Muss ich nach einer Total-OP der Gebärmutter und Eierstockentfernung [2015] jetzt immer noch Gynokadin nehmen? Habe nur Hitzewallungen. Sonst geht es mir gut.
LG – Claudia
es hängt von den Beschwerden und von Deinem Alter ab. Da Du ohne Eierstöcke praktisch keine Hormonproduktion mehr hast, kann es sein, dass ohne jede Tablette die Beschwerden zunehmen. Aber das muss nicht so sein, Frauen nach den Wechseljahren nehmen ja auch nicht alle Hormone.
Am besten wäre, in Deiner zuständigen Praxis nachzufragen. Alternativ vielleicht die Dosis mal probehalber leicht verringern, aber das ist ohne Gewähr, wir kennen ja nicht alle Begleitumstände.
LG vom Navigator-Team
Vielen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Anke Beinling