Pramipexol (Sifrol): Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 26. November 2021 14:56
Welchen Effekt hat Pramipexol bei der Parkinson-Krankheit? Und was sind mögliche Nebenwirkungen des Medikaments? Diese und andere Fragen beantworten wir in folgendem Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Pramipexol gegen Parkinson?
Pramipexol gehört zu den sogenannten Dopamin-Agonisten. Das bedeutet, das Medikament ahmt die Wirkung des körpereigenen Botenstoffes Dopamin nach, an dem es bei der Parkinson-Erkrankung ja fehlt.
Der Wirkmechanismus: Pramipexol kommuniziert im Gehirn mit den gleichen Rezeptoren der Nervenzellen, mit denen auch Dopamin interagiert: den D3-Rezeptoren. Dadurch werden in der Zelle Effekte ausgelöst, für die sonst Dopamin verantwortlich ist. Es handelt sich also im weitesten Sinne um ein geschicktes Täuschungsmanöver.
Die durch den Dopamin-Mangel bei Parkinson ausgelösten Beschwerden – unter anderem das Zittern und die Bewegungssteifigkeit – werden so deutlich gemindert. Zumindest dann, wenn die Behandlung gut anschlägt.
Pramipexol kann sowohl allein als auch in Kombination mit Levodopa (L-Dopa) eingesetzt werden. Es ist nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (Stand 2013) ein Mittel der ersten Wahl bei allen Menschen mit Morbus Parkinson im Alter unter 70 Jahren.
Pramipexol ist unter folgenden Präparate-Namen im Handel:
- Pramipexol (von mehreren Herstellern)
- Daquiran® (Österreich)
- Oprymea® (Österreich)
- Sifrol®
- Vasiprax® (Österreich)
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Pramipexol auftreten?
Wie bei allen anderen Parkinson-Medikamenten auch kann es auch unter Pramipexol zu Nebenwirkungen kommen. Die müssen nicht auftreten, aber sie können auftreten, und es ist gut im Fall des Falles solche Beschwerden zuordnen zu können. Wir beschränken uns im folgenden auf die häufigeren Nebenwirkungen. Seltener auftretende Beschwerden sind im Beipackzettel aufgelistet.
Sehr häufige Nebenwirkungen unter Pramipexol sind (mehr als 10% aller Behandelten):
- Müdigkeit
- Übelkeit
- Blutdruckabfall (vor allem bei Kombination mit dem Parkinson-Medikament Levodopa)
- unwillkürliches Gesichtszucken (vor allem bei Kombination mit dem Parkinson-Medikament Levodopa)
- Schwindelgefühle
Häufige Nebenwirkungen unter Pramipexol sind (Unter 10%, aber mehr als 1% aller Behandelten):
- Verstopfung
- Übelkeit mit Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Ödembildung (Wassereinlagerungen in Armen und Beinen)
- Schlafattacken
- wilde Träume
- Erregung, innere Unruhe, Schlaflosigkeit
- Verwirrtheitszustände, Wahnvorstellungen
- weitere Verhaltensauffälligkeiten wie Zwänge, Spielsucht, Essstörungen oder ähnliches
Quellen:
- Kahle C. Pramipexol (2020). www.gelbe-liste.de.
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